Aurich ist Kreisstadt des Landkreises Aurich in Niedersachsen, in Ostfriesland.
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- Fläche: 19.725 ha
- Einwohner: 41.321 (Stand 2002)
- Größte Ausdehnung Ost-West: 19 km
- Größte Ausdehnung Nord-Süd: 16 km
- Geographische Lage: 53°28'15 nördl. Breite und 7°28'59 östl. Länge von Greenwich
- Städtischer Haushalt 2002: Verwaltungshaushalt 74 Millionen € // Vermögenshaushalt 11 Millionen €
- Kfz-Zeichen: AUR
Geschichte
Die Geschichte Aurichs lässt sich bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Ursprungssiedlung – Aurechove – wird erstmalig in einer friesischen Rechtsaufzeichnung aus dem Jahre 1276, dem „Brokmerbrief“ erwähnt. Sie lag um die vom Grafen von Oldenburg Moritz gestifteten und dem Heiligen Lambert, dem in Jahre 703 getöteten Bischof von Maastriycht gewidmeten Lambertikirche herum. Ihr wuchtiger Kirchturm, der sich in heutiger Form seit 1662 zeigt, ist das Wahrzeichen der Stadt. Nach der entwickelte sich Aurich zum Mittelpunkt des nach ihm benannten Landes. Zusammen mit dem Brookmerland bildete Aurich eine selbständige Verwaltungseinheit.
Nachdem zu Beginn des 16. Jahrhunderts Ostfriesland in einem Feldzug in Schutt und Asche gelegt wurde, begann Graf Edzard I aus dem Hause Cirksena im Jahre 1517 den vollständigen Wiederaufbau der Stadt. Der Grundriss dieser Neuanlage bestimmt noch heute den Stadtkern.
Im Jahre 1539 wurden alle Landesbehörden in Aurich zusammengezogen. Die Stadt wurde damit zur Hauptstadt der Grafschaft und des späteren Fürstentums Ostfriesland. Nach dem Ende des fürstlichen Hofes in Aurich im Jahre 1744 fiel Ostfriesland an das Königreich Preußen. Aurich blieb aber Sitz der Landesbehörden, erhielt eine Kriegs- und Domänenkammer und wurde Regierungshauptstadt der Preußischen Provinz Ostfriesland. In der Napoleonischen Zeit (1807-1810 holländisch, 1810-1813 französisch) war es Sitz des Präfekten. Während der Zugehörigkeit zum Königreich Hannover (1815-1866) wurde Aurich Hauptstadt der Provinz Ostfriesland und 1866 auch Garnisonsstadt.
Bis 1945 blieb es preußische Regierungshauptstadt und danach Hauptstadt des Regierungsbezirks Aurich des von den Allierten neu geschaffenen Landes Niedersachsen. 1978 wurde der Regierungsbezirk Aurich aufgelöst und ging im neuen Regierungsbezirk Weser-Ems mit Sitz in Oldenburg auf.
Politik
Durch die Kommunalwahl in Niedersachsen am 09.09.2001 ergab sich für den Rat der Stadt Aurich für die Wahlperiode vom 01.11.2001 bis 31.10.2006 folgende Sitzverteilung: SPD 18 Sitze, CDU 14 Sitze, GAB/Grüne 3 Sitze, AWG 4 Sitze, FDP 1 Sitz. In der Stichwahl vom 23.09.2001 wurde die Dipl.-Verwaltungswirtin Sigrid Griesel (parteilos) mit 65,9 Prozent der abgegebenen Stimmen zur Bürgermeisterin gewählt. Damit löste sie Werner Stöhr (SPD) ab, der das Amt seit 1978 inne hatte.
Partnerstädte
Seit 1989 ist die niederländische Stadt Appingedam die Partnerstadt der Stadt Aurich.
Geografie
Aurich liegt im Zentrum Ostfrieslands. Um Aurich befinden sich ausgedehnte und naturbelassene Moore.
Persönlichkeiten
Rudolf Eucken, geboren am 5. Januar 1846 in Aurich, studierte Philosophie, klassische Philologie und alte Geschichte an der Universität Göttingen. Für seine Schriften zur Philosophie der idealen Weltanschauung erhält er 1908 den Nobelpreis für Literatur. Am 15. September 1926 stirbt Eucken in Jena.
Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft
Große Teile des Landkreises Aurich gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Durch die besondere Küstenlage ist der Tourismus ein wichtiges Standbein der heimischen Wirtschaft. Gleichzeitig entwickelt sich Aurich zu einem modernen Wirtschafts- und Technologiestandort. Herausragendes Beispiel ist der Windenergie-Anlagenhersteller Enercon, der mit 30 Prozent Weltmarktanteil führender der Branche ist. Elektrotechnik und Maschinenbau sind ein weiterer Wirtschaftsfaktor der Auricher Wirtschaft. Gleiches gilt für das Nahrungsmittelgewerbe, den Stahl- und Metallbau.
Besondere Bedeutung haben Dienstleistungsunternehmen mit einem Anteil von rund 40 Prozent an der Bruttowertschöpfung. Weitere 35 Prozent entfallen auf das verarbeitende Gewerbe. Der Handel hat einen Anteil von 15 Prozent. Die restlichen 10 Prozent der Bruttowertschöpfung entfallen auf die Landwirtschaft.
Gleichwohl ist Ostfriesland eine wirtschaftlich strukturschwache Region. Die Arbeitslosenquoten liegt bei über 13 Prozent und damit weit über dem Durchschnitt Niedersachsens und Westdeutschlands.