93. Tour de France 2006 Stand nach der 5. Etappe | ||
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Streckenlänge | 20 Etappen, 3653,6 km | |
Gelbes Trikot | Tom Boonen | 25:10:51 h (42,422 km/h) |
Zweiter | Michael Rogers | + 0:13 min |
Dritter | Oscar Freire | + 0:17 min |
Vierter | George Hincapie | + 0:17 min |
Fünfter | Thor Hushovd | + 0:19 min |
Sechster | Robbie McEwen | + 0:24 min |
Siebter | Paolo Savoldelli | + 0:27 min |
Achter | Floyd Landis | + 0:28 min |
Neunter | Wladimir Karpez | + 0:29 min |
Zehnter | Sergej Gontschar | + 0:29 min |
Grünes Trikot | Robbie McEwen | 122 P. |
Zweiter | Tom Boonen | 121 P. |
Dritter | Oscar Freire | 115 P. |
Vierter | Daniele Bennati | 86 P. |
Fünfter | Thor Hushovd | 81 P. |
Bergtrikot | Jérôme Pineau | 26 P. |
Zweiter | David de la Fuente | 17 P. |
Dritter | Fabian Wegmann | 15 P. |
Vierter | Aitor Hernández | 10 P. |
Fünfter | Björn Schröder | 9 P. |
Weißes Trikot | Markus Fothen | 25:11:28 h |
Zweiter | Benoît Vaugrenard | + 0:03 min |
Dritter | Philippe Gilbert | + 0:11 min |
Vierter | Thomas Lövkvist | + 0:17 min |
Fünfter | Bernhard Eisel | + 0:20 min |
Teamwertung | Discovery Channel | 44:37:55 h |
Zweiter | Team CSC | + 0:01 min |
Dritter | T-Mobile Team | + 0:02 min |
Vierter | Caisse d'Epargne-Illes Balears | + 0:07 min |
Fünfter | Team Gerolsteiner | + 0:18 min |
Die 93. Tour de France begann am Samstag, dem 1. Juli 2006 in Straßburg und endet am Sonntag, dem 23. Juli auf der Avenue des Champs-Élysées in Paris. Wie jedes zweite Jahr wird sie entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren, also zuerst durch die Pyrenäen, danach durch die Alpen. Die gesamte Streckenlänge beträgt 3653,6 km und ist damit etwas länger als 2005.
Erstmals seit 1999 wird es bei dieser Ausgabe der Tour kein Mannschaftszeitfahren geben. Etappenorte im Ausland sind Esch-sur-Alzette im Großherzogtum Luxemburg, Valkenburg in den Niederlanden, Huy in Belgien und Val d'Aran (Pla-de-Beret) in Spanien. Auf der 1. Etappe machte die Tour zudem einen kurzen Abstecher nach Deutschland (kein Etappenort).
Neben den gesetzten 20 UCI-Pro-Tour-Teams waren zwei Wild Cards an Agritubel (Frankreich) und Comunidad Valenciana (Spanien) aus der UCI Continental Tour vergeben worden.
Das Team Comunidad Valenciana wurde allerdings am 12. Juni wegen Verwicklungen in den Dopingskandal in Spanien ausgeschlossen, was ohne eine Genehmigung der UCI erfolgen konnte, da das Team nicht der UCI Pro Tour angehört und nur auf Grund der Wildcard startberechtigt war. Nach Bekanntwerden der Namen der verdächtigten Fahrer im Dopingskandal um das Team Liberty Seguros-Würth war eine Teilnahme des jetzigen Nachfolgeteams Astana-Würth an der Tour 2006 nicht mehr möglich, da es fünf seiner neun Fahrer suspendieren musste und somit gemäß dem Tour-Reglement nicht mehr startberechtigt war.
