Ein in Laboratorium und Technik angewandtes Verfahren zur Darstellung metallischer und halbmetallischer Elemente E aus den entsprechenden Oxiden EO durch die Umsetzung mit elementarem Aluminium gemäß folgender Gleichung:
2 Al + 3 EO ------> Al2O3 + 3 E
Das Verfahren wurde erstmals 1894 von Hans Goldschmidt durchgeführt, und wird daher oftmals auch als "Goldschmidt-Verfahren" bezeichnet. Die Aluminothermie (oft auch vereinfachend "Alumothermie" genannt) macht sich dabei die besonders hohe Affinität von Aluminium zu Sauerstoff zunutze, welche die eigentliche Triebkraft der Reaktion darstellt (2Al + 3O2 -> Al2O3 ; H0 = -1677 kJ/mol).
Die aluminothermische Reaktion ist stark exotherm, die erreichten Temperaturen betragen stellenweise bis 2000-2500 °C, so dass die gesamte Reaktionsmischung als Schmelze vorliegt. Trotzdem bedarf die Reaktion einer Initiierung durch eine "Zündkirsche" (üblicherweise ein Gemisch aus Magnesium und Bariumperoxid). In modifizierten Varianten der Reaktion (insbesondere bei der Gewinnung von Bor und Silizium) wird zusätzlich elementarer Schwefel beigefügt. Nach erfolgter Reaktion kann das gewonnene (Halb)metall in Form eines Regulus aus der Schlacke herausgebrochen werden.
Die auf diese Weise herstellbaren Elemente umfassen aber beschränkt sich nicht auf Eisen (Fe), Chrom (Cr), Mangan (Mn), Titan (Ti), Zirkonium (Zr), Bor (B), Silizium (Si).
Großtechnisch findet die Aluminothermie dort Verwendung, wo die billigere Reduktion durch Kohlenstoff nicht möglich ist (etwa aufgrund von Carbidbildung als Nebenreaktion)., so beispielsweise bei der Gewinnung von Chrom auf nichtelektrolytischem Wege.
--Silane 12:40, 17. Jul 2004 (CEST)