Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk: | Dresden |
Landkreis: | Kamenz |
Fläche: | 53,15 km² |
Einwohner: | 18.177 (30. September 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 342 Einwohner je km² |
Höhe: | 173 m ü. NN |
Postleitzahl: | 01917 |
Vorwahl: | 03578 |
Geografische Lage: | |
Kfz-Kennzeichen: | KM |
Gemeindeschlüssel: | 14 2 92 210 |
Stadtgliederung: | 11 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 01917 Kamenz |
Website: | www.kamenz.de |
E-Mail-Adresse: | stadtverwaltung @kamenz.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Roland Dantz (parteilos) |
Die Lessingstadt Kamenz (sorbisch Kamjenc, (wörtlich "Kleiner Ort am Stein") ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in Sachsen. Sie liegt etwa 40 km nordöstlich von Dresden und etwa 30 km nordwestlich von Bautzen.
Geographie
Geografische Lage
Die Stadt liegt in der westlichen Oberlausitz am Fuße des Hutberges im Naturraum Westlausitzer Hügel- und Bergland. Die Gegend ist die Nahtstelle zwischen der flachen Teichlandschaft im Norden und dem Lausitzer Bergland im Süden. Dem entsprechend ist die Landschaft im Norden von flachwelliger Heide geprägt, welche nach Süden hin relativ rasch ansteigt und im Ortsteil Hennersdorf bereits Mittelgebirgscharakter besitzt. Von Süden kommend und sich im Stadtgebiet mit einigen weiteren kleinen Fließen vereinigend durchfließt die Schwarze Elster Kamenz in Richtung Norden.
Geologie
Unmittelbar unter den Straßen der Stadt, unter einer nur mäßig starken Lössschicht, befinden sich massive Grauwackefelsen, welche an einigen Stellen von Granitaustritten unterbrochen werden und zum Teil direkt aus dem Boden ragen. Beide Gesteine wurden früher intensiv abgebaut, wovon noch heute mehrere zugelaufene Steinbrüche im Stadtgebiet (zum Teil unmittelbar neben Wohnvierteln) zeugen. Im Norden findet man Kies und Kaolinvorkommen, welche durch das Elbe-Urstromtal entstanden.
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind im Norden und Nordosten Oßling, im Osten Nebelschütz, im Südosten die Stadt Elstra, im Südwesten Haselbachtal, sowie im Westen und Nordwesten die Gemeinde Schönteichen.
Stadtgliederung
Die Stadt besteht neben Kamenz aus den Stadtteilen Jesau, Wiesa, Thonberg, Lückersdorf, Gelenau, Bernbruch, Deutschbaselitz, Zschornau, Schiedel und Hennersdorf.
Geschichte
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde an der Stelle der heutigen Altstadt eine Burg zur Sicherung des Überganges der Via Regia über die Schwarze Elster erbaut. Die Via Regia war damals ein überregional bedeutender Handelsweg von Belgien bis hinein nach Schlesien. 1225 wurde die Stadt erstmals urkundlich erwähnt, seit 1319 war Kamenz freie Stadt. 1346 wurde der Oberlausitzer Sechsstädtebund gegründet, dessen westlichste Mitgliedsstadt Kamenz wurde. Im Jahre 1707 vernichtete ein großer Stadtbrand viele Häuser in der Altstadt. 1729 wurde der Dichter und Schriftsteller Gotthold Ephraim Lessing in Kamenz geboren.
Einwohnerentwicklung
Es folgt eine Übersicht mit den Einwohnerzahlen nach dem jeweils gültigen Gebietsstand. Bis 1831 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Stichtag ist jeweils der 31. Dezember, sofern es nicht abweichend angegeben ist.