- Siehe auch: Fahrerfeld
Ausgangslage
Gesamtsieg
Im Vorfeld der Tour
Bis zum Vortag des Tourstarts waren sich die Experten ziemlich einig. Im ersten Jahr nach der Ära Armstrong waren der Deutsche Jan Ullrich vom Team T-Mobile und der Italiener Ivan Basso vom Team CSC die meistgenannten Favoriten. Ullrich wollte das Image des Pechvogels der vergangenen Jahre ablegen und nach drei zweiten Plätzen während der Ära Armstrong und zwei weiteren zweiten Plätzen in den Jahren 1996 und 1998 seinen Toursieg vom Jahre 1997 wiederholen. In den beiden letzten Jahren machte Basso vermehrt auf sich aufmerksam; er zeigte sich nicht nur am Berg als Ausnahmetalent (in den beiden vergangenen Jahren konnte nur er am Berg über die ganze Tour hinweg mit Armstrong mithalten), sondern besaß auch hervorragende Einzelzeitfahrqualitäten. Basso wurden in Bezug auf die letzten beiden Jahre die größeren Chancen eingeräumt, dem ehemaligen Zeitfahrweltmeister Ullrich kam aber zu Gute, dass es bei der diesjährigen Tour eine Bergetappe weniger, dafür ein Einzelzeitfahren mehr gibt.
Zum erweiterten Favoritenkreis gehörten noch der Kasache Alexander Winokurow sowie die zwei Spanier Francisco Mancebo und Alejandro Valverde; Andreas Klöden lag in der Gesamtwertung 2004 als Zweiter sogar vor Basso. Außerdem bestanden gute Chancen für Floyd Landis, George Hincapie und Paolo Savoldelli, die ehemaligen Edelhelfer von Lance Armstrong. Zum erweiterten Favoritenkreis gehörten auch Iban Mayo, Haimar Zubeldia, Joseba Beloki, Jaroslaw Popowytsch und Damiano Cunego.
Auswirkungen des Dopingskandals
Am 29. Juni 2006, zwei Tage vor Tourstart, sickerten erste Namen im spanischen Dopingskandal durch. Tags darauf wurde dann die Liste mit 58 Namen veröffentlicht. Auf dieser Liste befindet sich ein großer Teil der Weltelite: Ullrich, Basso, Mancebo, Sevilla, Beloki und Lombardi sind die bekanntesten Namen. Gleichentags suspendierte das Team T-Mobile seine beiden Topfahrer Jan Ullrich und Oscar Sevilla. Einige Stunden später disqualifizierte die Rennleitung der Tour de France die verbliebenen Topfavoriten Ivan Basso und Francisco Mancebo. Zudem kündigte sie an, keinen der verdächtigten Fahrer zum Start zuzulassen, sofern sie sich nicht ausdrücklich davon distanzieren können. Nach einer gemeinsamen Krisensitzung erklärten alle Teamchefs knapp 24 Stunden vor Beginn der Tour, dass kein einziger Fahrer, der auf der Dopingliste kursiert, starten werde. Ebenfalls werde es keine Nachnominierungen geben. Da Astana-Würth fünf Fahrer suspendieren musste, war diese Mannschaft mit nur vier verbliebenen Fahrern (darunter Winokurow) nicht mehr startberechtigt und wurde von der Tour 2006 ausgeschlossen.
Damit befinden sich nun die Außenseiter neu in der Favoritenrolle. Neu als Topfavoriten gelten somit vor allem Alejandro Valverde (nach Sturz ausgeschieden) und Floyd Landis, aber auch mit Levi Leipheimer, George Hincapie, Gilberto Simoni, Damiano Cunego, Paolo Savoldelli und Andreas Klöden ist zu rechnen. Es kann aber auch die Chance für einen Fahrer werden, den bisher fast niemand auf der Rechnung hatte.
