Jobst Plog

deutscher Jurist und Rundfunkintendant
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Jobst Plog (* 26. Februar 1941 in Hannover) ist seit dem 15. Januar 1991 Intendant des NDR. Im Zuge der Geschäftsführung durch den NDR war er vom 1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2004 zum zweiten Mal Vorsitzender der ARD. Plog hatte dieses Amt erstmals in den Jahren 1993 und 1994 inne. Sein Nachfolger seit 1. Januar 2005 ist der Intendant des Bayerischen Rundfunks, Thomas Gruber.

Plog stammt aus einer Journalistenfamilie. Sein Vater war Gründer des Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatts und später Chefredakteur der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.

1956 kam Plog für einen Schüleraustausch zum ersten Mal nach Frankreich und ist dem Land seitdem sehr verbunden. Er studierte in Hamburg, Göttingen und Paris Jura. Ab 1970 arbeitete er als Rechtsanwalt. 1972 übernahm er eine Partnerschaft in einer hannoverschen Sozietät. 1977 begann Plog beim Norddeutschen Rundfunk als Justitiar zu arbeiten. Bereits 1980 wurde er stellvertretender Intendant des NDR. Nebenbei war Plog von 1999 bis 2002 Präsident beim deutsch-französischen Kulturkanal ARTE. Die Rückkehr des Bundesliga-Fußballs in die Sportschau der ARD ist Plog zuzurechnen.

Seit 1999 veranstaltet Plog gemeinsam mit Hubertus Gersdorf regelmäßig Seminare zum Rundfunkrecht an der Universität Rostock.

Plog erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Er wurde 1998 Ritter der Französischen Ehrenlegion, und erhielt 1999 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Für seine Verdienste um den deutsch-französischen Kulturkanal ARTE erhielt er im Dezember 2002 vom französischen Kultusminister den Orden Les Arts et les Lettres. Am 28. Juni 2005 hat Plog in Paris den Ehrenpreis des Deutsch-Französischen Kulturrats bekommen. Plog erhielt die Auszeichnung gemeinsam mit ARTE-Präsident Jérôme Clement und dem früheren ZDF-Intendanten Dieter Stolte als „Gründer und Bewahrer von ARTE“.

Plogs Wirken ist gekennzeichnet von dem unerschütterlichen Eintreten für die Freiheit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die Unabhängigkeit von Wirtschaft und Politik sind für ihn die Grundpfeiler journalistischer Arbeit. Nicht zuletzt genau deswegen wird er von Wirtschaft, Politikern aller Parteien bis hin zu den Vertretern der privaten Rundfunkveranstalter als durchaus streitbarer aber gleichzeitig als verlässlicher und geradliniger Mann sehr geschätzt.

Privat liebt Plog Kunst und Literatur. Er ist Anhänger des FC St. Pauli und begeisterter Rennradfahrer. Er fährt Strecken von über 800 Kilometern Länge, so zum Beispiel von der Atlantikküste bis nach Südfrankreich, und nimmt jährlich mit großem Erfolg an der ARD-Radmeisterschaft teil.