Oberkirchen ist ein Ortsteil der Stadt Schmallenberg in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, und gehört zum Hochsauerlandkreis.

Ortschaft
Oberkirchen liegt 3 km östlich der Kernstadt Schmallenberg im Lennetal am Fuße des Rothaargebirges und hat 888 Einwohner (Stand: 31.12.2005).
Geschichte
1275 wurde Oberkirchen erstmalig urkundlich genannt. Die Höfe der Umgebung stand jedoch schon vorher unter der Herrschaft des Adelsgeschlechts von Grascap. Die meisten Höfe in der Region um Oberkirchen wurden nach der Gründung des Kloster Grafschaft Lehnshöfe. Die Lehnhöfe bleiben aber unter der Aufsicht der von Grascap die Schirmvögte des Klosters wurden, weil sie eine Fliehburg auf dem Wilzenberg unterhielten. Später übernahmen das Geschlecht Fürstenberg die Vogtei. Fürstbischofs Ferdinand von Fürstenberg erbauten um 1666 die Oberkirchener Dorfkirche. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wurde am 01.01.1975 die Gemeinde Oberkirchen, zu der die 19 Ortschaften Oberkirchen, Inderlenne, Westfeld, Vorwald, Hoher Knochen, Ohlenbach, Lengenbeck, Nordenau, Nesselbach, Rehsiepen, Obersorpe, Mittelsorpe, Rellmecke, Huxel, Holthausen, Niedersorpe, Winkhausen, Lüttmecke und Almert gehörte, der neuen Stadt Schmallenberg angegliedert.
Hexenprozesse
Zwischen 1595- 1685 fielen den Hexenprozessen in Oberkirchen 75 Personen zum Opfer. Allein 1630 wurden im kurkölnischen Amt Oberkirchen 65 Personen verbrannt. Besonders bekannt wurde der Hexenprozess gegen das 9-jährige Kind Christine Teipel, die am 7. März 1630 verhört wurde. Sie benannte die Namen von 15 Menschen, die angeblich nachts am Teufelstanz teilgenommen hatten: 8 Männer, 6 Frauen und ein kleines Mädchen. Das Gericht ließ sie verhaften und foltern, bis sie weitere Teufelsanhänger benannten. So starben in sieben Prozesswellen in den drei Monaten April bis Juni 58 Personen auf dem Scheiterhaufen, darunter 22 Männer und 2 Kinder.
Christine Teipel wurde am 4. Mai 1630 in der 3. von insgesamt sieben Prozesswellen hingerichtet.
In der Lüttmecke bei Oberkirchen am „Hexenplatz“ erinnern Tafeln an die Hexenverfolgungen und den Prozess gegen Christine Teipel.
Sehenswürdigkeiten:
- Frühbarockes Kirchengebäude von 1666, alter historischer Ortskern.
- Kerker, Pütte, Galgen und Hexenplatz
Söhne und Töchter der Stadt
- Christine Teipel (* 1621; † 4. Mai 1630 als Hexe hingerichtet)
Sonstiges
Oberkirchen gewann 1967 im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ Bundesgold.
Literatur
- Alfred Bruns, Die Oberkirchener Hexenprotokolle, in: Schieferbergbau- Heimatmuseum Schmallenberg- Holthausen: Hexen- Gerichtsbarkeit im kurkölnischen Sauerland, Dokumentation zur Ausstellung vom 21.7.- 4.8.1984, „Christinichen Teipeln aus Oberkirchen“, S. 26 ff
Im ganze Ort spürt man ein einziges Gefühl: Das Motto des "Landhotel Gasthof Schütte**** (www.landhotel-schuette.de)" ...eine Spur persönlicher.