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Klaus Berger (Theologe)

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Datei:Klaus Berger.jpg
Prof. Klaus Berger

Klaus Berger (* 25. November 1940 in Hildesheim) ist ein deutscher Theologe und Neutestamentler.

Werdegang

Klaus Berger machte am Humanistischen Gymnasium in Goslar sein Abitur und studierte ab 1960 in München, Berlin und Hamburg Theologie und Philosophie sowie christlich-orientalische Sprachen (Aramäisch, Syrisch, Äthiopisch, Arabisch). 1965 legte er in München das Fakultätsexamen in Theologie ab und promovierte 1967 im Fach Neues Testament, in dem er sich 1971 an der Universität Hamburg auch habilitierte. Ab 1968 war er Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft, ab 1970 Dozent für Neues Testament und altchristliche Literatur an der Rijksuniversität in Leiden (Stadt) (Niederlande). Seit 1974 ist er Professor für Neues Testament an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg.

Wirken

Bergers Veröffentlichungen sind zahlreich (siehe unten); zugleich versucht er aus der theologischen Forschung heraus neue Impulse für ein Leben als Christ zu geben. Er ist ein gesuchter Gesprächspartner im Fernsehen, hält viele Vorträge (derzeit bis zu 160 pro Jahr) und schreibt regelmäßig für die FAZ. Mit seiner Frau Prof. Christiane Nord, einer Übersetzungswissenschaftlerin, gab er eine Übersetzung des Neuen Testaments und der frühchristlichen Schriften heraus, die etwa die ersten beiden Jahrhunderte abdecken. Regelmäßig ist er Autor in der "Tagespost", einer dreimal wöchentlich erscheinenden katholischen (!) Tageszeitung.

Debatte um Konfessionszugehörigkeit

Obwohl er katholisch getauft und aus der katholischen Kirche auch nie ausgetreten ist, durfte Prof. Berger nach eigenen Angabe (in einem Leserbrief in der FAZ Nr. 222 vom 23.9.2005 S. 11) aufgrund eines Häresievorwurfs und der "Gefahr für das Christentum", die von ihm ausgehe, nicht katholischer Priester werden. Er habe nämlich in seiner Dissertation gegen die damalige offizielle Lehre behauptet, Jesus habe nicht das jüdische Gesetz aufgehoben. Daher lebte und lehrte er zunächst im Ausland (Niederlande), bis ihn die Universität Heidelberg "aufnahm". Robert Leicht, Präsident der evangelischen Akademie in Berlin, früheres Ratsmitglied der EKD, hat Prof. Berger in Artikeln der ZEIT (Links s.u.) vorgeworfen, die Lehrtätigkeit in der dortigen Fakultät für Evangelische Theologie sei nur möglich geworden, weil er den Eindruck erweckt habe, zur evangelischen Konfession konvertiert zu sein, in Wahrheit sei er aber immer Katholik geblieben. Tatsächlich hat er seit dem Aufenthalt in Holland die protestantische/evangelische Kirchensteuer gezahlt und sieht sich deshalb juristisch als Mitglied der evangelischen Kirche und gleichzeitig als Katholik ("Exilkatholik") und weist den Vorwurf der Täuschung zurück (Die Welt vom 22.10.2005; Link s.u.). Er hat auch eine Bescheinigung des Übertritts in die ev.-Luth. Kirche vom 6.11.1968 vorgelegt.

In einer vatikanischen Presseerklärung vom 08.11.2005 wird die laut Presseberichten angeblich von Klaus Berger aufgestellte Behauptung als "falsch" zurückgewiesen, "Kardinal Ratzinger, der nachmalige Papst" habe "den Vorgang nach seiner formalen Seite" genau gekannt und "keine Einwände erhoben". Außerdem heißt es: "Es ist selbstverständlich, daß die Bestimmungen des katholischen Kirchenrechts, die eine gleichzeitige Zugehörigkeit zur katholischen Kirche und zu einer evangelischen Landeskirche nicht zulassen, ausnahmslos und daher auch im genannten Fall gelten. Von dieser Ordnung der Kirche kann auch nicht im Bußsakrament dispensiert werden."

Seinen persönlichen konfessionellen Lebensweg beschreibt Klaus Berger in dem nach der o.g. Debatte erschienenen Buch "Glaubensspaltung ist Gottesverrat" und versucht darin Wege zu der seiner Meinung nach dringend erforderlichen Beendigung der konfessionellen Trennung vorzuschlagen.

Veröffentlichungen (Auszüge)

Allgemeinverständlich

(Quelle: Gütersloher Verlagshaus u.a.)

Wissenschaftlich

(folgt noch)