Das Zentrum für Psychiatrie Emmendingen ist ein psychiatrisches Krankenhaus in Emmendingen. Sein Einzugsgebiet ist Süd- und Mittelbaden. Es ist unter anderem neben dem Kreiskrankenhaus Emmendingen ein Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Es ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts und gehört zur ZfP-Gruppe Baden-Württemberg.
Geschichte
Das Haus wurde im September 1889 gegründet. Die Heil- und Pflegeanstalt wurde nach Plänen von Heinrich Schüle, damals Direktor der Pflegeanstalt Illenau bei Achern, erstellt.
Ab November 1939 wurden die Patienten im Rahmen der NS-„Euthanasie“-Aktion T4 zunächst auf Meldebögen erfasst, daraufhin 1002 von ihnen zwischen März 1940 und Juni 1941 in insgesamt 19 Transporten der Gemeinnützigen Krankentransportgesellschaft GmbH nach Grafeneck, später Hadamar gebracht, wo sie zum größten Teil ermordet wurden.[1]
Einrichtungen
Das Krankenhaus verfügt heute über 533 Betten. Es untergliedert sich in die vier Fachbereiche Psychiatrie und Psychotherapie, affektive Erkrankungen und Psychosomatische Medizin, Alterspsychiatrie und -psychotherapie sowie Suchtmedizin.
Siehe auch
Literatur
- Heinz Faulstich: Von der Irrenfürsorge zur „Euthanasie“. Geschichte der badischen Psychiatrie bis 1945. Lambertus, Freiburg im Breisgau 1993, ISBN 3-7841-0664-1.
- Monika Ankele: Alltag und Aneignung in Psychiatrien um 1900: Selbstzeugnisse von Frauen aus der Sammlung Prinzhorn. Böhlau Verlag Wien, 2009
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Richter, Gabriel (Hrsg.): Die Fahrt ins Graue(n). Die Heil- und Pflegeanstalt Emmendingen 1933–1945 und danach, Emmendingen, Zentrum für Psychiatrie 2002.