Bergwertung
Beim Bergtrikot dürfte die Favoritenrolle an Michael Rasmussen vergeben sein. Erwarten kann man allerdings einen Angriff von Óscar Pereiro von Caisse d'Epargne. Da die Topfavoriten die Bergwertungen nicht interessieren, ist von ihnen im Allgemeinen keine Gegenwehr zu erwarten, es sei denn, einer von ihnen liegt frühzeitig in der Gesamtwertung weit zurück und definiert seine Ziele neu. Ebenso wird, wie im vergangenen Jahr, auch dieses Mal erwartet, dass der Deutsche Fabian Wegmann vom Team Gerolsteiner versuchen wird, sich das gepunktete Trikot für einen oder zwei Tage überzustreifen. Auch Christophe Moreau und Michael Boogerd werden wie in den Vorjahren versuchen, möglichst viele Punkte in der Bergwertung zu sammeln.
Sprintwertung
Mit Tom Boonen, Robbie McEwen und Thor Hushovd gibt es einige Anwärter auf das grüne Trikot, nachdem Alessandro Petacchi aufgrund seines Sturzes beim Giro d’Italia seinen Tourstart abgesagt hat. Bei Boonen und Hushovd besteht aber wie immer die Vermutung, dass sie in den Bergen die Rundfahrt beenden. Als Außenseiter dürften noch Erik Zabel und Stuart O’Grady gelten.
Gesamtsieg Nachwuchs
Im Kampf um das Weiße Trikot für den besten Jungprofi in der Gesamtwertung dürften sich vor allem die Fahrer gute Chancen ausrechnen, die sonst keinen Kapitän fürs Gesamtklassement haben. Dazu zählt allen voran Damiano Cunego, aber auch José Rujano, Thomas Lövkvist, Andrij Hrywko und Maxim Iglinski werden freie Hand haben. Chancen darf sich auch Markus Fothen ausrechnen, der allerdings nun vermehrt für seinen Kapitän und neuen Topfavoriten Levi Leipheimer arbeiten muss.
Etappen
Übersicht
Bereits der Prolog endete mit einer Überraschung, gewann doch mit Thor Hushovd ein Sprinter und nicht wie erwartet einer der Zeitfahrer. Die ersten fünf Etappen wurden geprägt durch Fluchten von einzelnen weniger bekannten Fahrern, die bereits kurz nach dem Start ausgerissen waren, aber jeweils kurz vor dem Ziel wieder eingeholt wurden. So endeten die Etappen im Sprint. Die meisten Experten rechneten jeweils mit einem Zweikampf zwischen den Topsrintern Thor Hushovd und Tom Boonen, doch mussten sie sich anderen Sprintern geschlagen geben: In der 1. Etappe gewann Jimmy Casper und tags darauf Robbie McEwen. In der 3. Etappe narrte ein Allrounder die Sprinter; Matthias Kessler riss in der Steigung kurz vor dem Ziel aus und gewann solo. Die 3. Etappe wurde von mehreren Stürzen überschattet, unter anderen musste Gesamtsiegsfavorit Alejandro Valverde mit einem Schlüsselbeinbruch aufgeben. In der 4. Etappe konnte Robbie McEwen wie schon zwei Tage zuvor sich den Tagessieg ersprinten, er profitierte jedoch auch von einem Sturz wenige Meter vor der Ziellinie. Den Sprint der 5. Etappe gewann Oscar Freire. Anstelle von Etappensiegen konnten Hushovd und Boonen allerdings das gelbe Leadertrikot überstreifen.
