Hip-Hop (Subkultur)

weltweite Subkultur der urbanen Jugend
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Dieser Artikel beschäftigt sich mit Hip Hop als Jugendkultur. Zur gleichnamigen Musik im speziellen siehe Hip Hop (Musik)


Geschichte

"Alles fing mit den Banden und der Gewalt an. Die Rapper erzählten, wie gut sie sind und wie sie sich an Mädchen ranmachen. Erst 'The message' von Grandmaster Flash brachte den Rap in die Realität zurück. Die nächste Stufe waren dann Run DMC und ihr Hardcore beat, ihr Scratchen und ihre normale Kleidung. Sie haben auch den Heavy Metal in den Rap eingebracht. Dann haben die Rapper angefangen von sich selbst zu sprechen. 'It's like that' und 'Sucker MCs' von Run DMC waren sehr wichtig, weil sie es auf Schallplatte gebracht haben. 'The show' von Doug E. Fresh kam sehr früh, sie war der Beginn des Sampling. Public Enemy führten uns wieder zurück zur Message. Die kalifornischen Musiker haben wieder den Egozentrismus gepflegt und die Bandengeschichten mit N.W.A. und Ice T. Gruppen wie die Jungle Brothers oder Public Enemy haben den Leuten ein religiöses Bewusstsein vermittelt..."

Afrika Bambaataa

Elemente des Hip Hop

Hip Hop ist die Bezeichnung einer internationalen Jugendkultur-Bewegung, die ihre Ursprünge in den Blockpartys des New York der 70er Jahre hat. Hip Hop setzt sich aus vier wesentlichen Elementen zusammen:

Der B-Boy, oder Breaker vollbringt akrobatische Bewegungen und stellt seine Kunst in Form von Tanz dar, die stark mit Capoeira verwandt ist. Frauen, die breaken, nennen sich B-Girls oder Fly Girls.
Der MC (Master of Ceremony) oder Rapper ist der Verbalakrobat, er spielt mit Wörtern, Sätzen und Lauten. Auch das Beatboxing gehört dazu. Eine besondere Form stellt der Freestyle-Rap dar. Hier erfindet der MC die Texte aus dem Stehgreif und bringt sie in Reimform; im amerikanischen wird das "Off the hook" genannt.
  • Dj-ing (Musik von Schallplatten)
Der DJ legt Schallplatten auf, gerade bei Hip Hop spielt der DJ förmlich mit den Schallplatten. Sein Equipment sind die Plattenspieler und das Mischpult. Charakteristisch ist vor allem das sogenannte Scratchen, bei dem der DJ die Schallplatte rhytmisch hin und her bewegt und durch die Variation der Geschwindigkeit die Tonlage verändert wird. Dies wird kombiniert mit dem Einsatz des Mischpults, mit dem die Musik ein- und ausgeblendet, oder von einem Plattenspieler zum anderen gewechselt wird. Als Erfinder der Scratchings gilt Grandwizzard Theodor. Frauen, die als DJ tätig sind, nennen sich oft She-DJ oder D-Jane.
Writers bemalen vornehmlich öffentliche Wände meist illegal mit Kunstharz- oder Acryllack-Spraydosen. Die Graffiti unterscheiden sich in Letters (Buchstaben, Schriftzüge) und Characters (Figuren, oft wie in Comics anzutreffen). Statt Wänden müssen manchmal auch Züge und andere Verkehrsmittel herhalten.

Allen vier Disziplinen liegt der Grundgedanke des Battle (Kampf) und des Gewinns von Fame (Ruhm) zugrunde, wobei die Kriege im Gegensatz zu Bandenkriegen und Schlägereien ohne physische Gewalt ausgetragen werden, und der Ruhm vor allem ein Anreiz sein soll, sich selber weiterzubilden und seine Skills (Fertigkeiten) weiter zu entwickeln.

Oft wird Hip Hop auf den Musikstil allein reduziert. Die Hip Hop Musik hat ihre Wurzeln in der schwarzen Funk-Musik. Der Rap (Sprechgesang), das Samplen oder Scratchen sind weitere Merkmale. Wer aber näher mit der Kultur zu tun hat, merkt schnell, dass erst alle vier Ausdrucksformen zusammen das charakteristische dieser Jugendkultur ausmachen. Mit den Worten eines der berühmtesten MCs, KRS-One: "Rap is something you do, but Hip-Hop is something you live." (dt: "Rap macht man, aber Hip-Hop lebt man.").


Literatur

  • Das neue HipHop Lexikon, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, ISBN 3896024671
  • Hiphop, Transcript, ISBN 3899421140, Beiträge aus Cultural Studies, Ethnologie, Soziolinguistik, Pädagogik und anderen Disziplinen werden mit Essays von Szene-Autoren zusammengeführt.
  • Bei uns geht einiges, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, ISBN 3896023292, Sammlung von Interviews und Texten von und mit Hiphoppern aus allen Teilen Deutschlands.