Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Regierungsbezirk: | Telemark |
Verwaltungssitz: | Rjukan |
Fläche: | 2063 km² |
Einwohner: | 6 247 (2006) |
Bevölkerungsdichte: | 3 Einwohner je km² |
Lage: | |
Offizielle Sprachform: | Neutral |
Offizielle Website: | tinn.kommune.no |
Politik | |
Bürgermeister: | Erik Haatvedt (Ap) |
Tinn ist eine selbständige Kommune im Norden der Provinz (Fylke) Telemark (Norwegen) mit 6.247 Einwohnern (2006).
Der Hauptort und Verwaltungssitz Rjukan liegt 170 km westlich von Oslo und beherbergt neben dem Rathaus mehrere Schulen, Kindergärten, eine Bibliothek, ein Krankenhaus, das Norwegische Industriemuseum und ein Heimatmuseum. Die Gemeinde grenzt an den Nationalpark der Hardangervidda und erreicht im Gaustatoppen (1883 m) ihren höchsten Punkt. Auf dem Gebiet der Kommune befinden sich 800 kleinere und größere Seen, unter anderem der fjordähnliche, bis zu 190 Meter tiefe Tinnsjø.
Geschichte
Die Geschichte der Gemeinde Tinn ist eng mit dem international operierenden Energiekonzern Norsk Hydro verknüpft, dessen Gründer Sam Eyde die Kraft des Wasserfalls Rjukanfossen und anderer benachbarter Quellen ausnutzte und das zuvor abseits gelegene, straßenlose Vestfjord-Tal zum ersten Schwerindustriestandort Norwegens ausbaute. Um die Lizenz zum Ausbau des Falls zu erhalten, bezahlte Eyde den früheren Besitzern die damals gigantische Summe von 160.000 norwegischen Kronen. Innerhalb von nur zehn Jahren erhöhte sich die Einwohnerzahl des Tals auf 10.000 (im Jahr 1917). Die Errichtung einer Salpeterfabrik verwandelte das ländlich strukturierte Såheim nach und und nach in die Kleinstadt Rjukan, die nach dem Wasserfall benannt ist und sich zu einem wichtigen Standort von Norsk Hydro entwickeln sollte.
Zur Geschichte des Ortes, u.a. während der deutschen Besatzungszeit: siehe Rjukan
Wirtschaft
Seit etwa 1960 baut Norsk Hydro seine Kapazitäten in der Gemeinde Tinn ab. Bis 1970 hatte sich die Belegschaft der Salpeterfabrik um die Hälfte auf 800 Mitarbeiter reduziert. Teilweise in Kooperation mit Norsk Hydro versucht die Kommune, neue Industriezweige zu etablieren. So entstand östlich von Rjukan das Svadde Industrieareal, das heute Firmen aus der Bau-, Holz- und Glasbranche beherbergt.
Ein zunehmend wichtig werdender Faktor ist der Tourismus für die Gemeinde. Der Gaustatoppen, nach Ansicht vieler Norweger der schönste Gipfel des Landes, bietet einen großartigen Panaromablick. Er zieht jeden Sommer und Winter mehrere zehntausend Besucher an. Neben mehreren Seilbahnen steht auch ein gut ausgebautes Netz von Pisten und Loipen zur Verfügung.