Gunter Demnig (* 1947 in Berlin) ist Künstler und bekannt durch seine Stolpersteine.

Leben
Gunter Demnig wuchs in Berlin auf und machte 1967 Abitur. Im selben Jahr begann er ein Studium der Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei Professor Herbert Kaufmann. 1969 bis 1970 kam ein Jahr Industrial-Design-Studium an der selben Hochschule hinzu. Ab 1971 setzte er dann das Kunstpädagogik-Studium an der Kunstakademie in Kassel fort und legte 1974 dort das erste Staatsexamen ab.
Im selben Jahr begann Demnig ein Kunststudium an der Universität Kassel bei Professor Harry Kramer, dem ab 1977 in den folgenden zwei Jahren die Tätigkeit in Planung, Bauleitung und -ausführung in der Denkmalsanierung folgte. Von 1980 bis 1985 war Demnig künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Kunst der Universität Kassel.
1985 eröffnete er ein eigenes Atelier in Köln und arbeitete bei mehreren Projekten mit (MOLTKEREI-Werkstatt, Kunstraum FUHRWERKSWAAGE). Seit 1994 war er auch im IGNIS-Kulturzentrum tätig.
Sein bei weitem bekanntestes Werk dürften die von ihm Stolpersteine genannten Steine sein, die er als Mahnmale für die Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Viele Menschen entdecken die Steine zufällig, werden zum Nachdenken angeregt und erkennen teilweise erst durch sie die direkte Nähe, in der Gräueltaten der Deportation und Vernichtung stattfanden.
Werke
- 1980 - Duftmarken Cassel-Paris
- 1981 - Blutspur Kassel-London
- 1982 (1983?) - Ariadne-Faden Spuren von der Kasseler documenta zur Biennale in Venedig (Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde)
- 1984 - Landschaftskonserven
- 1988 - Einreise Berlin/W
- 1992 (1993?) - Stolpersteine
Ausstellungen
- 1981 - Kunstakademie Kassel
- 1982 - Alte Oper, Frankfurt am Main
- 1985 - Het Apollohuis, Eindhoven
- 1986 - Kunsthalle Baden-Baden; Stadtmuseum Köln
- 1988 - Neuer Berliner Kunstverein; Kommunale Galerie Bremen; Münchener Stadtmuseum; Staatliche Gemäldegalerie Moskau; Eremitage Leningrad
- 1989 - Stichting Logos, Gent; Studio Galerie, Hamburg
- 1990 - Kunsthalle Berlin; Het Hemelrijken, Eindhoven
- 1991 - Künstlerhaus Bethanien, Berlin
- 1992 - Kasseler Kunstverein
- 1994 - EXIT-Art, Köln; Antoniter-Kirche, Köln; Muzejsko Galerijski Centar, Zagreb
- 1995 - Akademie der Künste, Berlin
- 1996 - ACP-Galerie Peter Schuengel, Salzburg; Egon-Schiele-Zentrum, Cesky Krumlov; Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin
- 1997 - Internationales Klangfestival, Osnabrück; Oberösterreichische Landesgalerie, Linz; Internationales Klangfestival, Luzern; Städtische Galerie Katowice
- 1998 - Musiques en Scène, Lyon; Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Auszeichnungen
Zum sechzigsten Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 2005 wurde Demnig in Berlin mit dem „Obermayer German Jewish Award“ ausgezeichnet, der das Engagement nicht-jüdischer Deutscher für die Bewahrung und Erinnerung jüdischer Geschichte und jüdischen Lebens in Deutschland würdigt.
Am 4. Oktober 2005 erhielt Gunter Demnig für das Projekt STOLPERSTEINE in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
Zitat
Gunter Demnig: "Um den Stein lesen zu können, muss man sich vor dem Opfer verbeugen."
Literatur
- Stolpern über NS-Verbrechen. Der Bildhauer Gunter Demnig hat das Bundesverdienstkreuz erhalten. Aus: analyse+kritik Nr. 500 vom 18. November 2005, S. 17
Weblinks
- Vorlage:PND
- http://www.stolpersteine.com Homepage Gunter Demnigs
- http://www.ignis.org/98-Demnig-vita.html Vita des Gunter Demnig
Personendaten | |
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NAME | Demnig, Gunter |
KURZBESCHREIBUNG | Künstler |
GEBURTSDATUM | 1947 |
GEBURTSORT | Berlin |