Bad Kreuznach

Stadt in Rheinland-Pfalz, Deutschland
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Wappen Karte
Wappen der Stadt Bad Kreuznach Bad Kreuznach
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Kreis: Bad Kreuznach
Fläche: 46,1 km²
Einwohner: 43.757 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 949 Einwohner je km²
Höhe: 104 m bis 321 m ü. NN
Postleitzahlen: 55517-55545 (alt: 6550 )
Vorwahl: 0671 (06727 für Stadtteil Ippesheim)
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: KH
Gemeindeschlüssel: 07 1 33 006
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hochstraße 48
55545 Bad Kreuznach
Website: stadt-bad-kreuznach.de
Politik
Oberbürgermeister: Andreas Ludwig (CDU)

Bad Kreuznach ist eine Kurstadt und die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in Rheinland-Pfalz, (Deutschland).

Als Mittelzentrum mit Teilfunktionen eines Oberzentrums ist sie administratives, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum einer Region mit mehr als 150.000 Einwohnern. Weiterhin ist die Stadt Sitz der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach, der sie als große kreisangehörige Stadt aber nicht selbst angehört, sowie einer Bundes- und mehrerer Landesbehörden und eines Amts-, Land- und Arbeitsgerichtes. Bad Kreuznach ist darüber hinaus Sitz eines Honorargeneralkonsuls von Rumänien und der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz.

Geographie

Bad Kreuznach befindet sich zwischen Hunsrück, Rheinhessen und Nordpfälzer Bergland etwa 14 km (Luftlinie) südlich von Bingen. Es liegt an der Einmündung des Ellerbachs in den Unterlauf der Nahe.

Geschichte

Vorgeschichte und Römerzeit

Bereits im 5. Jhd v. Chr. ist auf der heutigen Gemarkung die Existenz einer keltischen Siedlung belegt. Um das Jahr 58 v. Chr. wurde das Gebiet Bestandteil des römischen Reiches, es entstand ein römisches Vicus „Cruciniacum“, angeblich benannt nach dem keltischen Landbesitzer Cruciniac, der den Römern einen Teil seines Landes für die zu errichtende Versorgungsstation zwischen Mainz (Moguntiacum) und Trier (Augusta Treverorum) überließ.

Um das Jahr 250 erfolgte der Bau eines gigantischen, in seinen Abmessungen von 81 m × 71 m nördlich der Alpen einzigartigen und ebenso luxuriösen Palastes im Stil einer Peristylvilla, welche alleine im Erdgeschoss 50 Räume umfasste.

Im Zuge von Grenzsicherungsmaßnahmen gegen die immer wieder von jenseits des Limes in das römische Reich einfallenden germanischen Stämme der Burgunder, Franken und Allemannen errichtete man 370 ein Auxiliarkastell unter Kaiser Valentinian I..

Mittelalter

Nach dem Zerfall des römischen Reiches wurde Kreuznach im Jahr 500 Königshof und Reichsdorf des sich neu entwickelnden fränkischen Reiches. Es erfolgte der Bau einer ersten Kirche in den Mauern des römischen Kastells, die zuerst dem Hl. Martin, später dem Hl. Kilian geweiht war (1590 abgebrochen).

Die erste urkundliche Erwähnung Kreuznachs stammt aus dem Jahr 819 in den Annales Regni Francorum. Die Kauzenburg, welche in den Jahren 1206 bis 1230 durch Graf Gottfried von Sponheim trotz eines Verbotes durch König Philipp von Schwaben gebaut wurde, fand erstmals 400 Jahre später, im Jahre 1206, erste urkundliche Erwähnung. Mit diesem Burgbau einher ging der Aufbau der auf dem nördlichen Naheufer gelegenen Neustadt.

