St. Peter in der Au[1] (auch Sankt Peter in der Au) ist eine Marktgemeinde mit 5128 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Amstetten in Niederösterreich.
Marktgemeinde St. Peter in der Au
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Amstetten | |
Kfz-Kennzeichen: | AM | |
Hauptort: | St. Peter in der Au-Markt | |
Fläche: | 59,94 km² | |
Koordinaten: | 48° 3′ N, 14° 37′ O | |
Höhe: | 348 m ü. A. | |
Einwohner: | 5.128 (1. Jän. 2025) | |
Bevölkerungsdichte: | 86 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 3350, 3352, 4442, 4443 | |
Vorwahl: | 07477 | |
Gemeindekennziffer: | 3 05 30 | |
NUTS-Region | AT121 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Hofgasse 6 3352 St. Peter in der Au | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Johannes Heuras (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (29 Mitglieder) |
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Lage von St. Peter in der Au im Bezirk Amstetten | ||
![]() Gemeindeamt im Schloss St. Peter in der Au | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
St. Peter in der Au liegt geografisch gesehen im westlichen Teil des Mostviertels im politischen Bezirk Amstetten.
Das Areal der Großgemeinde St. Peter in der Au umfasst seit der großen Gemeindereform am 1. Jänner 1971 eine Fläche von 59,88 km² mit 4.837 Einwohnern und 1.071 Häusern (Volkszählung 2001). 21,48 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Nachbargemeinden
Behamberg, Haidershofen | Weistrach, Haag, St. Johann in Engstetten | Wolfsbach |
St. Ulrich bei Steyr | Seitenstetten | |
Maria Neustift | Ertl |
Gemeindegliederung
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Das Gemeindegebiet umfasst die folgenden sechs Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[2]):
- Hohenreith (166) samt Grift
- Kürnberg (865) samt Kleinraming und Kürnberg-Zerstreute Häuser
- Sankt Johann in Engstetten (555) samt Dehendorf, Gruber, Hausleiten, Hochhof, Kaltenmarkt, Schadau, Schönbuch und Unterschadau
- Sankt Michael am Bruckbach (816) samt St. Michael am Bruckbach-Siedlung
- Sankt Peter in der Au-Dorf (737) samt Bahnhof, Hörtlhof, Inzinghofsiedlung und Wiesenbach
- Sankt Peter in der Au-Markt (1989)
Geschichte
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. St. Peter wurde von Egino von Owe im 12. Jahrhundert gegründet. Die Gemeinde war ehemals Sitz eines ausgedehnten Herrschaftsgebietes und ist seit rund 750 Jahren Markt. Sie zählt zu den Herz des Mostviertels-Gemeinden.
In der Nacht vom 24. zum 25. Oktober 1947 wurden in einem Bauernhaus in St. Peter elf Menschen aus zwei Familien ermordet,[3] die Täter wurden nie gefasst. Laut Gemeindechronik gilt die Tat als Österreichs größter ungeklärter Mordfall.
Religion
Die Gemeinde ist überwiegend römisch-katholisch. Die Pfarre St. Peter in der Au umfasst Markt und Dorf.
Kultur
St. Peter in der Au ist der Geburtsort des Komponisten Carl Zeller, der mit seiner Operette Der Vogelhändler in den 1890er Jahren im deutschsprachigen Raum Ruhm erlangte. Musiktradition wird auch heute gepflegt, mit regelmäßigen Veranstaltungen in der Carl-Zeller-Halle und im Schloss. Im Juli 2005 wurde das 130-jährige Jubiläum des Musikvereins gefeiert.
2007 fand – gemeinsam mit Waidhofen an der Ybbs sowie Ybbs – in St. Peter in der Au die niederösterreichische Landesausstellung Feuer & Erde statt.[4]
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 4.837 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 4.491 Einwohner, 1981 4.288 und im Jahr 1971 4.267 Einwohner.
Politik
Verwaltung
Der Gemeinderat hat 29 Sitze, Bürgermeister der Marktgemeinde ist Johannes Heuras (ÖVP)[5], Amtsleiter ist Josef Maderthaner.
Bei der Gemeinderatswahl 2005 erreichte die ÖVP 21 und die SPÖ 4 Mandate.[6] Bei der Gemeinderatswahl 2010 änderte sich die Sitzverteilung nicht.[7] Bei der Gemeinderatswahl 2015 wurden die Anzahl der Sitze im Gemeinderat um 4 auf 29 Sitze erhöht, von denen jeweils zwei an die SPÖ und die FPÖ fielen. Zusätzlich verlor die ÖVP noch ein Mandat an die FPÖ. Somit beträgt die Sitzverteilung seit 2015 20 Mandate für die ÖVP, 6 SPÖ und 3 FPÖ.[8]
Wappen
Blasonierung: In Rot ein aufrechter silberner Schlüssel mit linksgewendetem Bart und viereckigem Griff.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Peter in der Au: Die spätgotische Wehrkirche ist mit einer Wehrgangsbrücke mit dem Schloss St. Peter in der Au verbunden.
