Okita Sōji (jap. 沖田 総司; * 1842 oder 1844, † 19. Juli 1868) war Kapitän des ersten Korps der Shinsengumi, einer polizeilichen Schutztruppe, die in Kyōto während der Edo-Periode aktiv war.
Biografie
familiärer Hintergrund
Okita wurde entweder 1842 oder 1844 als Okita Sōjirō Fujiwara no Harumasa in einer Samurai-Familie des niedereren Adelsstandes in der Edo-Residenz der Familie Abe, die die Daimyō von Shirakawa (Stadt) (Provinz Mutsu) waren, geboren. Sein Urgroßvater und Großvater waren Okita Kan'emon (? - 1819) und Okita Sanshiro (? - 1833). Zu seiner Familie gehörten sein Vater Okita Katsujiro, der 1845 starb, seine Mutter, die ebenfalls sehr früh verstorben ist, sowie zwei Schwestern, Okita Mitsu (1833-1907) und Okita Kin (1836-1908). Und in der Edo-Residenz , ist er geboren Als Okitas ältere Schwester Mitsu 1846 den adoptierten Sohn der Okita Familie, Okita Rintaro (1826 - 1883), heirateten wollte, wurde sie dazu dem Namen nach die Adoptivtochter Kondō Shūsukes. Dieser war das 3. Oberhaupt der Tennen Rishin Ryū Schwertkampfschule und der Adoptivvater Shimazaki Katsutas, der sich später in Kondō Isami umbenennen sollte.
Im Shieikan Dōjō begann Okita Sōji im Alter von 9 Jahren sein Training. Der Junge war ein wahres Genie und konnte daher schon mit 15 Jahren seine Ausbildung beenden und im Alter von 18 Jahren Meister des Kenjutsu (menkyo kaiden) werden. 1861 wurde Okita Cheftrainer (塾頭) im Shieikan. Auch wenn von seinen Freunden als ehrlich, höflich und gutmütig eingeschätzt wurde, so soll er ein sehr aufbrausender und strenger Lehrer gewesen sein, deshalb war er gefürchteter als Kondō Isami.
Yagi Tamesaburō und Satō Shun'sen beschreiben Okita als einen großen, dunklen und dünnen Mann mit hohen Wangenknochen, einem großen Mund und einem eher flachen Gesicht. Außerdem war er als ein Mann bekannt, der viel lächelte und lachte, aber nicht sehr gesprächig war.
Shinsengumi
Zusammen mit seinem Lehrer Kondō, dessen Freund Hijikata Toshizō sowie anderen Mitgliedern des Dōjōs schloss sich Okita, der sich kurz vorher in Okita Sōji Fujiwara no Kaneyoshi umbenannte, 1863 der Rōshigumi in Kyōto an, die später zur Shinsengumi wurde. Er wurde Gründungsmitglied und Assistent des Vize-Kommandeurs (Fukuchou Jokin). Er war einer der Shieikan Mitglieder, die an der Ermordung Kommandeur Serizawa Kamos und Shinsengumi Mitglieds Uchiyama Hikojiros beteiligt gewesen sind. Auch wenn viele Shinsengumi-Fans glauben, dass auch Yoshida Toshimaru von Okita während des Ikedaya-Zwischenfalls getötet wurde, da es in dem Roman von Shiba Ryōtarō so geschildert wird, ist das historisch nicht korrekt.
Okita wird zusammen mit Saitō Hajime und Nagakura Shinpachi als der stärkste Kämpfer der Truppe angesehen. Er ist außerdem der Zweitjüngste in der Truppe gewesen, während Todo Heisuke der Jüngste war. Er konnte meisterhaft mit dem Katana, Bokken und dem Shinai umgehen. Sōji soll angeblich ein berühmtes Schwert, das den Namen Kikuichi-monji trug, geführt haben. Es ist jedoch sehr viel wahrscheinlicher, dass Okita mit Bestimmtheit ein Paar Kaga Kiyomitsu, also ein Katakana und ein Wakizashi, sein Eigen nannte sowie ein Yamasiro Kunikiyo, das wohl fälschlicherweise für das Kikuichi-monji gehalten wurde. Seine bekannteste Schwerttechnik nannte sich Sandantsuki oder auch Mumyo-ken, was übersetzt so viel wie “3-Teil-Stich” heißt. Mit dieser Technik werden mit dem Schwert schnell hintereinander der Nacken sowie die linke und rechte Schulter getroffen. (Es wird behauptet, man könne mit dieser Technik alle drei Körperpartien gleichzeitig treffen, was aber eine Übertreibung sein dürfte.) Die Technik wurde aus der Hirazuki Technik entwickelt, für die sich Hijikata Toshizō verantwortlich zeichnet.