1235 beziehungsweise 1270 bekam Kreuznach die Stadt-, Markt-, Steuer- und Zollrechte unter der Herrschaft des Grafengeschlechts derer von Sponheim (Sitz: zuerst Burgsponheim, später auf der Bad Kreuznacher Kauzenburg) verliehen. 1279 bei der Schlacht bei Sprendlingen, bei der Sponheimer Truppen gegen die des Erzbischofs von Mainz kämpften, entstand die Legende des Michel Mort, eines Kreuznacher Metzgers, der, als Graf Johann I. von Sponheim in Bedrängnis geriet, diesem beistand, die Lanzen der Feinde auf sich zog und so den Grafen rettete. Die Stadtrechte werden 1290 noch einmal durch König Rudolf I. von Habsburg bestätigt.

Die vordere Linie des Hauses Sponheim starb im Jahre 1414 aus. Die Herrschaft über Bad Kreuznach wurde nun unter den Grafen von Veldenz, den Markgrafen von Baden und der Pfalzgrafschaft Pfalz-Simmern aufgeteilt. Der Magister Faust trat 1507 die ihm durch Franz von Sickingen vermittelte Stelle des Rektors am Kreuznacher Gymnasium an und wurde später aufgrund von Hexerei-Vorwürfen aus der Stadt vertrieben.

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde die Stadt wechselseitig von den Schweden, Franzosen und den kaiserlichen Truppen eingenommen. Die Stadt wurde dabei schwer in Mitleidenschaft gezogen, die Bevölkerung verringerte sich von ehemals ca. 8.000 auf ca. 3.500 Einwohner. Vierzig Jahre später, 1689, wurde Kreuznach im pfälzischen Erbfolgekrieg von französischen Truppen einschließlich der Kauzenburg weitestgehend zerstört.

Neuzeit

Ab 1708 gehörte Kreuznach vollständig zur Kurpfalz. Im Verlauf der Revolutionskriege (1792–1814) wurde Kreuznach französisch und die Stadtteile südlich der Nahe dem Département du Mont-Tonnerre (Donnersberg), die nördlich Stadtteile jedoch dem Département de Rhin et Moselle (Rhein und Mosel) zugeordnet. In den anschließenden Befreiungskriegen endete jedoch die französische Herrschaft in der Stadt. Bis zur endgültigen Neuordnung durch den Wiener Kongress kam das Gebiet südlich der Mosel unter gemeinsame bayerisch-österreichische Verwaltung mit Sitz in Kreuznach. In Folge des Wiener Kongresses wurde Kreuznach jetzt Bestandteil der preußischen Rheinprovinz und war nun Grenzstadt zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt im Osten und zu Pfalz-Bayern im Süden.

Die Anfänge des Kurbetriebs, der sich in der Folgezeit immer mehr ausweitete, war die Eröffnung der ersten Badestube mit solehaltigem Wasser durch Dr. Johann Erhard Prieger im Jahre 1817. Geschichtlich erwähnenswert ist auch die 1843 erfolgte Heirat von Karl Marx und Jenny von Westphalen in der Pauluskirche.

Der Bau der Nahetalbahn von Bingerbrück nach Saarbrücken 1860 durch die Rhein-Nahe Eisenbahn-Gesellschaft bot die Grundlage zur Industrialisierung der Stadt, welche nach Jahrhunderten der Stagnation und der kriegerischen Katastrophen nun, auch durch den immer stärker aufkommenden Kurbetrieb, erneut aufblühte. 1891 kamen drei Ordensbrüder der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz nach Kreuznach und übernahmen 1893 das Krankenhaus Kiskys-Wörth, ab 1905 St. Marienwörth. Dies führen sie seit 1948 zusammen mit den Schwestern der Kongregation der „Mägde Mariens von der Unbefleckten Empfängnis“, heute als Krankenhaus der Regelversorgung. Die Radontherapie wurde 1906 durch Dr. Karl Aschoff eingeführt. Ende des 1. Weltkrieges wurde der Sitz des Großen Hauptquartiers in das Kreuznacher Kurhaus verlegt. Dort traf dann am 19. Dezember 1917 der General Mustafa Kemal Pascha ein, besser bekannt als Atatürk und späterer Präsident der Türkei, und führte Gespräche mit Kaiser Wilhelm II., Paul von Hindenburg und Ludendorff. Nach der Niederlage besetzten französische Truppen bis 1930 das Rheinland und auch die Stadt. Seit 1924 darf Kreuznach die Bezeichnung „Bad“ führen.

