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Kasematte mit dem Geschütz Canon de 155 L M1877
Ausschussöffnung für die Geschütz Canon de 155 L M1877 mit dem abgesenkten Verschlussblock

Die Casemate Mougin war ein gepanzerter Geschützstand in französischen Forts. Es gab die Ausführung für die Canon de 138 und die Ausführung für de Canon de 155 L. Entwickelt wurden die Geschützstände ab 1874 von Commandant Mougin. Aufgabe der Geschütze in den Kasematten war die Bekämpfung gegnerischer Belagerungsartillerie. Bei beiden Modellen handelte es sich um Minimalschartenkanonen.




Modell für die Canon de 155 L

Die Panzerung der Kasematte bestand aus Gusseisen und war das dritte Modell, das in den Forts installiert wurde. Sie bot ein kleineres Ziel als die Vorgängermodelle. Die Bewaffnung bestand aus der Canon de 155 mm L modèle 1877 uf Lafette M1881. Der Seitenrichtbereich betrug 60°, die Höhenrichtung erfolgte über einen hydraulischen Zylinder und variierte zwischen -5° und +20°. Die Reichweite des Geschützes lag bei 7100 Metern.

Panzerung

  • Die Decke bestand aus vier Platten aus Gusseisen mit einem Gewicht von je 40 Tonnen, auf die eine Erdschicht aufgebracht war.
  • Der Stirnpanzer war 60 Zentimeter dick und 22,5 Tonnen schwer, in der Mitte befand sich die Ausschussöffnung mit den Abmessungen von 40 × 35 Zentimetern.
  • Der Vorpanzer, der gleichzeitig die äußere Wand des Schachtes für den Verschlussblock der Ausschussöffnung bildete, wog 10 Tonnen.
  • Der Verschlussblock für die Ausschussöffnung war in einem Schacht aufgehängt und wurde durch einen Kettenzug mit zwei Handkurbeln auf und ab bewegt. Diese Handkurbeln befanden sich in zwei Aussparungen seitlich des Geschützraumes. Zum Ausgleich diente ein Kontergewicht von sieben Tonnen. Um Schießunfälle zu vermeiden, war das Rohr bei verschlossener Klappe durch eine, von einer Batterie gespeisten elektrischen Sperre am Vorlauf in die Schussposition gehindert.

Es wurden insgesamt 10 Exemplare durch die „Compagnie des forges et aciéries de la marine et d'Homécourt“ – besser bekannt unter dem Namen der Produktionsstätte Saint-Chamond hergestellt. Die Kosten beliefen sich ohne Bewaffnung auf einen Betrag von 80.000 Goldfrancs pro Stück. Von einer weiteren Bestellung wurde Abstand genommen, da der Seitenrichbereich als unzureichend angesehen wurde, die Kadenz zu niedrig war und die Belüftung der Kasematte, die nur durch einen Rauchzug in der Decke erfolgte nicht ausreichte. Einige Verbesserungen, so an der Belüftung wurden nach 1900 vorgenommen.

Ein Projekt aus dem Jahre 1877, das die Anfertigung solcher Kasematten im verkleinerten Maßstab mit Geschützen kleineren Kalibers zur Bekämpfung gegnerischer Feldgeschütze wurde nicht verwirklicht.

Einsätze und Verbleib

Während der beiden Weltkriege spielten die Casemates de Moungin keine Rolle. Im Jahre 1943 wurden von der deutschen Besatzung dir die Organisation Todt aus einigen der Kasematten Geschütze und Lafetten entfernt und der Verschrottung zugeführt. Was bei Kriegsende noch vorhanden war, demontierte die französische Armee in den 1960 Jahren. Bis auf die Kasematte der Batterie des Ayvelles, die komplett verschwunden ist, sind alle anderen noch vor Ort. In einer der beiden Kasematten von Fort de Condé bei Soissons befindet sich noch die Lafette des Geschützes und in den Kasematten von Fort de Jaux sind beide Verschlußklappen noch funktionsfähig.