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Politik
Stadtrat
Der Stadtrat von Kamenz zählt 22 Stadtverordnete. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 13. Juni 2004 wie folgt dar:
CDU: | 8 Sitze |
SPD: | 1 Sitz |
Grüne: | 1 Sitz |
FDP: | 2 Sitze |
Die Linke.PDS: | 8 Sitze |
Wählervereinigung Kamenz u. Ortsteile: | 2 Sitze |
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Stadttheater
- Hutbergbühne Kamenz (eine Open-Air Waldbühne für bis zu 10.000 Zuschauer)
Museen
- Museum der Westlausitz
- Lessingmuseum
Bauwerke
- Kamenzer Rathaus (erbaut 1848 bis 1849 durch Carl August Schramm, italienische Neorenaissance)
- Andreasbrunnen
- Roter Turm, Mönchsmauer, Pichschuppen (erhaltener Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung)
- Evangelische Hauptkirche St. Marien (erbaut 1275 - 1479, spätgotische Hallenkirche)
- Klosterkirche St. Annen (geweiht 1499)
- Katechismuskirche (Wehrkirche aus dem Jahr 1358)
- Lessing-Gedenkstätte (an dem Ort stand das Geburtshaus Lessings)
- Lessing-Haus
- Hutbergbühne
Natur
- Hutberg (294 m) - Parkanlage mit Rhododendren, Azaleen und verschiedenartigen Gehölzen.
- Etwa 32% des umgebenden Landkreises stehen unter Landschafts- bzw. Naturschutz mit gut ausgebauten Rad- und Wanderwegen.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Kamenzer Forstfest (jährlich in der Woche, in die der 24. August (Sankt Bartholomäustag fällt)
- Blütenlauf auf dem Kamenzer Hutberg
- Kamenzer Lessing-Tage (jährlich im Januar und Februar)
- Fete de la Musique jedes Jahr am 21. Juni
- Kamenzer Nasenfest (Stadtfest mit dem so genannten Nasenmarkt, jeden 3. Oktober)
- Karneval in Kamenz
- Kindertobetag jedes Jahr in den Winterferien
Kulinarische Spezialitäten
Eine besondere Kamenzer Spezialität sind die Kamenzer Würstchen. Eine sehr würzige Mischung aus Wiener und Knacker die warm gegessen wird.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Stadt beherbergt vorwiegend kleinere und mittlere Betriebe aus den Bereichen Textil, Maschinenbau, Kaolinverarbeitung und Plastikverarbeitung. Weiterhin liegt hier der Sitz einiger sächsischer Landesbehörden (z.B. Landesamt für Statistik). Zunehmend gewinnt der Tourismus an Bedeutung.
Verkehr
Kamenz liegt an der eingleisigen Hauptbahn Arnsdorf - Senftenberg. Nach Dresden verkehrt eine Regionalbahnlinie im Stundentakt, Richtung dem brandenburgurgischen Senftenberg verkehren keine Reisezüge mehr, nur noch Güterverkehr. Die nächstgelegene Anschlussstelle Burkau zur A 4 befindet sich etwa 12 km südlich. Am nordöstlichen Stadtrand befindet sich der Flugplatz Kamenz.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Bekannt ist die Stadt als Geburtsort des Dichters Gotthold Ephraim Lessing, dessen Vater, Johann Gottfried Lessing, Pastor an der Hauptkirche St. Marien war. Das Geburtshaus Lessings wurde beim letzten großen Stadtbrand 1842 vernichtet, doch erinnert heute ein sorgfältig geführtes Museum an den berühmtesten Sohn der Stadt.
- Einer der bedeutendsten deutschen Maler der Moderne, Georg Baselitz ist 1938 als Hans-Georg Kern in Deutschbaselitz (heute ein Ortsteil von Kamenz) geboren.
- Bruno Richard Hauptmann, der wegen der Entführung und der Ermordung des Lindbergh-Babys verurteilt und hingerichtet wurde, wurde am 26. November 1899 in Kamenz geboren.
- Horst Sendler war seit 1966 Richter, ab 1976 Vizepräsident und von 1980 bis 1991 Präsident am Bundesverwaltungsgericht.
- Georg Baselitz, Maler und Bildhauer
Vereine
- HVH Kamenz e.V. Handballklub
- Safe Club e.V.. ältester Jugendclub der Stadt
Literatur
- Kamenz, in: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl., 1885-90, Bd. 9, S. 422
Weblinks
- Linkkatalog zum Thema Kamenz bei curlie.org (ehemals DMOZ)
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