Riedlingen

am Südrand der Schwäbischen Alb an der Donau gelegene Stadt in Baden-Württemberg
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Riedlingen ist eine Stadt an der Donau, südlich der Schwäbischen Alb.

Wappen Karte
Stadtwappen Deutschlandkarte, Position von Riedlingen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Biberach
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 542 m ü. NN
Fläche: 64,97 km²
Einwohner: 10.358 (30.09.2005)
Bevölkerungsdichte: 159 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 5,7 %
Postleitzahl: 88491-88499
Vorwahl: 07371
Kfz-Kennzeichen: BC
Gemeindeschlüssel: 08 4 26 097
Stadtgliederung: 7 Teilgemeinden
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
88499 Riedlingen
Website: www.riedlingen.de
E-Mail-Adresse: info@riedlingen.de
Politik
Bürgermeister: Hans Petermann
Riedlingen - Blick von der Donauinsel

Geografie

Geografische Lage

Riedlingen liegt an der Donau in einem weiten Talgebiet südlich der Schwäbischen Alb. Im Westen und Norden erheben sich die Albausläufer, der ganz bewaldete Teutschbuch (734 m) und der Österberg (652 m). Auf der anderen Seite Riedlingens erhebt sich der Bussen, der Hausberg Oberschwabens, der auch heiliger Berg Oberschwabens genannt wird (767 m).

In die Donau münden auf der linken Seite die Biber bei Altheim, der Zollhauser Bach bei Riedlingen und die Zwiefalter Aach bei Zwiefaltendorf. Auf der rechten Seite fließt die Schwarzach beim Vöhringer Hof in die Donau, bei Daugendorf die Kanzach.

Stadtgliederung

Die Stadt besteht aus der Kernstadt und den im Rahmen der Gemeindereform der 1970er Jahre eingegliederten sieben Gemeinden Bechingen, Daugendorf, Grüningen, Neufra, Pflummern, Zell und Zwiefaltendorf. In jeder Teilgemeinde gibt es eine Ortsverwaltung, deren Leiter der Ortsvorsteher ist.

Raumplanung

Riedlingen bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Donau-Iller, dessen Oberzentrum die Stadt Ulm ist. Zum Mittelbereich Riedlingen gehören neben der Gemeinde selbst die Städte und Gemeinden des westlichen Landkreises Biberach. Im Einzelnen sind dies die Stadt Bad Buchau sowie die Gemeinden Alleshausen, Altheim, Betzenweiler, Dürmentingen, Dürnau, Ertingen, Langenenslingen, Kanzach, Moosburg, Oggelshausen, Seekirch, Tiefenbach, Unlingen und Uttenweiler.

Geschichte

Historische Entwicklung

Riedlingen ist eine alemannische Gründung. Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 835. Die Erhebung zur Stadt erfolgte durch die Grafen von Veringen um 1250, die erste Nennung als Stadt war 1255. Bereits um das Jahr 1300 kam Riedlingen in den Besitz der Habsburger, die die Stadt aber bald an die Familie der Truchsessen von Waldburg verpfändeten. Erst 1680 fiel die Stadt Riedlingen gegen die Bezahlung der Pfandschuld an Österreich zurück. Bis zum Pressburger Frieden 1805 gehörte Riedlingen zu Vorderösterreich. 1806 kam Riedlingen zum Königreich Württemberg und wurde Sitz des gleichnamigen Oberamtes. 1938 wurde das Oberamt Riedlingen mit dem Oberamt Saulgau zum Landkreis Saulgau mit Sitz in Saulgau vereinigt. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Stadt unbeschadet. Lediglich die Donaubrücke wurde in den letzten Kriegstagen im April 1945, kurz vor dem Einmarsch französischer Truppen, von deutscher Seite aus gesprengt. Im Zuge der Zuwanderung von Kriegsflüchtlingen nach 1945 entstand oberhalb des Vöhringerhofes an der Donau der Stadtteil Eichenau. Seit 1973 gehören die Stadt Riedlingen und ihr Umland zum Landkreis Biberach.

Stadtwappen

Das Riedlinger Stadtwappen zeigt auf einem in der Mitte senkrecht geteilten Schild links vom Beschauer auf rot-weiß-rotem Grund zwei schräg gekreuzte gelbe Ruder. Die rechte Seite zeigt einen auf gelbem Grund nach links aufgerichteten roten Löwen. Das älteste bekannte Siegel stammt aus dem Jahr 1303. Der rot-weiß-rote Grund wird als österreichische Binde bezeichnet und stellt die Farben Österreichs dar. Sie wurde erst im 16. Jahrhundert hinzugefügt. Der rote Löwe, den auch Bad Saulgau, Mengen und Munderkingen im Stadtwappen tragen, ist das Wappen der Habsburger.


Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1871 ¹ 4.909
1880 ¹ 5.183
1890 ¹ 5.085
1900 ¹ 4.851
1910 ¹ 5.155
1925 ¹ 5.229
Jahr Einwohner
1933 ¹ 5.142
1939 ¹ 5.144
1950 ¹ 6.498
1956 ¹ 7.334
1961 7.993
1965 8.550
Jahr Einwohner
1970 ¹ 8.712
1975 8.779
1980 8.536
1985 8.426
1990 8.684
1995 9.499
Jahr Einwohner
2000 10.169
2002 10.327
2004 10.398
2005 ² 10.358

¹ Volkszählungsergebnis ² Stand: 30.09.2005

Politik

Gemeinderat

Die letzte Gemeinderatswahl fand am 13. Juni 2004 statt. Es ergab sich folgende Sitzverteilung:

Partei Sitze
CDU 9
FW 8
WIR 3
SPD 2
Unabhängige Bürger 2
Grüne ¹ 1
Gesamt 25


Städtepartnerschaften

Seit 1996 pflegt Riedlingen eine Partnerschaft mit der niederösterreichischen Kleinstadt Pöchlarn. Freundschaftliche Beziehungen bestehen zu Bürgel (Thüringen).

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Riedlingen liegt an der Donautalbahn von Donaueschingen nach Ulm und ist Regionalexpress-Halt. Es besteht ein Stunden-Takt nach Ulm und Sigmaringen aber nur ein Zwei-Stunden-Takt nach Donaueschingen und Neustadt (Schwarzwald). Es gibt darüber hinaus eine direkte Busverbindung in die Kreisstadt Biberach an der Riß. Riedlingen ist in den Donau-Iller-Nahverkehrsverbund eingegliedert.

1916 wurde die Federseebahn (Kanzachtalbahn) Schussenried - Riedlingen als letzte Schmalspurstrecke Baden-Württembergs mit dem Reststück von Dürmentingen bis Riedlingen eröffnet. 1960 wurde der Gesamtverkehr auf diesem Streckenteil eingestellt und die Strecke abgebaut.

Durch Riedlingen führen die Bundesstraßen B 312 (Reutlingen - Biberach an der Riß - Memmingen) und B 311.

Ansässige Unternehmen

Gericht, Behörden und Einrichtungen

Riedlingen verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Ravensburg und zum Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört.

Die Stadt ist auch Sitz des Dekanats Riedlingen des Bistums Rottenburg-Stuttgart, das zum Dekanatsverband Biberach gehört.

Bildungseinrichtungen

Riedlingen ist eine Schulstadt von regionaler Bedeutung. So reicht beispielsweise das Einziehungsgebiet des Riedlinger Gymnasiums von Bad Buchau bis weit auf die Schwäbische Alb. Außerdem verfügt Riedlingen über eine Fachhochschule.

Überblick:

  • Fachhochschule Riedlingen – Fernfachhochschule
  • Staatlich anerkannte Hochschule für Wirtschaft
  • Berufliche Schule
  • St-Gerhard-Schule, Förderschule
  • Joseph-Christian-Schule - Grund und Hauptschule
  • Geschwister-Scholl Realschule
  • Jugend-Musikschule Riedlingen
  • Katholisches Bildungswerk
  • Kolping-Berufskolleg - Einjähriges Berufskolleg zum Erwerb der Fachhochschulreife
  • Kreisgymnasium Riedlingen
  • Stefanusgemeinschaft Kloster Heiligkreuztal
  • Volkshochschule Donau-Bussen e.V.
  • Freie Schule Riedlingen e.V.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Riedlingen liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße, der Deutschen Fachwerkstraße und am Donauradweg.

Museum

  • Museum Riedlingen
    • Schöne Stiege, Rösslegasse 1: Öffnungszeiten: April-Dezember: Fr/Sa 15-17 Uhr, So 14-17 Uhr
    • Städtische Galerie im Spital zum Heiligen Geist (Wochenmarkt 3): Öffnungszeiten: April-Dezember, Fr/Sa 15-17 Uhr, So 14-17 Uhr)

Bauwerke

  • Historische Altstadt
    • Historischer Marktplatz mit Bürgerhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert
    • St. Georgskirche: Das Wahrzeichen Riedlingens ist die katholische Pfarrkirche. Die älteste Darstellung stammt aus dem Jahr 1589. Einen überregionalen Anziehungspunkt stellt die 1997 von Hartwig Späth erbaute Orgel dar.
    • Schöne Stiege: Das Ackerbürgerhaus aus dem Jahr 1556 gehört zu den besterhaltenen und bauhistorisch wichtigsten Fachwerkbauten des 16. Jahrhunderts in Oberschwaben. Heute ist darin das Stadtmuseum untergebracht.
  • Im Riedlinger Teilort Neufra an der Donau findet man einen der schönsten Renaissancegärten Deutschlands, der zwischen 1569 und 1573 errichtet wurde.

Jährliche Veranstaltungen

  • Riedlinger Fasnet: schwäbisch-alemannische Fastnacht mit der Hauptfigur Gole. Die Narrenzunft Gole wurde 1865 gegründet und zählt heute mehr als 1.300 Mitglieder.
  • Flohmarkt: Der Riedlinger Flohmarkt in der Altstadt findet alljährlich am dritten Samstag im Mai statt und ist einer der größten Flohmärkte Süddeutschlands.
  • Gallusmarkt: Er findet jedes Jahr am zweiten Montag im Oktober statt und ist ein großer Jahrmarkt. Am Vorabend findet traditionellerweise am Donauaufer ein großes Feuerwerk statt.
  • Fohlenmarkt: Der jeweils am letzten Donnerstag im August stattfindende Fohlenmarkt gilt als größter Warmblut-Fohlenmarkt Deutschlands und zieht Gäste aus ganz Europa an.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Riedlingen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Galerie