Das Schloss Welda ist ein Barockschloss in der Warburger Ortschaft Welda aus dem 18. Jahrhundert.
Geschichte
Das Schloss wurde von 1734 bis 1737 vom Architekten Justus Wehmer erbaut. Bauherr war Hermann Adolph von Haxthausen, der Obermarschall des Hochstifts Paderborn. Das Gebäude gleicht dem Schloss Vinsebeck, beides sind Barockschlösser mit einem H-förmigen Grundriss. Der Kasseler Barockbildhauer Johann Georg Kötschau war als Künstler beauftragt, die Figuren zu schaffen. Das Schloss steht auf Holzpfählen und ist umgeben von einer Gräfte. Von 1756 bis 1763 wurden in Welda eine Orangerie und die Wirtschaftsgebäude um das Schloss gebaut. Der Schlosspark besitzt eine Fläche von etwa einem Hektar und ist ein historischer Barock- und Landschaftsgarten. Für die Gartenanlage war der Gartenkünstler Carl Hatzel verantwortlich. Aus dem Zufahrtsweg vom Süden führt eine Lindenallee mit einem Rondell vor dem Schlosseingang.
Das Schloss wurde nach dem Aussterben der männlichen Linie des Adelsgeschlechts Haxthausen durch Einheirat von Franz Georg von Brackel von der Freiherrenfamilie Brackel bis 1932 bewohnt. Dies waren zunächst Franz Georg von Brackels Sohn Franz Ferdinand von Brackel (1790–1873) und Enkel Georg von Brackel (1828–1883). Danach erwarb der Verein für Kath. Arbeiterkolonien Westfalen die Gebäude. Im Jahr 1938 wurde Reinhard Henschel, ein Nachfahre von Carl Anton Henschel und Mitbesitzer der Maschinenbaufirma Henschel & Sohn, Besitzer des Schlosses. Ab 1950 wurde das Schloss vom Gutspächter bewohnt und erworben, der dort eine Gärtnerei betrieb. In den Jahren 1990 und 1996 wechselte das Schloss abermals den Besitzer. Der derzeitige Besitzer hat die Gebäude umfassend renoviert.
Heute finden im Schloss Konzerte, Kulturveranstaltungen, Pressekonferenzen sowie standesamtliche Hochzeiten (als Außenstelle des Warburger Standesamtes) statt. Der Besitz ist in privater Hand und die Schlossanlage nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Schloss Welda ist die Geburtsstätte der Schriftstellerin Ferdinande von Brackel (1835–1905) und es trägt heute die Postanschrift Ferdinande-Von-Brackel-Straße 12.
Literatur
- Klaus G. Püttmann: Die barocken Schloßbauten Justus Wehmers in Westfalen. Zu Bedingungen und Wegen in der Architekturrezeption. Habelt, Bonn 1986, ISBN 3-7749-2284-5 (Denkmalpflege und Forschung in Westfalen 13), (Zugleich: Münster, Univ., Diss.).
Weblinks
- Urkundenregesten aus dem Archiv des Hauses Welda / Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD)
- Schloss Welda in der privaten Datenbank Alle Burgen.
- Webseite über das Schloss Welda und Veranstaltungen
- Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Schlosspark Welda
Koordinaten: 51° 27′ 13″ N, 9° 6′ 42″ O