Zu Beginn des NS-Regimes organisierte unter anderem der Gewerkschafter Hugo Salzmann Widerstand gegen die braunen Machthaber. Trotz Inhaftierung überlebte Salzmann die Nazi-Zeit, saß nach 1945 für die KPD im Stadtrat. Anfang der 40er Jahre wurden die Bad Kreuznacher Juden im Kolpinghaus zusammengetrieben, von wo aus sie in die Vernichtungslager abtransportiert wurden. Bad Kreuznach war, aufgrund seiner Wehrmacht-Kasernen in der Bosenheimer und Alzeyer Straße sowie in der Franziska-Puricelli-Straße und auch wegen der strategisch wichtigen Bahnstrecke Berlin-Paris, die damals durch die Stadt führte, Ziel alliierter Bombenangriffe. Der letzte Stadtkommandant unter dem NS-Regime bewahrte Bad Kreuznach jedoch vor größerer Zerstörung, indem er den vorrückenden amerikanischen Verbänden keinen Widerstand mehr bot und so die Stadt weitestgehend kampflos den Alliierten überließ. Allerdings sprengten deutsche Truppen auf dem Rückzug kurz vor Übernahme der Stadt durch die Alliierten einen Teil der alten Nahebrücke.

Nach 1945

Zwar wurde Bad Kreuznach nach dem Einmarsch der Amerikaner der französischen Besatzungszone zugeschlagen, doch zogen schon Ende der 40er Jahre wieder US-Truppen in die Stadt ein. Die verschiedenen Einheiten der US-Armee blieben dort, auf vier Kasernen, einen Schießstand, ein Raketenlager und einen kleinen Truppenübungsplatz verteilt, bis Mitte 2001. Letzte in Bad Kreuznach stationierte Einheit war die 1. US-Panzerdivision (1st Armored Division, genannt „Old Ironsides“).

In Bad Kreuznach einigten sich im Jahre 1958 der französische Präsident Charles de Gaulle und der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer auf eine Institutionalisierung der besonderen Beziehungen beider Länder, was 1963 im Elysée-Vertrag mündete. 1969 wurden im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform die zuvor selbstständigen Gemeinden Bosenheim, Planig, Ippesheim und Winzenheim nach Bad Kreuznach eingegliedert. Das ebenfalls an die Stadt angrenzende Rüdesheim wehrte sich erfolgreich gegen die Eingemeindung.

Wappen

Bad Kreuznach erhielt das Recht zur Führung eines Wappens durch die Gemeindeordnung des Landes Rheinland-Pfalz.

Das Stadtwappen wird heute auf silbernem oder weißem Grund mit einem zweireihig im Schachbrettmuster gehaltenen Balken in den Farben Blau und Gold dargestellt. Die drei schwarzen, am Ende etwas verdickten Kreuze erinnern an den Namen der Stadt „Kreuznach“. Fälschlicherweise wird hier oft eine Verbindung zu dem christlichen Symbol gesehen. Tatsächlich entwickelte sich der Name „Kreuznach“ aus dem keltisch-lateinischen Wort „Cruciniacum“ und bedeutet „Heim des Crucinius“, wobei dies ein latinisierter keltischer Eigenname ist, dem man in römischer Zeit die Endsilbe „acum“ anhängte, was für „fließendes Wasser“ steht. Ein Zusammenhang zur durch Bad Kreuznach fließenden Nahe kann angenommen werden.

Das Wappen findet sich in dieser Form erstmals im Schlussstein der Kirche St. Nikolaus im späten 13. Jahrhundert.

Die Mauerkrone tauchte erst um 1800 unter der Herrschaft der Franzosen auf. Als Stadtmauer mit drei Türmen wurde sie ursprünglich rotbraun, heute vorwiegend in Gold dargestellt.

