A. P. Møller-Mærsk

dänische Unternehmensgruppe
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Die Aktiengesellschaft A. P. Møller-Mærsk A/S ist Dänemarks größtes Unternehmen und die größte Containerschiffsreederei der Welt. Neben Schifffahrtsaktivitäten ist die Firma im Bereich der Öl- und Gasförderung, Einzelhandel, im Schiffbau, Luftfahrt und weiteren Industriebereichen aktiv.

Zentrale von Mærsk in Kopenhagen

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1904 als A/S Dampskibsselskabet Svendborg (Dampfschifffahrtsgesellschaft Svendborg) von Kapitän Peter Mærsk Møller und seinem Sohn Arnold Peter Møller gegründet. Acht Jahre später gründete A. P. Møller das Dampskibsselskabet af 1912 A/S. Diese bilanztechnische Firmenzweiteilung wurde bis zur Fusion 2003 zur A.P. Møller-Mærsk A/S aufrechterhalten.

1917/18 wurde die Odense Steel Shipyard errichtet. 1928 wurde mit sechs Schiffen der erste Liniendienst (Mærsk Line) der Reederei eingerichtet. Er verband die Ostküste und Westküste der USA mit Japan und Shanghai. Im selben Jahr begannen auch die Tankeraktivitäten der Firma. 1962 erhielt Mærsk die Konzession für Öl- und Gasbohrungen sowie die Ausbeutung der Vorkommen in dänischen Hoheitsgebieten. 1964 begann das Unternehmen seine Einzelhandelsaktivitäten mit Gründung der Dansk Supermarket AS. Nach dem Tode seines Vaters Arnold Peter Møller im Juni 1965 übernahm Mærsk McKinney Møller die Leitung der in Familienbesitz befindlichen Reederei und führte es aktiv bis 1993 als Chief Executive Officer und anschließend bis 2003 als Chairman.

In Dänemark 1969 wurde die Luftfahrtgesellschaft Mærsk Air gegründet, die 2005 an eine isländische Fondgesellschaft verkauft wurde.

1974 erhielt Mærsk Line das erste Containerschiff. Mærsk-Line ist seit 1993, nach Übernahme der Ben-EAC Line, die größte Containerschiffsreederei der Welt. Im Januar 1998 erwarb das Unternehmen die Volkswerft in Stralsund und im November 1999 den Containerpionier SeaLand, den Begründer der Containerisierung. Des Weiteren wurde 1999 die südafrikanische Reederei Safmarine und 2002 die dänische Reederei Torm A/S sowie die holländische Smit-Wijsmüller Bergungsreederei übernommen.

 
"Maersk Boston", im März 2006 vor der Volkswerft

Am 11. Mai 2005 wurde bekannt gegeben, dass Mærsk Sealand die drittgrößte Containerreederei Royal P&O Nedlloyd NV mit Sitz in Rotterdam (Niederlande) für 2,3 Milliarden Euro erwerben will. Im August 2005 war die Übernahme durch die Aktionäre beschlossen. Seit Februar 2006 ist P&O Nedlloyd völlig integriert, der Name nur noch Geschichte. Auch Mærsk Sealand firmiert seitdem wieder unter dem bis 1999 gebräuchlichen Namen Mærsk Line. Es hat dadurch seine Marktstellung (Platz 1 weltweit) nachhaltig ausgebaut. Knapp 20 % der Containertransportkapazität per Schiff weltweit stellt Mærsk Line zur Verfügung. Mitbewerber MSC (Platz 2) besitzt die Hälfte der Schiffe/Kapazität.

Unter dem Namen Norfolk Line bietet Maersk (nach Übernahme der Linie) seit 1985 zahlreiche Frachtfährverbindungen von Holland und Frankreich nach England an. Ab dem Jahr 1996 auch für PKW's und Passagiere. 2005 wurde die zwischen England und Irland operierende Norse Merchant Ferries von Norfolk Line übernommen.

Die Flotte besteht insgesamt aus mehr als 250 Schiffen mit über 12 Millonen Registertonnen. Überwiegend sind Containerschiffe und Tanker im Einsatz. Im Jahr 2005 setzte A.P. Møller-Mærsk 208.702 Millionen Dänische Kronen (umgerechnet etwa 26 Millarden €) um. Weltweit hat der Konzern 110.000 Mitarbeiter. Die Reederei besitzt allein ca. 34.000 Beschäftigte. (Stand März 2006)

In Dänemark betreibt der Konzern eine Supermarkt-Kette (Dansk Supermarked) und ist in Deutschland überwiedend in den neuen Bundesländern mit den NETTO-Discount Märkten vertreten.

Odense Staalskibsværft

Die Odense Staalskibsværft (auch Lindøværftet) ist eine dänische Werft auf Lindø bei Munkebo auf Fyn.

Die Werft wurde 1918 bis 1919 von A.P. Møller-Mærsk errichtet. Das erste hergestellte Schiff war das Dampfschiff "Robert Mærsk" im Jahr 1920.

In den Jahren 1957 bis 1959 wurde eine neue, größere Werftanlage in Munkebo, etwas außerhalb Odenses, errichtet. Auf dem alten Werftgelände werden seit 1966, als die Produktion vollständig zum neuen Gelände verlagert worden war, zivile Schiffe hergestellt.

Die neue Werft verfügt über mehrere Docks. Die Docks I und II ermöglichen mit einer Größe von jeweils 300 x 45 x 7,5 Metern die Produktion von Tankern bis zu 100.000 tdw.

1967 wurde Dock III fertiggestellt, das mit einer Größe von 415 x 90 Metern und einem 800-Tonne-Kran (95 Meter hoch, 148,5 Meter Ausladung) die Produktion von Tankern der VLCC- und ULCC-Klasse ermöglichte. Die größen geplanten Schiffe waren zwei 500.000-tdw-Tanker, deren Produktion allerdings nie durchgeführt wurde.

Bis 1977 stellte die Werft Öltanker bis zu einer Größe von 330.000 tdw her. 1979 wurde erstmals ein [RoRo]]-Schiff hergestellt, 1980 das erste Containerschiff. Im Dezember 1992 wurde der weltweit erste 300.000-tdw-Doppelhüllen-Tanker produziert. Im Januar 1996 stellte man das erste Post-Panmax-Containerschiff fertig.

Am 3. Dezember 1999 stürzte der große Kran nach einem Orkan ins Dock und beschädigte den Schiffsneubau Nr. 170. Im April 2001 wurde ein neuer 1.000-Tonnen-Kran der Firma MAN-Takraf aus Leipzig aufgestellt.

Nachdem die Werft seit zwei Jahren rote Zahlen schreibt ist vorgesehen, sie im Jahr 2008 zu schließen, sofern sich der Negativtrend fortsetzt.


- jeweils Engl. -