Peter Göring

erschossener Gefreiter der Grenztruppen der DDR
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Peter Göring (* 28. Dezember 1940 in Dresden; † 23. Mai 1962 in Berlin) war ein Gefreiter der Grenztruppen der DDR, der als Mauerschütze von zwei West-Berliner Polizisten erschossen wurde.

Bei der Flucht des 14-jährigen Schülers Wilfried Tews aus Erfurt eröffneten die DDR-Grenzsoldaten das Feuer auf den Jungen. Die West-Berliner Polizisten waren – gemäß der West-Berliner Schusswaffengebrauchsbestimmung von 1962 – berechtigt, das Feuer auf DDR-Territorium zu erwidern und trafen dabei Göring, der zuvor 44 der 100 Schüsse auf das flüchtige Kind abgegeben hatte, tödlich. Wilfried Tews wurde aus dem sich auf DDR-Seite befindlichen Uferstreifen von West-Berliner Polizisten geborgen und überlebte die Schüsse mit schweren Verletzungen, die ihn zum Invaliden machten.

Göring, der postum zum Unteroffizier befördert wurde, war der erste Grenzer der DDR, der an der Berliner Mauer nach einer erforderlichen Notwehrmaßnahme der Polizei von West-Berlin, um das Leben des Kindes zu schützen, starb. Das SED-Unrechtsregime machte Göring, der auch mit seiner Tat gegen Gesetze der DDR - wonach es untersagt war auf Frauen und Kinder zu schießen - verstoßen hatte, zu einem Helden, in der DDR wurden Schulen und Straßen nach ihm benannt. Noch heute ist nach Göring, der das 14-jährige Kind mit 44 Schüssen aus seiner Dienstwaffe ermorden wollte, eine Straße in Strausberg benannt. Seine Grabstätte auf dem Friedhof in Glashütte war in der DDR ein Ort feierlicher Zeremonien des SED-Regimes.

Literatur

  • „Opfer deutscher Teilung – Beim Grenzschutz getötet“ von Kurt Frotscher und Horst Liebig, ISBN 3-89819-198-2