Drogensucht

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Juli 2004 um 19:01 Uhr durch 212.202.37.173 (Diskussion) (Selbsthilfe bei Drogensucht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Unter Drogensucht versteht man eine geistige oder auch körperliche Abhängigkeit von bestimmten Stoffen. Dabei muß zwischen legalen und illegale sowie weichen und harten Drogen unterschieden werden.

Siehe auch: Sucht


Legale und illegale Drogen

Als legale Drogen sind vorallem Nikotin und Alkohol bekannt. Auch Coffein in Reinform kann als legale Droge angesehen werden. Darüberhinaus gibt es eine Vielzahl von Medikamenten, insbesondere Schmerzmitteln, die ein Suchtpotential aufweisen (Das mit Heroin verwandte Codein) oder zumindest berauschende Wirkung haben, z.B. GHB.

Der Besitz und der Handel mit illegalen Drogen wie z.B., Cannabis-Produkten, LSD, Heroin, Kokain, Ecstasy und anderen steht in Deutschland und den meisten anderen Staaten unter Strafe.

Weiche und harte Drogen

Weiche Drogen sind solche, die nur ein äußerst geringes Potential körperlicher Abhängigkeit haben, wie zum Beispiel Cannabis oder LSD. Sie können dennoch zu geistiger Abhängigkeit führen.

Als sogenannte harte Drogen werden alle Drogen bezeichnet, die über die geistige Abhängigkeit hinaus die Gefahr von körperlicher Abhängigkeit bergen. Hierzu zählen legale Drogen wie Alkohol, Nikotin und Coffein, ferner viele Schmerzmittel. Die bekannteste illegale harte Droge ist unzweifelhaft Heroin, welches bei intravenöser Einnahme nach kurzer Zeit zu einer starken körperlichen Abhängigkeit führt. Die Bedeutung von Heroin hat in den vergangenen Jahren beständig abgenommen und wurde von anderen Drogen wie Kokain, Cristal oder Crack verdrängt.

Psychische und körperliche Abhängigkeit

Grundsätzlich sind für eine psychische Abhängigkeit bestimmte Voraussetzungen notwendig. Der Gebrauch von Drogen aus Fluchtgründen (Schulprobleme, Depressionen, Einsamkeit) oder um einer bestimmten Gruppe anzugehören führt bald in eine psychische Abhängigkeit. Besonders häufig tritt diese im Zusammenhang mit Cannabis, Nikotin und Alkohol auf. Im Falle der letzten beiden kann auch eine körperliche Abhängigkeit folgen. Psychische Abhängigkeit muß vorallem bei Drogen wie Cannabis, LSD und anderen befürchtet werden, wenn das soziale Umfeld (Familie, Freunde, Schule) labil ist. In geordneten Verhältnissen (klare Ziele, guter Freundeskreis) ist die Gefahr wesentlich geringer.

Körperliche Abhängigkeit wird durch harte Drogen verursacht, welche im Körper bestimmte Rezeptoren belegen und die Ausschüttung von Glückshormonen anregen oder vortäuschen. Die Gefahr besteht hierbei darin, daß die empfangenden Rezeptoren mit der Zeit abstumpfen und ohne die Einnahme der verwendeten Droge kein ausgeglichener Zustand mehr herstellbar ist.

Gesundheitliche Gefahren

Grundsätzlich ist die Aufnahme bestimmte Drogen nicht zwingend gefährlich für die Gesundheit, sofern die Menge und die Häufigkeit gering bleiben. Allerdings können psychoaktive Substanzen (LSD, GHB etc.) latente Psychosen zum Ausbruch bringen oder diese können aufgrund einer psychischen Abhängigkeit entstehen lassen. In den meisten Fällen führt regelmäßiger Drogenkonsum zumindest zu Niedergeschlagenheit und Reizbarkeit.

Es besteht durch regelmäßigen und/oder hochdosierten Konsum die Gefahr von körperlichen Schäden. So gilt Nikotin als krebserregend, Alkohol schädigt Gehirn und Leber. Im Zusammenhang mit Nikotin und Cannabis ist zu erwähnen, daß die übliche Aufnahme durch Rauchen dem Körper schädigende Kohlenwasserstoffe sowie Schmutzpartikel (Teer) zuführt, die ebenfalls hochgiftig und krebserregend sind.

Selbsthilfe bei Drogensucht

Hilfe zur Selbsthilfe findet man bei Narcotics Anonymous [[1]]

Narcotics Anonymous ist eine internationale, auf Gemeinschaft begründete, gemeinnützige Organisation von genesenden Drogensüchtigen. NA wurde 1953 gegründet und ist eine der ältesten und größten Bewegungen dieser Art, mit über zwanzigtausend Gruppen, die wöchentlich annähernd zweiunddreißigtausend Treffen in einhundertdreizehn Ländern und vierzig Sprachen ausrichten.

Die Mitgliedschaft ist offen für jeden Süchtigen, ungeachtet der speziellen Droge oder deren Kombination. Es gibt keine sozial, religiös, wirtschaftlich, rassisch, ethnisch, national, geschlechtsspezifisch oder durch gesellschaftliche Stellung bedingte Beschränkung der Mitgliedschaft. Die Mitgliedschaft in Narcotics Anonymous ist gänzlich freiwillig. Es werden keine Mitgliederverzeichnisse oder Anwesenheitslisten geführt, weder für NA noch für irgend jemand anderen. Die Mitglieder leben in der Gesellschaft und besuchen Treffen -sogenannte Meetings- nach ihrem eigenen Ermessen. Es gibt keine Gebühren oder Mitgliedsbeiträge; die meisten Mitglieder steuern regelmäßig kleine Beträge bei, um dabei zu helfen die Ausgaben für die Gruppenmeetings zu decken, aber die Abgaben sind nicht verpflichtend.

NA ermutigt seine Mitglieder die vollständige Abstinenz von allen Drogen einzuhalten, einschließlich Alkohol und anderen Stoffen als der individuell bevorzugten Droge. Man muß am Anfang nicht clean sein, die einzige feststehende Bedingung für die NA Mitgliedschaft ist der Wunsch mit dem Gebrauch von Drogen aufzuhören.

NA glaubt, der Schlüssel für den Erfolg liege im therapeutischen Wert wenn Süchtige mit anderen Süchtigen arbeiten. In Meetings teilt jedes Mitglied seine persönliche Erfahrung mit anderen Hilfesuchenden. Es gibt nur Betroffene, welche die gleichen Probleme haben und eine Lösung gefunden haben. Narcotics Anonymous hat keine professionellen Therapeuten, keine Einrichtungen und keine Kliniken. NA bietet keinen beruflichen, rechtlichen, finanziellen, psychiatrischen oder medizinischen Dienst.

Noch etwas muss über das NA Programm gesagt werden. Die Mitglieder erkennen, dass NA nur eine Organisation unter vielen ist, die an dem Problem der Drogensucht arbeitet. Viele Mitglieder fühlen, dass sie großen Erfolg in der Bewältigung ihrer eigenen Suchtprobleme gehabt haben, aber NA behauptet nicht, dass es ein Programm hat, das für alle Süchtigen unter allen Umständen erfolgreich ist, oder dass die therapeutischen Sichtweisen universell angenommen werden sollten. NA versucht lediglich den Süchtigen, die den Wunsch haben mit dem Drogennehmen aufzuhören, bereitzustehen und ihnen zu dienen.