Renault ist ein französischer Automobilhersteller. Nach der strategischen Allianz zwischen Renault und Nissan im Jahr 1999 ist Renault/Nissan der fünftgrößte Automobilhersteller der Welt (2003). Weltweit arbeiten über 132.000 Mitarbeiter bei Renault. Es ist mit großem Abstand die stärkste ausländische Automobilmarke in Deutschland und hält einen Marktanteil um die 6,5% (2002) bei den PKWs und den leichten Nutzfahrzeugen. Weltweit verkaufte Renault/Nissan über 5,1 Millionen Fahrzeuge im Jahr 2002.
Geschichte von Renault
Gründung und Anfangsjahre
Weihnachten 1898 wurde das Unternehmen „Renault Frères“ (Gebrüder Renault) von Louis Renault gegründet. Louis Renault leitete das Unternehmen von 1898 bis 1944. Neben der Leitung des Unternehmens, war er weiterhin als Techniker tätig. Dieses führte über die Jahre zu zahlreichen Patenten, welche die automobile Welt revolutionierten. Beispielhaft seien hier die Kardanwelle, die einzuschraubende Zündkerze oder der Turbokompressor (Turbolader) genannt.
Die Entwicklung des Familienunternehmens schritt schnell voran, so beschäftigte Renault um 1900 schon über 100 Mitarbeiter. Den Durchbruch vom Familienunternehmen zum großen Industriekonzern schaffte Renault im Jahr 1906, als ein Pariser Taxiunternehmen 1500 Taxen bei Renault bestellt.
Das frühe 20. Jahrhundert
1913 produzierte Renault über 10.000 Autos pro Jahr. Diese Zahl an Autos reichte fast an die Produktionszahlen von Ford und war in Europa einzigartig.
Durch den Ersten Weltkrieg änderte sich die Produktion. So wurden nun keine Autos mehr hergestellt, sondern militärisches Gerät, Motoren für Panzer und Flugzeuge und Munition. Renault zeichnete sich auch hier durch innovative technische Lösungen aus. So war der Renault FT 17 (siehe Panzer) der erste Panzer mit einem drehbaren Turm und einer selbsttragenden Karosserie.
Die Zeit zwischen den Weltkriegen
Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte Renault wieder zur Autoproduktion zurück. Anfänglich wurden wie bei den meisten Automobilherstellern mit leicht modifizierten Vorkriegsmodellen. Dieser Trend wurde aber nicht lange beibehalten, so expandierte Renault nicht nur bei der Vielzahl seiner Automodelle, sondern wagte sich auch in weiteren Sparten, wie z.B. der Produktion von Bootsmotoren oder LKW, vor.
Zur Zeit der Weltwirtschaftskrise ging die Produktion in die Richtung von Energiesparenden Fahrzeugen. So verbrauchte der Renault 6CV um die 3,7 Liter Sprit auf 100 km.
In den 1930er Jahren baute Renault eine Produktionsstätte auf der Seine-Insel Seguin auf. Auf der 70.000 m² großen Insel entstand das größte und modernste Automobilwerk in Europa. Außerhalb der USA war Renault nun in Besitz der längsten Fließbandstraße, welche 1,5 km lang war.
Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs produzierte Renault überwiegend repräsentative Luxusautomobile.
Der Zweite Weltkrieg und danach
Während des Zweiten Weltkriegs produzierte Renault Lastwagen für die deutsche Armee, deswegen waren die Produktionswerke Renaults im März 1942 Angriffsziele der Alliierten. So kam die Produktion kurzzeitig zum erliegen.
Louis Renault wurde die Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten vorgeworfen und musste eine Gefängnisstrafe absitzen. So wurde am 16. Januar 1945 Renault dem französischen Staat übereignet und Pierre Lefaucheux Generaldirektor eingesetzt.
Die Automobilproduktion beschränkte sich nach dem Zweiten Weltkrieg einzig auf den Renault 4CV (Cremeschnittchen).
Unter dem Aspekt ein Konzern des Volkes zu sein, setzt Renault in den 1960er Jahren die bezahlte dritte und vierte Urlaubswoche durch. Aus der Produktionssicht, bringt diese Zeit Modelle wie den Renault R4 oder den Renault R16 hervor.
Schon in dieser Zeit setzte das Unternehmen auf den Export. Damit stand Renault nicht nur in Frankreich an der Spitze der Zulassungen, sondern auch weit vorne in Europa.
In der folgenden Zeit wächst Renault unaufhörlich und versucht mit anderen Unternehmen zu kooperieren bzw. durch Firmenaufkäufe weiter zu expandieren.
Ende des 20. Jahrhunderts
1985 kann als das Krisenjahr von Renault angesehen werden. In den vorhergehenden Jahren musste Renault mit dem Rückgang der Produktionszahlen kämpfen. Um aus dieser Krise zu entkommen, wurde die gesamte Kraft auf neue Produkte gesetzt. Sprösslinge dieser intensiven Bemühungen war der Renault 25 und der Espace, der als Begründer der Minivan in Europa angesehen werden kann. Kurze Zeit später gesellte sich noch der Renault 19 dazu und half Renault wieder Gewinn zu machen.
Am 17. November 1986 wird der französische Chef von Renault Georges Besse von Terroristen der Gruppe Action Directe erschossen.
1987 war es auch wieder so weit und Renault hatte einen Gewinn von mehreren Milliarden France erwirtschaftet.
Im Jahre 1996 wird Renault wieder privatisiert.
Mit der Markteinführung der Lkw-Bauserie 'AE' revolutionierte Renault den gesamten europäischen LKW-Markt. Dieses Fahrzeug wies ein Fahrerhaus auf, das die Kabine deutlich höher als bisher beherbergte und damit dem Fahrer durchgehend ebenen Boden und Stehhöhe anbot, was von der Transportwirtschaft gerne angenommen wurde. Weitere LKW Hersteller orientierten sich an dem Renault. Beispielsweise DaimlerChrysler mit der 'Actros'-Serie oder der TG von MAN genannt.
Modell-Liste von Renault
Autos
- Renault 4CV
- Renault 6CV
- Renault R4
- Renault R5
- Renault R16
- Renault R19
- Renault R21
- Renault R23
- Renault R25
- Renault Alpine
- Renault Fuego
- Renault Kangoo
- Renault Laguna
- Renault Megane
- Renault Saphrane
- Renault Scenic
Lkw
(to be filled)
Firmenchefs von Renault
- Louis Renault (1889 - ?)
- Pierre Lefaucheux (16. Januar 1945 - 1955)
- Pierre Dreyfus (1955 - 1975)
- Bernard Vernier-Palliez (1975 - 1981)
- Bernard Hanon (1982 - 1985)
- Georges Besse (Januar 1985 - November 1986)
- Raymond H. Lévy (1986 - 1992)
- Louis Schweitzer (1992 - ?)