Medienwissenschaft
Medienwissenschaft beschäftigt sich mit öffentlicher Kommunikation, die sich an ein disperses (nicht genau feststellbares) Publikum richtet. Forschungsobjekt ist dabei die Entstehung, Verbreitung und Wirkung der öffentlichen Meinung. Medienwissenschaft ist im Überschneidungsbereich von Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Wirtschaft und Jura angesiedelt. Im Kern kann das Forschungsgebiet mit folgendem Satz umschrieben werden:
Wer, sagt Was, zu Wem, in Welchem Kanal, mit welchem Effekt?
Die Einzelfragen beschreiben auch die Teilgebiete der Medienwissenschaft.
- Wer: Kommunikatorforschung (Journalistenforschung)
- Was: Inhaltsanalytische Betrachtung der Kommunikate
- Wem: Zuschauerforschung
- Welcher Kanal: Zeitungs- und Fernsehwissenschaften
- Welcher Effekt: Wirkungsforschung (Gewaltwirkung, Werbewirkungsforschung, Demoskopie)
Je nach theoretischer oder praktischer Orientierung ist die Medienwissenschaft auch in Publizistik (praktischer) und Kommunikationswissenschaften (theoretischer) untergliedert.
Als Beginn der Medienwissenschaften in Deutschland kann die Einrichtung des Lehrstuhls für Zeitungswissenschaften an der Uni Leipzig angesehen werden. Erster Lehrstuhlinhaber war Max Weber.
Zur Zeit steht eine einheitliche Medientheorie noch aus. Der Grund hierfür dürfte sein, dass es bislang noch nicht gelungen ist, eine Rubrizierung nach technischen Medienbegriffen mit einer sinnvollen und stimmigen Definition von "Medium" in Einklang zu bringen.