Tian’anmen-Platz

öffentlicher Platz in Peking, China
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Der Platz [vor dem Tor] des Himmlischen Friedens oder auch Tian`anmen-Platz (天安门广场 Pinyin: Tiān'ānmén Guǎngchǎng) im Zentrum von Peking (China) wird mit seinen 50 ha Fläche oft als größter befestigter Platz der Welt bezeichnet. An der Nordseite steht das Tian`anmen, das Tor des himmlischen Friedens, hinter dem der Kaiserpalast anschließt. Bis 1911 war der Platz nicht öffentlich zugänglich. Ab 1911 wichtige Demonstrationsstätte mit einem Fassungsvermögen von bis zu einer Million Menschen.

Auf dem Platz steht das Denkmal für die Helden des chinesischen Volkes im Kampf um die Befreiung. Der Platz wird unter anderem begrenzt von der Volkskongresshalle und dem neuen Nationaltheater.

Nach dem Tode Mao Zedongs im Jahr 1976 wurde auf dem rückwärtigen Teil des Platzes ein gewaltiges Mausoleum errichtet, in dem seither der mumifizierte Leichnam des "Großen Steuermannes" ausgestellt ist.

Ereignisse

4. Mai 1919: Bewegung des 4. Mai. China erhielt im Versailler Vertrag die Hoheit über die ehemaligen deutschen Pachtgebiete in der Provinz Shandong nicht zurück, sondern die Region wurde einem japanischen Protektorat unterstellt. Dagegen demonstrieren auf dem Platz des Himmlischen Friedens über 3000 Studenten.

4. April 1976: Der Tian'men-Zwischenfall. Am chinesischen Totengedenktag hatte die Bevölkerung zu Ehren des beliebten, kurz zuvor verstorbenen Ministerpräsidenten Zhou Enlai Kränze und Blumen auf dem Tian`anmen-Platz gebracht. Wegen innerparteilicher Auseinandersetzungen wurden die abgelegten Kränze und Blumen in der Nacht von Sicherheitskräften entfernt, wogegen am folgenden Tag Tausende protestrierten. Diese friedliche Demonstration wurde von Polizei und Militär gewaltsam aufgelöst.

4. Juni 1989: Auf dem Tian`anmen-Platz fand unmittelbar nach dem Tod des Reformpolitikers Hu Yaobang am 15. April 1989 eine große Massendemonstration für mehr Menschenrechte und Demokratie in der Volksrepublik China statt. Studenten richteten 12 Forderungen an die chinesische Regierung, welche diese jedoch rundheraus ablehnte. Die Demonstrationen zogen sich über Wochen hin und nahmen bald den Charakter eines Volksfestes an. Mehrere Studenten auf dem Platz verfielen in einen Hungerstreik, was die Regierung allerdings nicht im mindesten beeindruckte. Am 20. Mai verhängte die chinesische Führung unter Ministerpräsident Li Peng das Kriegsrecht über die Stadt Peking, und das Militär wurde in der Nähe der Hauptstadt zusammengezogen. In der Nacht zum 4. Juni 1989 schließlich wurden die Demonstrationen gewaltsam beendet, indem die Volksbefreiungsarmee mit Panzern anrückte und ein Blutbad auf dem großen Platz anrichtete. Die exakte Zahl der Todesopfer und Verletzten auf dem Tian`anmen-Platz in jener Nacht ist unbekannt, westliche Schätzungen gehen von circa 3000 Toten und zwischen 7000 und 10000 Verletzten aus.