Bei der Rinderrasse Holstein handelt es sich um eine der weltweit bedeutendsten Milchviehrassen. Sie stellt gemeinhin das Synonym für die Milchkuh dar. In Deutschland ist sie die am häufigsten eingesetzte Rasse in der Milchproduktion. Mit mehr als 1,6 Millionen eingetragenen Zuchttieren besitzt Deutschland gleichzeitig die weltweit größte Zuchtpopulation.
Die Ursprünge dieser Rasse liegen in Nordamerika, als deutsche Aussiedler im 17 Jahrhundert ihre friesischen und holsteinischen Landschläge mit in die neue Heimat nahmen. Erst über den Umweg USA gelangte das nun Holstein-Friesian (HF) genannte Rind wieder nach Deutschland, wo das erste Herdbuch 1876 gegründet wurde. Diese neue Zuchtrichtung setzte sich erst in den 1960ern gegen das Schwarzbunte Niederungsrind in der BRD durch. In der DDR kam das HF erst spät zu seinen Ehren. Um die Fettgehalte in der Milch zu steigern und um die Melkbarkeit signifikant zu verbessern, wurde das schwarzbunte Niederungsrind mit Dänisch Jersey gekreuzt, erst ab Mitte der 1970er kam das HF hinzu, um Rahmen und Milchleistung zu steigern. Mittlerweile sind das Schwarzbunte Milchrind (SMR) und das schwarzbunte Niederungsrind vom Aussterben bedroht.
Zwecks besserer Vermarktung wurden die beiden Zuchtrichtungen Red Holstein und Holstein Friesian als Holstein Rind zusammengefasst.
besondere Merkmale
- moderne Hochleistungskuh mit genetischer Ausrichtung auf Milchproduktion
- stabile Gesundheit
- hohe Fruchtbarkeit
- gut melkbares Euter
- hohe Milchleistung
Kennzahlen
- Gewicht ca. 600–650 kg
- Widerristhöhe ca. 1,45 m
- jährliche Milchleistung 8000 Liter (10'000–14'000 Liter/Jahr keine Seltenheit)
- durchschnittlich 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß pro Liter Milch (bei hohen Milchleistungen eher weniger)
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