Kachikally oder genauer, das Heilige Krokodilbecken von Kachikally, ist eine Kultstätte im westafrikanischen Staat Gambia und liegt im Ort Bakau.

Mythos
Das Tier mit mythologischer Bedeutung in Gambia ist das Krokodil. Es dient als heiliges Tier und Fruchtbarkeitssymbol. So sehen die Westafrikaner zum Beispiel im Vollmond nicht den Mann im Mond, sondern – in der Mandinka-Sprache Bambo genannt – ein Krokodil. In den Dalasi-Banknoten ist dieses Tier als Wasserzeichen eingearbeitet. Auch gibt es ein Sprichwort, in dem es heißt:
- Erblickst du im Fluss ein weißes Krokodil, kriegst du Kinder viel.
Das Becken und die Legende von Kachikally
Das Heilige Krokodilbecken von Kachikally liegt am südöstlichen Ortsrand von Bakau und wird privat von der Familie Bojang betrieben.
Das Becken wird durch einen Bach gespeist, der später nach eineinhalb Kilometer sich mit dem kleinen Mangrovenwald am Cape Creek vereinigt und zusammen zum Atlantischen Ozean fließt. Das Becken, stark mit Wasserhyazinthen überwuchert, ist mit einer Mauer umgeben und hat zur Trockenzeit einen niedrigeren Wasserstand. Dann wird mit einem besonderem Ritus die Quelle weiter ausgegraben, gleichzeitig werden Stiere geschlachtet und bekommen dann die Krokodile, die sich sonst von Fröschen und anderen kleinen Tieren ernähren. Die Krokodile, deren Zahl auf siebzig geschätzt wird, sind heilig – sie dürfen sich frei vermehren. Die Kultstätte ist schon seit Gerneration im Besitz der Familie Bojang, vielleicht sogar schon seit dem 13. Jahrhundert[1]. Nach einer Legende nach siedelte sich Ncooping Bojang in dem heutigen Baukau und eines Tages kam eine Frau Namens Kachikally, und erzälte der Familie von dem Geheimnis des Teiches:
- „Die übernatürlichen Kräfte seines Wassers helfen bei Unfruchtbarkeit und gegen Krankheit, sie wirken sich aber auch positiv auf das Erlangen von Wohlstand und politischer Macht aus.“
Kachikally befahl den Bojangs diesen heiligen Platz allen zugänglich zu machen und die zeitlebens um den Pool zu kümmern und sie schickte die Söhne von Ncooping zum fischen aus. Das erste was sie fangen, sollten sie dann ins Becken befördern. Zwei kleine Krokodile, die sie gefangen haben und ins Becken gebracht haben, vermehrten sich bis heute weiter. Bis zum heutigen Tag soll das Wasser des Beckens Wunder wirken, so nehmen die alten Frauen der Bojang-Familie heilige Waschungen vor. Sie „behandeln“ Frauen, die beispielsweise keine Kinder bekommen oder deren Kinder durch einen Fluch verstorben sind. Auch werden Münzen auf den Krokodilen gelegt und sie ins Wasser gestoßen.
Tourismus
Es gibt in Gambia drei bekannte heilige Krokodilbecken, die unter anderem für den Tourismus betrieben werden. Das meist besuchte, ist das Heilige Krokodilbecken von Kachikally. Daneben gibt es eine Anlage bei Barra und eine bei Allahein. Die Kultstätte hat sich zu einem Erlebnis für die Touristen entwickelt, sie dürfen – so fern sie mutig sind – die Krokodile berühren. Dieses Berühren soll Glück bringen.
Quellen
- ↑ Rosel Jahn, ISBN 3-87936-239-4
Weblinks
- National Council For Arts & Culture other historic & sacred sites
Literatur
- Rosel Jahn: Gambia: Reiseführer mit Landeskunde; mit einem Reiseatlas, Mai, Dreieich 1997, ISBN 3-87936-239-4
- Ilona Hupe: Gambia. Kleines Urlaubsparadies in Westafrika, Hupe, 1999², ISBN 3-932084-19-5