Details
Übersicht über die einzelnen Wertungen
Platz | Name | Land | Team | Zeit |
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1 | Tom Boonen | Belgien | Quick·Step-Innergetic | 25:10:51 h" (42.787 km/h) |
2 | Michael Rogers | Australien | T-Mobile Team | 13" |
3 | Oscar Freire | Spanien | Rabobank | 17" |
4 | George Hincapie | Vereinigte Staaten | Discovery Channel Pro Cycling Team | 17" |
5 | Thor Hushovd | Norwegen | Crédit Agricole | 19" |
6 | Robbie McEwen | Australien | Davitamon-Lotto | 24" |
7 | Paolo Savoldelli | Italien | Discovery Channel Pro Cycling Team | 27" |
8 | Floyd Landis | Vereinigte Staaten | Phonak Hearing Systems | 28" |
9 | Wladimir Karpez | Russland | Caisse d'Epargne-Illes Balears | 29" |
10 | Serhij Hontschar | Ukraine | T-Mobile Team | 29" |
Platz | Name | Land | Team | Punkte |
---|---|---|---|---|
1 | Robbie McEwen | Australien | Davitamon-Lotto | 122 |
2 | Tom Boonen | Belgien | Quick·Step-Innergetic | 121 |
3 | Oscar Freire | Spanien | Rabobank | 115 |
4 | Daniele Bennati | Italien | Lampre-Fondital | 86 |
5 | Thor Hushovd | Norwegen | Crédit Agricole | 81 |
6 | Erik Zabel | Deutschland | Team Milram | 76 |
7 | Luca Paolini | Italien | Liquigas | 72 |
8 | Bernhard Eisel | Österreich | Française des Jeux | 69 |
9 | Jimmy Casper | Frankreich | Team Cofidis | 63 |
10 | Francisco Ventoso | Spanien | Saunier Duval-Prodir | 61 |
Platz | Name | Land | Team | Punkte |
---|---|---|---|---|
1 | Jérôme Pineau | Frankreich | Bouygues Télécom | 21 |
2 | David de la Fuente | Spanien | Saunier Duval-Prodir | 17 |
3 | Fabian Wegmann | Deutschland | Gerolsteiner | 14 |
4 | Aitor Hernández | Spanien | Euskaltel-Euskadi | 10 |
5 | Unai Etxebarría | Venezuela | Euskaltel-Euskadi | 7 |
6 | José Luis Arrieta | Spanien | Ag2r Prévoyance | 6 |
7 | Christophe Laurent | Frankreich | Agritubel | 6 |
8 | Jens Voigt | Deutschland | Team CSC | 6 |
9 | Laurent Lefèvre | Frankreich | Bouygues Telecom | 5 |
10 | Matthias Kessler | Deutschland | T-Mobile Team | 4 |
Platz | Name | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1 | Markus Fothen | Deutschland | Gerolsteiner | 19h 52'38" (42.782 km/h) |
2 | Benoît Vaugrenard | Frankreich | Française des Jeux | 3" |
3 | Philippe Gilbert | Belgien | Française des Jeux | 11" |
4 | Thomas Lövkvist | Schweden | Française des Jeux | 17" |
5 | Bernhard Eisel | Österreich | Française des Jeux | 20" |
6 | Riccardo Ricco | Italien | Saunier Duval-Prodir | 23" |
7 | José Rujano | Venezuela | Quick·Step-Innergetic | 25" |
8 | Damiano Cunego | Italien | Lampre-Fondital | 35" |
9 | Andrij Hrywko | Ukraine | Team Milram | 35" |
10 | Maxim Iglinski | Kasachstan | Team Milram | 51" |
- Teamwertung
Platz | Team | Land | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Discovery Channel Pro Cycling Team | Vereinigte Staaten | 44h 37'55" |
2 | Team CSC | Dänemark | 1" |
3 | T-Mobile Team | Deutschland | 2" |
4 | Caisse d'Epargne-Illes Balears | Spanien | 7" |
5 | Gerolsteiner | Deutschland | 18" |
6 | Phonak Hearing Systems | Schweiz | 26" |
7 | Lampre-Fondital | Italien | 37" |
8 | Saunier Duval-Prodir | Spanien | 42" |
9 | Rabobank | Niederlande | 42" |
10 | Crédit Agricole | Frankreich | 43" |
Trikots im Tourverlauf

Weblinks
- Offizielle Website
- Streckenübersicht in Google Earth
- Grafischer Live-Ticker mit Streckenprofil von Spiegel.de