Politik

In Bad Kreuznach regiert eine große Koalition aus CDU und SPD mit insgesamt 28 Sitzen, was einer Mehrheit von 12 Sitzen entspricht.

Oberbürgermeister

Stadtrat

Der Stadtrat mit seinen 44 Mitgliedern wurde zuletzt am 13. Juni 2004 gewählt und setzt sich so zusammen:

  1. CDU 36,3 % (-8,8) - 16 Sitze (-4)
  2. SPD 27,2 % (-7,9) - 12 Sitze (-4)
  3. FDP 10,9 % (+4,6) - 5 Sitze (+2)
  4. Grüne 10,7 % (+3,5) - 5 Sitze (+2)
  5. Faires Bad Kreuznach 5,7 % (+5,7) - 2 Sitze (+2)
  6. Bürgerliste 5,5 % (+1,6) - 2 Sitze (=)
  7. FWG 3,8 % (+3,8) - 2 Sitze (+2)
  8. Andere 0,0 % (-2,5) - 0 Sitze (=)

Städtepartnerschaften

Ortsteile

Im Zuge einer Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz wurden 1969 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Bosenheim, Planig, Ippesheim und Winzenheim eingemeindet. Darüber hinaus sollte auch noch Rüdesheim (Nahe) eingemeindet werden, welches sich aber gerichtlich dagegen wehrte und selbstständig blieb.

Wirtschaft und Infrastruktur

Industrie und Handel

Bad Kreuznach zählt ca. 1.600 Betriebe mit mindestens einem Mitarbeiter und bietet so 28.000 Arbeitsplätze, wovon 1/2 durch Pendler aus dem Umland besetzt sind. Die Wirtschaftsstruktur wird dabei vornehmlich durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt, aber auch Großbetriebe wie der Reifenhersteller Michelin, der Maschinenhersteller KHS oder die Schneider Optischen Werke sind anzutreffen. Im Jahr 2002 wurden die traditionsreichen Seitz-Filter-Werke durch das amerikanische Unternehmen Pall übernommen. Dabei ist das produzierende Gewerbe von großer Bedeutung, besonders stark vertreten durch die chemische Industrie (Reifen, Lacke, Farben), die optische Industrie sowie Maschinenbauer und Autozulieferer. Der Einzel- und Großhandel sowie die Gastronomie besitzen speziell in der Innenstadt ein großes Gewicht, jedoch wird in den letzten Jahren auch der Dienstleistungssektor immer wichtiger.

Durch die Schnellstraßenverbindung zur Autobahn ist Bad Kreuznach näher an den Rhein-Main-Flughafen gerückt und kann mit seinen Konversionsflächen neue Investoren anziehen.

Kurbetrieb

Eine besonderer Stellung für die Stadt als ältestes Radon-Sole-Bad der Welt und Rheumazentrum Rheinland-Pfalz hat darüber hinaus der Kurbetrieb und der Wellness-Tourismus. In der Stadt stehen 2.498* Fremdenbetten zur Verfügung, welche bei 420.125* Übernachtungen, davon 308.236* durch Kurgäste, genutzt wurden (* Stand 31. Dezember 2002). Weiterhin stehen für den Kurbetrieb 7 Kurkliniken, Kursanatorien, ein Thermal-Sole-Bewegungsbad, ein Radonstollen, Gradierwerke als Freiluftinhalatorium sowie die Kurmittelproduktion zur Verfügung. Die Heilanzeigen sind dabei: Rheumatische Erkrankungen, Gelenkveränderungen durch Gicht, degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule und der Gelenke, Frauenleiden, Erkrankungen der Atmungsorgane, Erkrankungen im Kindesalter, Gefäßerkrankungen, nichtansteckende Hauterkrankungen, Störungen der inneren Sekretion, psychosomatische Erkrankungen sowie Augenkrankheiten.

