Emil Rein

Schweizer Architekt
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Emil Rein (* im 19. Jahrhundert in Zürich; † 1953 oder 1954) war ein Schweizer Architekt, der zeitweise in Deutschland aktiv war.

Am Neckartor 18 und 20 in Stuttgart

Leben

Emil Rein studierte an deutschen Hochschulen und bildete sich dann in Paris weiter. Anlässlich seiner Eheschliessung zog er zurück nach Deutschland. Dort arbeitete er in verschiedenen Architekturbüros, ehe er 1910 die Leitung eines Architekturbüros am Kaiser-Wilhelm-Ring 43 in Düsseldorf-Oberkassel übernahm. Carl Hinrichs bescheinigte seinen Bauten, die meistens nicht unter seinem Namen bekannt geworden seien, feinen Geschmack, „gediegene Einfachheit und grosszügige Ruhe“.[1] 1915 beteiligte sich Rein zusammen mit dem Bildhauer Johannes Knubel an einem Wettbewerb um die Gestaltung eines Kriegerdenkmals in Düsseldorf; der Entwurf wurde zum Ankauf empfohlen.[2]

Im Jahr 1930 erschien bei W. Bosch das Buch Emil Rein. Architekt S. I. A. Zürich. Bilderheft mit 62 Abb. über ausgeführte Werke.

Emil Rein starb laut einer Meldung in der Schweizerischen Bauzeitung 1953 oder 1954.[3]

Bauten

1905 wurde das Haus der Studentenverbindung Saxonia in Stuttgart nach Plänen Emil Reins errichtet.[4] Das Gebäude befand sich in der Birkenwaldstraße 111 und präsentiert sich mittlerweile stark verändert.[5]

Laut Wilhelm Kick war ein Architekt „E. Rein“ am Bau eines weiteren Corpshauses in Stuttgart beteiligt, allerdings nur als ausführender Architekt. Die Pläne für das Corpshaus der Rhenania stammten von C. Prévôt in Kassel.[6]

Von Emil Rein stammt ferner das einstige Wellenbad Dolder in der Adlisbergstrasse 36 in Zürich, das 1934 erbaut wurde.[7] Damals war Rein in Zürich-Hongg ansässig.[8] Nachdem die von Escher-Wyss konzipierte und in England gebaute Wellenmaschine des Bades im Jahr 2006 in einem „grossen Chlapf“[9] zu Bruch gegangen war, beschloss das Dolder Resort, diese nicht mehr reparieren zu lassen und stattdessen die Eintrittspreise zu senken, da das Bad ohnehin sein Alleinstellungsmerkmal verloren hatte, seit das Bad am Letzigraben ebenfalls künstliche Wellen anzubieten hatte. Der Name des Bades wurde daraufhin in „Dolder-Bad“ geändert.[10]

Commons: Emil Rein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Carl Hinrichs, Emil Rein, Zürich-Düsseldorf, in: Die schweizerische Baukunst 8, 1916, Heft 13/14, S. 73 f., hier S. 74 (Digitalisat)
  2. Deutsche Bauzeitung 97, 1915, S. 540 (Digitalisat)
  3. Schweizerische Bauzeitung 72, 1954, Heft 40, S. 594
  4. Moritz Flury-Rova, Das Logenhaus der Freimaurerloge Akazia, 2008 online auf www.winterthur-glossar.ch
  5. Eine ausführliche Beschreibung des Baus von 1905 mit mehreren Bildern findet sich in Ein Studentenhaus in Stuttgart. Erbaut von Architekt Emil Rein aus Zürich in Stuttgart, in: Schweizerische Bauzeitung XLVI Nr. 25, 16. Dezember 1905, S. 302–306 (Digitalisat).
  6. Wilhelm Kick, Moderne Neubauten IV, Stuttgart 1902, Abb. 90
  7. Hochbaudepartement der Stadt Zürich. Amt für Städtebau, Archäologie und Denkmalschutz, Spezialinventar Bäder. Städtische Badeanstalten im kommunalen Inventar, Juli 2001
  8. Eine ausführliche Beschreibung der Anlage findet sich in der Schweizerischen Bauzeitung 103/104, Heft 12, 1934, S. 130–132 (Digitalisat)
  9. Monica Müller, 90 Saisons als Eis- und Bademeister, in: Tages-Anzeiger, 12. Mai 2014 (online auf www.tagesanzeiger.ch)
  10. ami, Dolder-Bad bald ohne Welle, in: Neue Zürcher Zeitung, 4. Mai 2007 (online auf www.nzz.ch)