Die Burgruine Alter Turm ist die Ruine einer Ringburg am Rande des Eigeltinger Tals auf einem 35 mal 30 Meter großen Plateau auf 539 m ü. NHN am nordöstlich Rand, oberhalb des Aachtopfs, der Stadt Aach im baden-württembergischen Landkreis Konstanz in Deutschland.
Burgruine Alter Turm | ||
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Alternativname(n) | Alter Turm | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Aach | |
Entstehungszeit | ca. 1020–1050 | |
Burgentyp | Höhenburg, Ringburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Ständische Stellung | Freiadlige | |
Bauweise | Kleinquader | |
Geographische Lage | 47° 51′ N, 8° 52′ O | |
Höhenlage | 539 m ü. NHN | |
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Eine von der Universität Hohenheim durchgeführte C14-Datierung eines Holzkohlestücks aus dem Füllmauerwerk ergab ein Erbauungsdatum zwischen 1020 und 1050. Damit ist sie eine der ältesten Burgen im Hegau.
Geschichte
Um 1100 wird in einer Urkunde Burkards von Nellenburg[1] ein Odalricus de Ake als 13. Zeuge aufgeführt. Vermutlich ist dieses edelfreie Adelsgeschlecht von Aach der Erbauer des Turms. Ab 1138 an befand sich der Alte Turm im Besitz des Konstanzer Hochstiftes. Vermutlich diente es diesem als Jagdschloss. Um 1200 wurde es dann vermutlich aufgegeben. Nach der Zerstörung der Burg, die 1387 im Städtekrieg – spätestens 1525 im Bauernkrieg – stattgefunden haben soll, wurde sie nicht wieder auf- oder umgebaut. Aufgrund des guten Erhaltungszustandes ist auch die Nutzung als Steinbruch zum Straßenbau um 1770 umstritten.[2]
Beschreibung
Der Südrand fällt steil zum Eigeltinger Tal ab, die restlichen drei Seiten werden durch einen drei Meter tiefen, in den Fels geschlagenen Graben geschützt. Dem Plateaurand folgen Schuttwälle der Umfassungsmauer. Innerhalb dieses Berings stand isoliert der Wohnturm mit polygonalem Grundriss von 9 mal 15 Meter. Die West- sowie Teile der Süd- und Nordwand sind bis auf eine Höhe von 6,8 Meter erhalten. Der Hocheingang befindet sich in der Südwand. Das Sichtmauerwerk macht einen erstaunlich homogenen Eindruck und besteht aus salierzeitlichen Kleinquadern. Man geht davon aus, dass nur der Hochadel im Stande wahr, so etwas zu dieser Zeit zu errichten. Der Turm bestand aus mindestens vier Stockwerken.
Galerie
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Ansicht von außen
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Ansicht von innen
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Hocheingang
Literatur
- Michael Losse, Hans Noll: Burgen, Schlösser, Festungen im Hegau – Wehrbauten und Adelssitze im westlichen Bodenseegebiet. Hegau-Geschichtsverein (Hrsg.): Hegau-Bibliothek, Band 109. Verlag Michael Greuter, Hilzingen 2006, ISBN 3-9806273-2-2, S. 65.
- Rudolf Martin, Ralf Schrage: Die Burg "Alter Turm" über dem Aachtopf, Deutsche Burgenvereinigung (Hrsg.), in: Zeitschrift "Burgen und Schlösser" 4/2010, S. 239ff, Braubach/Rhein 2010
- Rudolf Martin, Ralf Schrage, Die Burg "Alter Turm" über dem Aachtopf/Hegau. In: Forschungen zu Burgen und Schlössern, Bd. 15 der Wartburg-Gesellschaft 2013, ISBN 978-3-86568-891-0