Bildung

In Bad Kreuznach finden sich neben mehreren Grundschulen, welche teilweise auch eine Ganztagesbetreuung anbieten, Schulen aller drei weiterführenden Schularten sowie berufsvorbereitende oder -begleitende Schulen wie z.B. Berufsfachschulen, Berufsoberfachschulen und Technikerschulen, welche an den Berufsschulen angesiedelt sind:

Grundschulen:

  • Dr. Martin-Luther-King-Schule (Ganztagsschule)
  • Grundschule Kleiststraße (Ganztagsschule)
  • Grundschule Hofgartenstraße
  • Grundschule Planig
  • Grundschule Winzenheim

Hauptschulen:

  • Hauptschule Ringstraße (mit 10. Schuljahr, Ganztagsschule)
  • Hauptschule am Römerkastell (mit 10. Schuljahr)

Realschulen:

  • Realschule Heidenmauer (Ganztagsschule)

Gymnasien:

  • Lina-Hilger-Gymnasium
  • Gymnasium an der Stadtmauer (mit altsprachlichem und mathematisch-naturwissenschaftlichem Zweig
  • Gymnasium am Römerkastell
  • Wirtschaftsgymnasium (nur Sekundarstufe 2)

Berufsbildende Schulen:

  • Berufsbildende Schule für Technik, Gewerbe, Hauswirtschaft, Sozialwesen
  • Berufsbildende Schule für Wirtschaft
  • Berufsbildende Schule Landwirtschaft
  • DEULA Rheinland-Pfalz GmbH Lehranstalt für Agrar- und Umwelttechnik

Sonderschulen:

  • Bethesda-Schule Schule für Körperbehinderte (Ganztagsschule)
  • Don-Bosco-Schule Schule für Geistigbehinderte (Ganztagsschule)
  • Schule am Ellerbach Schule für Lernbehinderte (Ganztagsschule)

Von 1971 bis 1987 war die Fachrichtung Landbau der Fachhochschule Rheinland-Pfalz, Abteilung Bingen, in Bad Kreuznach angesiedelt. Nach dem Umzug des Landbaus nach Bingen bietet Bad Kreuznach mit dem "DLR" (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum) noch eine fachhochschulähnliche Ausbildung für angehende Winzer und Landbauer an. Diese zweijährige Technikerschule für Weinbau und Oenologie sowie Landbau ist ein Bildungsgang der Fachschule Agrarwirtschaft. Sie führt die Tradition der früheren bekannten "Höheren Weinbauschule" bzw. der " Ingenieurschule für Landbau" fort und schließt die Lücke in der Ausbildung des weinbaulich-kellerwirtschaftlichen Nachwuchses zwischen Fachhochschule und einjähriger Fachschule.

Das Pädagogische Zentrum Rheinland-Pfalz, welches die Schulen des Landes bei ihrer pädagogischen und didaktischen Weiterentwicklung unterstützt, hat ebenso seinen Sitz in der Stadt wie das Staatliche Studienseminar Bad Kreuznach für das Lehramt an Gymnasien.

Verkehr

Durch seine geografische Lage im engen Nahetal führen alle Verkehrswege flussaufwärts parallel zum Fluss. Darüber hinaus ist Bad Kreuznach auch ein wichtiger Kreuzungspunkt aller Verkehrsträger

Schienenverkehr

Seit Einführung des „Rheinland-Pfalz-Taktes“ Mitte der 90er Jahre haben die Zugstrecken abseits der ICE/EC/IC-Strecken wieder stark an Bedeutung gewonnen. Neben der Einführung des Stundentaktes (auch an Wochenenden) ist auch eine deutliche Ausweitung des Verkehrs in die Nachtstunden festzustellen. Züge nach Mainz verkehren seitdem drei Stunden länger.

