Orientalisch-orthodoxe Kirchen

Ostkirchen außerhalb der römischen Reichskirche
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juli 2004 um 23:43 Uhr durch Irmgard (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Als altorientalische Kirchen werden im Wesentlichen die Kirchen bezeichnet, die sich nach dem Konzil von Chalcedon 451 von der Hauptkirche des römischen Reiches (welche die späteren östlich-orthodoxen Kirchen, und die spätere katholische Kirche umfasste) trennten. Dabei handelte es sich vorwiegend um Landeskirchen außerhalb der Grenzen des Oströmischen Reichs, und die Trennung hatte neben dogmatischen auch politische Gründe.

Zu den altorientalischen Kirchen werden gezählt:

und im weiteren Sinne

Die Altorientalischen Kirchen im engeren Sinne standen während vieler Jahrhunderte nur in sehr unregelmäßigem Kontak zueinander; nur Kopten und Äthiopier hatten relativ regelmäßigen Kontakt. Das Selbstverständnis dieser Kirchen als Teile einer Konfession entstand größtenteils erst im 20. Jahrhundert.

Die altorientalischen Kirchen im engeren Sinne sind in Lehre und Ritus den östlich-orthodoxen Kirchen ähnlich, betonen aber stärker die Einheit der göttlichen und der menschlichen Natur in Jesus Christus. Sie anerkennen nur drei ökumenische Konzile (erstes Konzil von Nicäa (325), erstes Konzil von Konstantinopel (381), Konzil von Ephesus, (431)).

Die Assyrische Kirche anerkennt nur die ersten zwei dieser Konzile und unterscheidet sich im Ritus recht merklich von allen anderen Ostkirchen, kennt z.B. als einzige Ostkirche keine Ikonen. In theologischer Hinsicht bildet sie einen Gegenpol zu den anderen altorientalischen Kirchen - sie betont stärker die Unvermischtheit der göttlichen und menschlichen Person in Christus und benennt z.B. Maria als Mutter Christi, nicht als Mutter Gottes.

Durch Flüchtlingswellen, Emigration, und Übertritte zum Islam haben die altorientalischen Kirchen in ihren Stammländern, in denen sie mit Ausnahme Armeniens heute Minderheiten sind, viele Mitglieder verloren. Gleichzeitig haben sie sich aber dadurch auch im westlichen Kulturkreis ausgebreitet. Die Assyrische Kirche hat sogar ihren Hauptsitz inzwischen nach Chicago verlegt. Orthodoxie