Die Villen in Heilbronn entstanden gegen Ende des 19. Jahrhunderts als Landhäuser für die Sommermonate, damals noch außerhalb der Stadt. Die Auflistung hier gibt eine Übersicht über die Villen in Heilbronn:
- Wilhelmstraße:
- Villa Goppelt 1842, klassizistisch von Louis de Millas in der Wilhelmstr.7.
- Villa Kübel 1862, klassizistisch von Louis de Millas in der Wilhelmstr. 11.
- Villa, 1907 von Beutinger und Steiner im Stil des Historismus Wilhelmstr. 17.
- Villa Seelig,1877 von Robert von Reinhadt für den Zichorienfabrikanten Emil Seelig in der Wilhelmstraße Nr. 25 im Stil der Neorenaissance. Der zweieinhalbgeschossige Bau wird von einem wuchtigen Giebel mit Tympanon bekrönt. Zwei leicht erhaben Seitenteile umfassen ein rückspringendes Fassadenmittelteil, gegliedert wird es durch zarte Pilaster, Balustraden und ein Tympanon mit Figurenfries über dem Haupteingang. Das Mezzaningeschoß unter dem Dach ist durch weiß gehaltene Figurenfriese zwischen Pilastern ausgezeichnet. Das Erdgeschoß wie auch das Innere der ganzen Villa wurde in den Vierziger- und Neunzigerjahren nachhaltig verändert.
- Bahnhofstraße:
- Villa, 1896 von Walter und Luckscheiter Bahnhofstraße Nr. 9
- Villa Adelmann,1870 von Robert von Reinhardt Bahnhofstraße Nr. 11 im Stil der Neorenaissance
- Cäcilienstraße:
- Villa Link,1881 von Eisenlohr und Weigle für den Kommerzienrat Louis Link im Stil der Neorenaissance in der Cäcilienstr. 51. Eine zweieinhalbgeschossige herrschaftliche Villa. Mit rustiziertem Sockel, dem Portalvorbau im Osten und den risalitartig ausgeprägten Balkonen ist sie ganz der italienischen Renaissance verpflichtet
- Villa Faißt (heute Weinvilla)1875 von Robert von Reinhardt für den damaligen Direktor der Zuckerfabrik, Andreas Faißt und seine Frau Henriette, ein mustergültiges Beispiel für die frühe Phase des süddt. Historismus in der Cäcilienstr. 66.
- Bismarckstraße:
- Villa Teufel,1902 von Ernst Walter und Karl Luckscheiter in der Bismarckstr. 50. Die mächtige zweieinhalbgeschossige Anlage definierten die Heilbronner Architekten mit ihren weich einkragenden Ecken, Tür- und Fensterbrüstungen und dem steilen Walmgiebeldach als Typ "Neobarocke Villa" wie er im ausgehenden Historismus sehr beliebt war. Besonders bemerkenswert ist die großflächige Verglasung über dem Eingangsprotal, die schon einer Architekturauffassung um 1900 entspricht.
- Villen Knorr, eine von 1896 von von E. Walter und K. Luckscheiter in der Bismarckstr. 48 im Stil des Historismus, die andere von 1897 in der Gutenbergstr. 51 von Johannes Vollmer und Heinrich Jasoy.
- sonstige Straßen:
- Villa von Rauch, 1811 von Gottlieb Christian Eberhard Etzel für den Fabrikanten von Rauch an der Steinstraße 1 erbaut. Die Villa ist eine fünfachsige Villa in zurückhaltenden klassizistischen Formen mit betontem tympanonbekröntem Portikus und Gliederung durch Lisenen. Der Kaufmannsfamilie von Rauch gehörte auch das Rauch'sche Palais. Das viergeschossige, steinerne Palais mit vier Flügeln um einen Innenhof befand sich einst an der Südost-Ecke des Marktplatzes und wurde um 1804 von Salins de Montforts im Stil des Klassizismus erbaut. In der Nacht vom 4. auf den 5. Juni 1815 soll im Rauch'schen Palais am Marktplatz in Heilbronn die Heilige Allianz entstanden sein, als der Zar Alexander von Rußland die baltische Baronin Juliane von Krüdener empfing.
- Villa Mertz, 1811 von G. C. E. Etzel für die Familie Mertz als Landhaus am Rosenberg (Neckarufer am Götzenturmpark) erbaut. Das Landhaus erfreute sich großer Beliebtheit und die Radierer und Stecher Georg Ebner etc. stellten es in ihren Neckaransichten in romantischer Manier dar.
- Villa Pielenz 1905 von Hugo Eberhardt in der Wollhausstr. 93 , im Heimatstil. Mit ihrem schieferverkleideten Obergeschoß entspricht sie der Adaption der englischen Landhausarchitektur, der durch den sogenannten Heimatstil in Heilbronn Anwendung fand. Andere Vertreter des Heimatstils sind Theodor Moosbrugger, Hermann Musthesius und Paul Schmitthenner,
- Villa Schliz, 1901 von Paul Schmohl und Georg Staehelin im Jugendstil in der Alexanderstr. 53. Die Architekten inszenierten auf dem leicht ansteigenden Gelände des Lerchenbergs ein Haus wie eine Theaterkulisse. Ovalfenster, Bogengänge, skulpturale Gesimse und Pylonen gliedern das spannungsreich aufgebaute Landhaus ganz in der Art des floralen Jugendstils nach französischem Vorbild.
- Villa Dittmar, 1881 von Hans Maute für den Messerfabrikanten Dittmar, in der Dittmarstr. 16. Die Villa Dittmar schmücken klassische Formen der deutschen Gründerzeit, wie Gesimse und Fenstergiebel sowie dorischer Architrav und Fries, die hier eine herrschaflich-kühle mit südländischen Flair kombiniert. Ganz im Stil italienischer Wohntürme der Renaissance auch der bekrönende Turm mit Zwillingsfenstern und pilasterbewehrtem Aufbau.