In Bad Kreuznach kreuzen sich die beiden Linienstränge KBS 671 Bingen -- Kaiserslautern (Alsenztalbahn) und KBS 680 SaarbrückenMainz/Frankfurt am Main (Nahetalbahn). Auf ersterer verkehren nur Regionalbahnen (Fahrzeit nach Kaiserslautern ca. 65 Min.), auf der Nahetalbahn sowohl Regionalexpress als auch Regionalbahn (Fahrzeit nach Mainz zwischen 25 und 40 Min., nach Saarbrücken zwischen 1:40 und 2:20 Std.).

Beim Straßenverkehr hat es Bad Kreuznach über all die Jahrzehnte der Automobilentwicklung geschafft, die großen Durchgangsstraßen im Stadtkern durch Umgehungsstraßen (B 41, B 428) deutlich zu entlasten. Nur die B 48 von Bingen nach Bad Bergzabern führt noch durch die Innenstadt – am Kurviertel vorbei.

Der öffentliche Nahverkehr wird durch ein innerstädtisches Busliniennetz mit 15- bzw. 30-minütigem Takt auf 7 Buslinien verwirklicht. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Buslinien in die nähere Umgebung. Die Linienverkehre der verschiedenen Betreiber sind dabei Bestandteil des Rhein-Nahe-Verkehrsverbundes RNN.

An wichtigen Straßen sind zu nennen:

Tourismus

 
Die Brücke über die Nahe mit den auf ihr stehenden Häusern

Sehenswürdigkeiten

  • Die Brückenhäuser aus dem 15. Jahrhundert, das Wahrzeichen der Stadt Bad Kreuznach (Foto).
  • Burgruine Kauzenburg (1206)
  • Pauluskirche mit gotischer Pauluskapelle (Grabkapelle der Sponheimer Grafen von der
 Kauzenburg und der Rheingrafen) in unmittelbarer Nachbarschaft der Brückenhäuser.
 Hier heiratete Karl Marx 1843 Jenny von Westphalen.
  • Crucenia-Therme (Thermalbad)
  • Kurhaus (1913)
  • In der Nähe des Bahnhofes ein älteres Wohngebiet (Bereich Sprendlinger Gasse) mit Kopfsteinpflaster
  • Bäderhaus: Das Bäderhaus ist eine der größten Wellness- und Saunaanlagen Deutschlands.
  • Salinental: Das Salinental mit seinen kilometerlangen Gradierwerken bildet ein natürliches Freiluftinhalatorium. Sicher haben schon die Kelten aus den salzhaltigen Quellen der Gegend Salz gewonnen. Im Salinental wurde mit Hilfe von Gradierwerken seit 1732 in einem aufwendigen Verfahren Salz produziert.
  • Römerhalle: Die Römerhalle zeigt u.a. die Funde der Ausgrabungen einer römischen Palastvilla aus dem 3. Jahrhundert. Die Villa war im Besitz eines vermutlichen Großgrundbesitzers resp. Politikers. Die Ausmaße der Villa sind gewaltig. Leider wurde in den 1950er Jahren eine Straße mitten durch die Ausgrabungsstätte gebaut. Besonders sehenswert sind die beiden großflächigen in Bad Kreuznach gefundenen Steinteppich-Mosaike, die in die dafür errichtete Römerhalle überführt wurden. Sie gehören zu den bedeutendsten römischen Mosaikbodenfunde nördlich der Alpen und sind wegen ihrer Qualität weltberühmt.
  • Schlossparkmuseum (u.a. Stadtgeschichte Bad Kreuznachs). Besonders erwähnenswert ist die Dauerausstellung über die Bildhauerdynastie Cauer, die europäischen künstlerischen Rang besitzt.
  • Dr.-Faust-Haus (1507)
  • „Klein Venedig“, Stadtviertel, das am Zusammenfluss von Nahe und Ellerbach gelegen ist und aufgrund der beiden Wasserarme sowie der kleinen, alten Häuser sehr malerisch wirkt.
  • Das 2005 neu eröffnete Museum für PuppentheaterKultur (PuK)
  • Die Volkssternwarte Bad Kreuznach auf dem Kuhberg.
  • Die Bad Kreuznacher Neustadt, das mittelalterlich geprägte Viertel der Stadt am Fuße der Kauzenburg auf dem westlichen Naheufer mit seinen vielen Gaststätten, das heute die ältesten noch bewohnten Bauten der Stadt beherbergt.

