Ignatius von Loyola
Ignatius von Loyola oder Íñigo López de Loyola, der eigentlich Íñigo López de Oñez y de Recalde hieß (* 31. Mai 1491 auf Schloss Loyola bei Azpeitia; † 31. Juli 1556), war ein Hauptbeteiligter der in Rom am 15. August 1534 später auch als Jesuitenorden bezeichneten „Gesellschaft Jesu“ (lat.: Societas Jesu, SJ).

Die Stationen im Leben des Ignatius von Loyola schildert er selber in seiner so genannten Autobiographie: "Der Bericht des Pilgers" (Pilgerbericht):
López de Loyola stammte aus einem baskischem Adelsgeschlecht; er war der jüngste Sohn des Don Beltrán Yáñez de Oñez y Loyola und dessen Ehefrau María Sáenz de Lieona y Balda. Schon in früher Kindheit diente er als Page am Hof von Juan Velásquez de Cuéllar. Als 1517 sein Dienstherr starb, nutzte López de Loyola seine Chance und schloss sich dem Militär an. Hier diente er u.a. dem Herzog von Nájera und Vizekönigs von Navarra, Antonio Manrique de Lara.
Am 20. März 1521 bei der Verteidigung Pamplonas gegen französische Truppen wurde er durch eine Kanonenkugel sehr schwer verletzt. Der Überlieferung nach las er auf dem Krankenlager statt seiner bevorzugten Ritterromanzen theologische Literatur und kam deshalb dazu, über seine Lebensweise nachzudenken. Während seiner Rekonvaleszenz im Kloster Montserrat legte er dort seine Lebensbeichte ab, welche der Überlieferung nach drei Tage dauerte. Danach verließ er, der als Ritter und Edelmann gekommen war, das Kloster als Bettler und Pilger. Seine Waffen ließ er am Altar der Klosterkirche zurück.
Es folgt etwa ein Jahr als Büßer in Manresa - in diese Zeit fallen seine großen inneren Erlebnisse, die er in seinem Exerzitienbuch niederschrieb - und eine Pilgerfahrt nach Jerusalem.
Bis 1526 holte er soviel Schulbildung nach, dass er zu einem Studium zugelassen wurde. In diesem Jahr begann López de Loyola an der Universität Alcalá de Henares Philosophie und Theologie zu studieren. Durch seine Ansichten fiel er schon nach kurzer Zeit der Inquisition auf. Nach ernster Befragung wurde López de Loyola dort acht Wochen eingesperrt. 1527 wechselte er an die Universität Salamanca, doch auch hier wurde er von der Inquisition bespitzelt und verhört.
Im Juni 1528 flüchtete er deshalb nach Frankreich. An der Sorbonne studierte er weiter und beendete am 15. März 1534 sein Studium mit dem Titel eines Magister artium. Noch während des Studiums in Paris schloss er Freundschaft mit sechs Kommilitonen, Peter Faber, Franz Xaver, Simon Rodrigues de Azevedo, Diego Laínez, Alfonso Salmerón und Nicolás Bobadilla. Am 15. August 1534, Mariä Himmelfahrt, gelobten die sieben Männer in der Kapelle St. Denis am Montmartre Armut, Keuschheit und Mission in Palästina. Dieses gemeinsame Gelöbnis am Montmartre darf man als die Keimzelle jener Gemeinschaft ansehen, die sich ab 1539 Compañía de Jesús nannte.
Am 24. Juni 1537 wurde López de Loyola zusammen mit Diego Laínez in Venedig zum Priester geweiht. Wegen der unsicheren politischen Lage war an eine Missionsreise ins Heilige Land nicht zu denken. Deshalb ersetzten sie die gelobte Missionierung des Heiligen Landes durch die Bereitschaft, in den Dienst des Papstes zu treten. Alsbald reisten Ignatius und seine Freunde nach Rom und trugen dem Papst ihre Absicht vor. Papst Paul III. nahm ihre Formula Instituti zur Kenntnis und genehmigte drei Jahre später mit der Bulle Regimini militantis ecclesiae vom 27. September 1540 die Societas Jesu.
Die neue Gruppe sorgte schon dadurch für Aufsehen, dass sie auf eine eigene Ordenstracht verzichtete. Auch die Ordenregeln wichen von bisher üblichen ziemlich ab, doch mit der päpstlichen Bulle Regimini militantis ecclesiae vom 27. September 1540 wurde der Societas Jesu die päpstliche Approbation erteilt.
Im Sommer 1556 erkrankte López de Loyola sehr schlimm am Fieber. Am 30. Juli 1556 verlangte er nach der "letzten Ölung" und dem päpstlichen Segen. Bei Tagesanbruch des darauffolgenden Tage starb Ignatius von Loyola im Alter von 65 Jahren. Seine letzte Ruhestätte befindet sich in der Kirche des Mutterhauses seines Ordens.
Ignatius wurde 27. Juli 1609 von Papst Paul V. selig- und am 22. Mai 1622 von Papst Gregor XV. heilig gesprochen. Sein Gedenktag ist in der katholischen und anglikanischen Kirche sein Sterbetag, der 31. Juli.
Weblinks
- Vorlage:PND
- Exerzitien (Originaltext in Spanisch)
- Biografie
- Ignatius und Kontemplation
Personendaten | |
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NAME | Ignatius von Loyola |
ALTERNATIVNAMEN | Íñigo López de Loyola; Íñigo López de Recalde |
KURZBESCHREIBUNG | Gründer der später auch als Jesuitenorden bezeichneten „Gesellschaft Jesu“ |
GEBURTSDATUM | 1491 |
GEBURTSORT | Schloss Loyola bei Azpeitia |
STERBEDATUM | 31. Juli 1556 |
STERBEORT | Rom |