- Schloss St. Peter in der Au: Das Schloss wird heute als Gemeindeamt und Museum genutzt.
- Das Carl-Zeller-Museum im Schloss St. Peter in der Au bietet einen vollständigen Überblick über Leben und Werk des in St. Peter in der Au geborenen Operettenkomponisten Carl Zeller.
- Pfarrkirche Engstetten
- Elisabethwarte in Weistrach
Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr, Sport
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 160, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 286. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 2.192. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,65 Prozent. Arbeitslose gab es am Ort im Jahresdurchschnitt 2003 23.
1918 bestand durch die Initiative des Bürgermeisters von Steyr der Plan für den Bau einer normalspurigen Bahn St. Peter–Steyr–Bad Hall, jedoch wurde vom k.k. Eisenbahnministerium der Antrag auf eine Vorkonzession abschlägig beschieden.[9]
UFC St. Peter/Au | |||
Basisdaten | |||
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Name | Union Fußballclub möbelpolt St. Peter an der Au | ||
Sitz | St. Peter in der Au | ||
Gründung | 1946 | ||
Farben | grün-weiß | ||
Präsident | Herbert Stöger | ||
Website | http://www.ufc-stpeter.at/ | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Gerhard Stöffelbauer | ||
Spielstätte | Sportanlage St. Peter | ||
Plätze | ca. 250 | ||
Liga | Landesliga Niederösterreich | ||
2012/13 | 6 | ||
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Der UFC St. Peter/Au wurde 1946 gegründet. Der Fußballclub belegte in der Saison 2012/13 den beachtlichen 6. Platz, verbunden mit einem Cupplatz.
In der Katastralgemeinde Kürnberg befindet sich das Unternehmen Steyr Mannlicher.[10]
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Franz Oberleitner (* 26. April 1829; † 12. Februar 1897 in Ort bei Gmunden), Pfarrer, Botaniker und Archäologe
- Carl Zeller (* 19. Juni 1842; † 17. August 1898 in Baden bei Wien), Operettenkomponist und Ministerialrat im k.k. Ministerium für Cultus und Unterricht
- Leo Schwingenschuß (* 23. Februar 1878; † 25. Februar 1954 in Wien), Lepidopterologe
- Kunibert Zinner (* 3. Juni 1906 in Kirchberg am Wechsel; † 24. Dezember 1990), Akademischer Bildhauer und Komponist
- Friedrich Platzer (* 7. Mai 1928; † 27. Juni 1975), Politiker
- Ernst K. Zinner (* 30. Januar 1937 in Steyr, Österreich; † 30. Juli 2015 in St. Louis, USA) war ein österreichischer Astrophysiker.
- Lois Lammerhuber (* 1952 in St. Peter), Fotograf und Verleger, verantwortlich für die österreichische Ausgabe von Geo
Literatur
- Manfred Wohlfahrt: Gerichtsbezirk St. Peter in der Au. Die im Bauparzellenprotokoll des Franziszeischen Katasters angegebenen Häuser und ihre grundherrschaftliche Zuordnung. (Manuskript). Amstetten 2001, OBV.
- Susanne Slattery, Johannes Zinner (Fotogr.): Ein Führer durch die Marktgemeinde St. Peter in der Au, St. Michael am Bruckbach, St. Johann in Engstetten und Kürnberg. Marktgemeinde St. Peter in der Au, St. Peter in der Au 2010, OBV.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Die amtliche Schreibweise ist festgelegt bzw. dargestellt im Gesetz über die Gliederung des Landes Niederösterreich in Gemeinden LGBl.Nr.1030–94 vom 9. Dezember 2011 und auf Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
- ↑ Die Abkürzung,
AZ
ist obsolet; bitte verwende Vorlage:Arbeiterzeitung.Die AbkürzungAZ
ist obsolet; bitte verwende Vorlage:Arbeiterzeitung. - ↑ Birgit Trinker (Red.): Feuer & Erde. NÖ Landesausstellung 2007, Waidhofen, Ybbs und St. Peter in der Au. Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung (…) in Waidhofen an der Ybbs und St. Peter in der Au, 28. April bis 4. November 2007. Schallaburg Kulturbetriebsgesellschaft, Schollach 2007, ISBN 978-3-9502343-1-2.
- ↑ Willkommen in St. Peter in der Au. Abgerufen am 18. April 2018.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in St. Peter in der Au. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 22. November 2018.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in St. Peter in der Au. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 22. November 2018.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in St. Peter in der Au. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 22. November 2018.
- ↑ Eisenbahn-Baunachrichten. Geplanter Bahnbau in Steyr. In: Der Bauinteressent, Jahrgang 1918, Nr. 6/1918 (XXXV. Jahrgang), S. 44, unten links. (online bei ANNO). .
- ↑ Impressum – Steyr Mannlicher. In: Steyr Mannlicher. (steyr-mannlicher.com [abgerufen am 18. April 2018]).