Siedlung Italienischer Garten
Die Siedlung Italienischer Garten ist eine aus acht Gebäuden bestehende Wohnanlage in Celle in Niedersachsen. Acht Reihenhäuser wurden vom Architekten Otto Haesler geplant und 1925 fertiggestellt. Die heute denkmalgeschützte Anlage zählt zu den ersten Wohnsiedlungen des Neuen Bauens in Deutschland. Mit dem kontrastreichen Fassadenanstrich veranschaulichte Haesler die Bedeutung der Farbe für die Architektur.

Lage
Die Siedlung entstand südöstlich der Altstadt von Celle auf dem Gelände des früheren Italienischen Gartens, der im 17. Jahrhundert mit dem westlich angrenzenden Französischen Garten angelegt wurde.
Beschreibung
Zur Wohnanlage gehören acht Vierfamilienhäusern in einem Straßenzug. Die zweigeschossigen Häuser bestehen aus einem grauen rechteckigen Mittelteil mit dem Eingangsbereich und zwei farbigen Seitenteilen. Optisch erscheinen die Häuser so, als seien die farbigen seitlichen Würfel in einen grauen Mittelkubus eingeschoben.Mit der in blau und rot gehaltenen Farbgestaltung der Fassaden, die die architektonische Wirkung verstärkt, betraute Haesler den Maler Karl Völker. In den rot abgesetzten Häusern befinden sich Vier-Zimmer Wohnungen mit 84 m² Wohnfläche und in den blau abgesetzten Häuser Fünf-Zimmer Wohnungen mit 129 m² Wohnfläche. In jeder Wohnung gab es ursprünglich ein kleines Zimmer für ein Dienstmädchen. Aufgrund der großzügig konzipierten Wohnungen waren die Baukosten hoch und die Mieten fielen hoch aus. Die ersten Mieter gehörten zur gehobenen Mittelschicht.
Bedeutung
Durch den Siedlungsbau erfuhr Otto Haesler internationale Anerkennung. Er wurde zu einem führenden Repräsentanten des Neuen Bauens. Auch die Farbigkeit der Siedlung stieß in Fachkreisen auf Anerkennung, wie 1926 bei einer Exkursion aus Hannover im Rahmen der Fachtagung „Förderung der Farbe im Stadtbild“.
Literatur
- Angela Schumacher: Otto Haesler und der Wohnungsbau in der Weimarer Republik. (= Kulturwissenschaftliche Reihe. Band 1) Jonas-Verlag, Marburg 1982,
Weblinks
- Siedlung Italienischer Garten bei Grand Tour der Moderne
- Italienischer Garten bei Otto Haesler Stiftung