Majoran (Origanum majorana Moench) ist eine wichtige Gewürzpflanze. Synonym dazu wird der Name O. majorana L. verwendet, wobei das die Wildform aus Kleinasien ist, während O. hortensis die Gartenform ist. Diese Gewürzpflanze wird auch Wurstkraut nach ihrem häufigsten Verwendungszweck genannt. Andere volkstümliche Namen für Majoran sind Badkraut, Bratekräutche, Bratenkräutel, Gartenmajoran, Kuchelkraut, Kuttelkraut, Mairan, Mairalkraut, Mairon, Miran. Zur gleichen Gattung gehört der Dost oder Oregano, der ebenfalls in der Küche verwendet wird.
Majoran | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Origanum majorana | ||||||||||||
L. |

Verwendung und Anbau
Majoran ist sehr würzig und hat einen hohen Anteil an ätherischen Ölen. Die Blätter werden frisch oder getrocknet verwendet zum Würzen von: Kartoffelgerichten, Suppen, Soßen, Würsten, Hülsenfrüchten, usw.. Zum Trocknen werden die ganzen Stängel geerntet, deshalb enthält getrockneter Majoran: Blätter, Stängel, Knospen und Blüten.
Die Ernte sollte vor der Blüte erfolgen (Blütezeit: Juni bis September). Standort der Pflanzen sollte am besten sonnig sein. Es gibt Sorten, die im deutschsprachigen Raum als einjährige Pflanzen gezogen werden, diese sind am aromatischsten. Es gibt auch Sorten, die bei uns winterhart sind, diese sind weit weniger aromatisch.
Majoran gehört mit einer Anbaufläche von 500 bis 600 ha, nach Blattpetersilie, zu den bedeutendsten in Deutschland kultivierten Gewürzpflanzen. Aufgrund der günstigen Standortbedingungen befindet sich traditionell der Schwerpunkt des deutschen Majorananbaus in der Region nördlich des Harzes um Aschersleben im Bundesland Sachsen-Anhalt.
Aphrodite, die Göttin der Liebe und Schönheit bezeichnete Majoran als ein Symbol der Glückseligkeit. In Griechenland war es daher üblich, dass man frischverheirateten Paaren Girlanden aus Majoran um den Hals legte. Wahrscheinlich wurde das wichtigste biblische Kraut "Ysop" falsch übersetzt und war in Wirklichkeit Majoran. Der Essigschwamm für Jesus wurde also wohl auf einem Majoranstängel gereicht.
Herkunft
Majoran stammt aus Kleinasien. Da es sich um ein beliebtes Gewürz handelt, wird er heute nicht nur in Mittelmeerländern, sondern auch in Mittel- und Osteuropa angebaut; gute Qualität setzt allerdings ein ziemlich warmes Klima voraus.
Inhaltsstoffe
Der Gehalt an ätherischem Öl hängt stark von Boden, Klima und Jahreszeit ab und kann zwischen 0,7 und 3,5 % schwanken. Die Hauptaromakomponente ist ein bicyclischer Monoterpenalkohol, 'cis'-Sabinenhydrat (max. 40 %); weiter kommen α-Terpinen, 4-Terpineol, α-Terpineol, 4-Terpinenylacetat und 1,8-Cineol in merklichen Mengen vor.
Phenole, die im verwandten Oregano charakterbestimmend sind, fehlen im Majoran völlig.
Volksmedizin
Majoransalbe wird gegen Blähungen und Schnupfen bei Säuglingen verwendet. Man nutzt ihn auch als Einreibung gegen Gelenksschmerzen, Nervenschmerzen, Verrenkungen und Wunden. Außerdem wird er gegen Erkältungskrankheiten eingesetzt.
Weblinks
Siehe auch: Liste der Küchenkräuter und Gewürze