Hubert Burda (* 9. Februar 1940 in Heidelberg) ist ein deutscher, promovierter Kunsthistoriker und Verleger.
Lebenslauf
Hubert Burda ist nach Franz und Frieder der jüngste von drei Söhnen des Verleger-Ehepaares Franz und Aenne Burda. Er studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und promovierte in Kunstgeschichte. Nach mehreren Volontariaten in Werbeagenturen und Verlagen arbeitete er in verschiedenen leitenden Positionen für die Zeitschriften Bild und Funk, Bunte und m - Zeitschrift für den Mann.
Er übernahm nach dem Tod seines Vaters 1987 als alleiniger Gesellschafter und Vorstandsvorsitzender die Burda Holding. Seine Brüder veräußerten ihm ihre Anteile. Nach einem erfolglosen Internet-Engagement konzentrierte er sich wieder auf das Kerngeschäft im Printbereich. Mit der Gründung des Nachrichtenmagazins Focus gelang es ihm 1993 in Zusammenarbeit mit Helmut Markwort, eine bis heute bestehende Konkurrenz gegenüber dem Rivalen Der Spiegel aufzubauen und zu behaupten. Focus gilt als bildlastig und ein Beispiel für "Häppchenjournalismus", dessen Vorgaben sich auch der Spiegel annäherte. 1999 firmierte er die Holding in die Hubert Burda Media um, der er als Verleger und Vorstandsvorsitzender heute vorsteht. Die Hubert Burda Media gibt heute (2006) insgesamt 252 Magazine, Zeitschriften und Zeitungen in 19 Ländern heraus davon 68 in Deutschland. Hinzu kommen ca. 120 Internet- und Radiobeteiligungen. Der Konzern beschäftigt mehr als 7.000 Mitarbeiter und machte 2004 einen Umsatz von 1,48 Mrd. Euro. Sein Privatvermögen wird auf 2,1 Mrd. US-Dollar taxiert, was 2005 dem 43. Platz auf der Liste der reichsten Deutschen entsprach.
Burda ist seit 1991 in zweiter Ehe mit der Schauspielerin und Ärztin Maria Furtwängler-Burda verheiratet und hat mit ihr zwei Kinder, Jacob und Elisabeth. Sein Sohn Felix Burda aus erster Ehe (mit Christa Maar), ein ebenfalls promovierter Kunsthistoriker, verstarb am 23. Januar 2001 an Darmkrebs (siehe Felix Burda Stiftung).
Mäzenatentum
Burda stiftete 1975 den Petrarca-Preis und 1988 den Nicolas Born-Preis, beide wurden bis 1995 verliehen. 1994 gründete Burda die Akademie zum Dritten Jahrtausend und initiierte 1997 den Corporate Art Preis für das kulturelle Engagement von Unternehmen und Initiativen. Ein Jahr später stiftete er den Hermann-Lenz-Preis für deutschsprachige Literatur. 1999 gründete er die Hubert Burda Stiftung, die sich den Themen Literatur, Völkerverständigung, Kunst, Kultur und Wissenschaft widmet. 2001 folgt die Felix Burda Stiftung, einer Einrichtung zur Förderung der Darmkrebsvorsorge. So setzt sich Burda auch für die deutsch-jüdische Aussöhnung ein. Er beteiligte sich u.a. finanziell an der Produktion einer englischsprachigen CD-ROM der Shoah-Foundation ("Survivors of the Shoah Visual History Foundation") von Steven Spielberg, damit sie etwa an Schulen als Unterrichtsmaterial angeboten werden kann.
Im Rahmen der seit dem Jahr 2000 veranstalteten »Digital Lifestyle Day«-Medienkonferenz verlieh Burda 2006 erstmals einen »Aenne Burda Award« an Marissa Mayer, Vizepräsidentin von Googles Abt. „Search Products and User Experience“. „Der Preis soll erfolgreiche junge Frauen in den Medien bestärken, ihrem eingeschlagenen Weg treu zu bleiben, an ihre Ideen zu glauben und sie durchzusetzen.“ [1].
Auszeichnungen
1997 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz der ersten Klasse verliehen. 2000 wurde er mit der Ehrenprofessorenwürde vom Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet und 2002 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz. 2004 erhielt er den Zukunftspreis der CDA.
Zitate
- "Es sind nicht Texte, sondern Bilder, die die Wende zum 21. Jahrhundert markieren" (2004).
- "Modernes Denken und brillantes Wissen pulsiert in binären Datenströmen durch die Netze. Hier wächst der Wohlstand von morgen."
- "Lieber Staub aufwirbeln als Staub ansetzen."
Literatur
von Burda
- Hubert Burda: Die Ruine in den Bildern Hubert Roberts. Univ. München: Phil. Fak., Diss. 1967, 183 S. mit Abb.
- Hubert Burda (Hrsg.): Weltmarkt der Medien, mit Beitr. von Wolfgang R. Langenbucher und Holger Rust. München: Burda 1993, 42 S.
- Hubert Burda: Die digitale Revolution, in: medien + erziehung, ISSN 0176-4918 Jg. 38 (1994), Nr. 5, S. 268 - 271.
- Hubert Burda und Christa Maar (Hrsg.): Iconic Turn. Die neue Macht der Bilder. Das neue Buch zur Vorlesungsreihe. Köln: DuMont 2004 ISBN 3-8321-7873-2
über Burda
- Judith Betzler (Hrsg.): Hubert Burda. Kunst und Medien; Festschrift zum 9. Februar 2000. München: Petrarca-Verlag 2000, 271 S., überw. Ill.
- Gisela Freisinger: Hubert Burda. Der Medienfürst. Frankfurt am Main: Campus 2005,435 S. ISBN 3-593-37417-X
- "Sehr weiblich ausgerichtet". Burda-Verlag: das Münchener Medienhaus zeigt sich von Angriffslust beflügelt, in: manager magazin 35 (2005), 2, 21. Januar 2005, S. 20, Interview mit Hubert Burda [2]
Siehe auch: Iconic turn
Weblinks
- Vorlage:PND
- www.hubert-burda.de mit Portraits, Lebenslauf u.v.a.
- Hubert Burda Media
- Hubert Burda Stiftung
- »Digital Lifestyle Day«, alljährliche Medienkonferenz Burdas
Personendaten | |
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NAME | Burda, Hubert |
KURZBESCHREIBUNG | Kunsthistoriker und Verleger |
GEBURTSDATUM | 9. Februar 1940 |
GEBURTSORT | Heidelberg |