Basierend auf dem Roman von Shiba Ryōtarō, glauben viele, dass ein fast brüderliches Verhältnis zwischen Hijikata und Okita gegeben haben soll. Wahr ist jedoch, dass dieses Verhältnis zu Yamanami Keisuke bestanden hat, während noch nicht einmal sicher ist, ob Okita und Hijikata sich überhaupt gemocht haben. Daher war Yamanamis Seppuku 1865, bei dem Okita ihm sekundiert hat, sehr schmerzlich für ihn.
1865 wurde er der Führer des ersten Korps und auch Kenjutsu Trainer. Im selben Jahre wurde er von Kondō Isami, der nach Kondō Shusuke zum 4. Oberhaupt geworden war, zum 5. Oberhaupt der Tennen Rishin Ryū Schwertschule ernannt.
Okita Sōji erkrankte schon frühzeitig an Tuberkulose. Gerüchten zufolge soll die Krankheit erst entdeckt worden sein, als er beim Ikedaya-Zwischenfall Blut zu spucken begann und ohnmächtig wurde. Andere Quellen sagen, dass die Krankheit erst später ausbrach. Beide Möglichkeiten wären denkbar, da Tuberkulose innerhalb von Wochen töten, aber auch sehr langsam voranschreiten kann. Vom Ausbruch der Krankheit sollen nur der Kommandeur und die Vize-Kommandeure gewusst haben. Die Information wurde nicht der ganzen Shinsengumi zugänglich gemacht, da die Krankheit hoch ansteckend ist und die Moral der Truppe nicht untergraben werden sollte. Korpsführer Nagakura hat des Öfteren auch den ersten Korps mit angeführt, da Okita aus Krankheitsgründen häufig ausgefallen sein soll.
Tod
Während des Boshin-Kriegs, der das Ende der Shinsengumi bedeutete, nach der Schlacht von Toba-Fushimi, begab sich Okita Sōji in Matsumoto Ryōjuns Krankenhaus in Edo. Danach zog er zusammen mit seiner Schwester Mitsu, seinem Schwager 'Rintarō und deren Kindern in ein Gasthaus um. Als die Shinsengumi sich in die Tohoku Region zurückzog, blieb er in Edo zurück. Er betrieb aber regelmäßige Korrespondenzen mit Kondō. Als dieser in Folge der Verfolgungen durch die Meiji-Regierung hingerichtet wurde, wagte es niemand Okita von dessen Tod zu berichten.
Er verstarb am 30. Mai 1869 an den Folgen der Krankheit. Seine Asche wurde im Tempel Senshōji in Roppongi (Tokio) begraben. Sein Grab kann aber nicht besichtigt werden.
Die Information, dass Okita im Alter von 25 Jahren gestorben sein soll, basiert auf zwei Theorien. Die erste geht davon aus, er sei 1844 geboren und daher nach ostasiatischer Altersbestimmung 25 Jahre alt geworden, wenn er 1868 gestoben ist, da man hierbei davon ausgeht, dass neugeborene 1 Jahr alt sind und man jeweils am Neujahrstag, und nicht am Geburtstag, ein Jahr älter wird. Die zweite und weniger bekannte besagt, dass er vor dem 19. Juli 1842 geboren wurde und daher nach westlichen Standards 25 sein musste, da er 1868 starb.
Okita in der Literatur
Okita wird in verschiedenen Mangaserien dargestellt. Während er in Kenshin nur kurz erwähnt wird, hat er in Peace Maker Kurogane eine Hauptrolle. In einer Episode des Animes GS Mikami wird Okita als ein blutrünstiger Verrückter dargestellt, in dem Manga Kaze Hikaru ist er eine der Hauptfiguren und trainiert ein Mädchen, damit sie ihre Familie rächen kann. Er wird in dem Film Taboo (Gohatto) erwähnt und in dem Manga Shura no Toki wird ein fiktionaler letzter Kampf Okitas mit einem Krieger aus dem Mutsu-Clan gezeigt, bevor er seiner Krankheit erliegt. Auch in dem Buch Kido Shinsengumi: Moeyo Ken kommt Okita in einem Flashback kurz vor, wobei seine fiktionale Tochter Kaoru einer der Hauptcharaktere des Buches ist. Die Figur Ukyo Tachibana aus dem Anime Samurai Showdown trägt seine Züge.
In der Fiktion wird Okita meist als junger, sehr feminin wirkender und fröhlicher Mann dargestellt. Die lateinamerikanische Synchronisation von Kenshin haben ihm sogar eine Mädchenstimme gegeben.
Literatur
- Mori, Makiko. Okita Soji Feature. Tokyo: Shin Jinbutsu Oraisha, 1999. ISBN 4404028075
- Oji, Kazuko. Walking with Okita Soji. Tokyo: Shin Jinbutsu Oraisha, 1989. ISBN 4404016212
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Okita, Sōji |
KURZBESCHREIBUNG | Kapitän einer japanischen Schutztruppe, |
GEBURTSDATUM | 8. Juli 1844 |
STERBEDATUM | 19. Juli 1868 |