Regelmäßige Feste und Veranstaltungen

Kultur

Musikvereinigungen und Chöre

Sportvereine

  • Männerturnverein 1877 e.V. Bad Kreuznach
  • Schützengesellschaft 1847 e.V. Bad Kreuznach

Töchter und Söhne der Stadt

  • Conrad Faber von Creuznach, * Bad Kreuznach um 1500, † 1552/1553 in Frankfurt a.M., dt. Maler und Zeichner für den Holzschnitt, Meister des Renaissanceporträts.
  • Friedrich Müller, genannt Maler Müller, * 13. Januar 1749 in Bad Kreuznach, † 23. April 1825 in Rom, Pseudonym: Nasturtius, dt. Dichter und Maler.
  • Eberhard Anheuser, * 1805 in Bad Kreuznach, † 1880 in St. Louis, Entrepreneur und Brauereibesitzer
  • Stanislaus Cauer * 18. Oktober 1867 in Bad Kreuznach, † 8. März 1943 in Königsberg, Bildhauer.
  • Nelli Schmithals * 23. Juli 1880 in Bad Kreuznach, † 12.Juni 1975 in Bad Kreuznach, Fotografin
  • Herbert Eimert * 1897 in Bad Kreuznach, † 15. Dezember 1972 in Düsseldorf, dt. Komponist
  • Hanna Cauer * 8. März 1902 in Bad Kreuznach, † 16. Mai 1989 in Bad Kreuznach, Bildhauerin.
  • Edmund Collein * 10. Januar 1906 in Bad Kreuznach, † 21. Januar 1992, deutscher Architekt und Präsident des Bundes der Architekten der DDR.
  • Konrad Frey * 24. April 1909 in Bad Kreuznach, † 24. Mai 1974 in Bad Kreuznach, deutscher Turner und dreifacher Olympia-Sieger 1936
  • Günter Verheugen * 28. April 1944 in Bad Kreuznach, deutscher Politiker (SPD), Vizepräsident der Europäischen Kommission und zur Zeit als EU-Kommissar zuständig für Unternehmen und Industrie.
  • Udo van Kampen, * 4. April 1949 in Bad Kreuznach, Leiter des ZDF-Studios in Brüssel.
  • Peter Eich * 18. Juni 1963 in Bad Kreuznach, Fußballtorwart des 1. FC Saarbrücken.
  • Aiman Abdallah * 3. Januar 1965 in Bad Kreuznach, Moderator bei Pro Sieben.
  • Katharina Saalfrank * 1971 in Bad Kreuznach, „Super Nanny“ bei RTL, Kolumnistin
  • Julia Klöckner * 16. Dezember 1972 in Bad Kreuznach, 1995 Deutsche Weinkönigin, seit Oktober 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages
  • Thomas Schmidt * 18. Februar 1976 in Bad Kreuznach, Kanusportler, Olympia-Sieger im Kanuslalom der Herren 2000.
  • Manuel Friedrich * 13. September 1979 in Bad Kreuznach, Fußballspieler des 1. FSV Mainz 05.

Weitere Persönlichkeiten

Lokale Medien

  • Oeffentlicher Anzeiger: Tageszeitung für Bad Kreuznach und Umgebung, zur Rhein-Zeitung (Mittelrhein-Verlag) gehörend. Auflage ca. 22.000.
  • Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach: Tageszeitung für Bad Kreuznach und Umgebung, zum Rhein-Main-Verlag gehörend. Auflage ca. 13.000.
  • Silenzium: Silenzium Stadtmagazin
  • Wochenspiegel Bad Kreuznach: wöchentliches Anzeigenblatt, zum SW-Verlag gehörend.
  • Bürgerfernsehen Offener Kanal Bad Kreuznach