Melilla

spanische Hafenstadt auf dem afrikanischen Kontinent
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Melilla [meˈliʎa] (auf Berberisch Mrič) ist eine Spanische autonome Stadt (Ciudades autónomas) an der Mittelmeerküste von Marokko. Wie Ceuta gehört sie politisch zu Spanien, geographisch jedoch zu Afrika. Bis 1995 wurde Melilla als Teil der Provinz Málaga betrachtet. Seitdem verfügt die Exklave über ein Autonomiestatut, ähnlich wie die autonomen Gemeinschaften. In ihr leben rund 65.500 Menschen (Stand: 2005).

Melilla
Details
Karte
Basisdaten
Amtssprache Spanisch
Fläche 20 km²
Bevölkerung 65.488 (1. Januar 2005)
Bevölkerungsdichte 3.274 Einwohner/km²
Autonomiestatut 14. März 1995
ISO 3166-2 ES-ML
Präsident Juan José Imbroda Ortíz (PP)
Parlamentarische Vertretung
- im span. Kongress 1 Sitz
- im span. Senat 2 Sitze
Ciudad Autónoma de Melilla

In ISO 3166-1 ist die Kombination EA für Melilla und Ceuta reserviert.

Mellila gehört gemäß Art. 2 Abs. 1 ZK nicht zum Zollgebiet der Europäischen Gemeinschaft.

Lage

Die Stadt liegt auf einer Halbinsel und ist von Wallanlagen umgeben.

Wirtschaft

Die wichtigsten Industriezweige Melillas sind die Fischverarbeitung und der Schiffbau. Vom Freihafen aus werden vor allem Fisch, Obst, Eisen und Blei exportiert. Der grenzübergreifende Handel sowie finanzielle Transfers aus dem spanischen Festland oder der restlichen EU sind weitere wirtschaftliche Stützen der Stadt. Die einzige offizielle Währung ist der Euro.

Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Melilla einen Index von 83.3 (EU-25:100) (2003). [1]

Geschichte

Melilla geht auf eine Gründung der Phönizier zurück (Rusadir). Die Stadt war zunächst Grenzbefestigung des Königreichs von Tlemcen und des Königreichs von Fez. 1497 wurde die Stadt von Spanien erobert. Seit der Staatsgründung im Jahr 1956 beansprucht Marokko Melilla, das benachbarte Ceuta sowie einige kleine spanische Inseln vor der afrikanischen Küste, die auch zur Gruppe der Plaza de soberanía gehören.

Aktuelles

Migranten aus schwarzafrikanischen Ländern versuchen über Algerien und Marokko nach Melilla zu gelangen, um nach Spanien oder in andere Länder der EU einzureisen. Die Stadt ist zum Schutz vor illegaler Einwanderung mit zwei Zäunen (3 m und 6 m hoch, wobei eine Erhöhung der niedrigeren Zäune auf ebenfalls 6 m geplant ist), Bewegungsmeldern, Nachtsichtgeräten und Kameras gesichert; die Guardia Civil patrouilliert hier. Die Situation verschärfte sich Ende September 2005, da sich unter den Migranten herumgesprochen haben dürfte, dass Spanien die Zäune verstärken will. Während der Grenzübertritte kam es seit Ende September/Anfang Oktober 2005 vermehrt zu Todesfällen. Marokko schob Flüchtlinge ab, die an den Grenzanlagen von Melilla gescheitert waren. Dabei wurde Marokko von internationalen Hilfsorganisationen beschuldigt, Flüchtlinge in der Wüste ausgesetzt zu haben. Die marokkanische Regierung dementierte diese Vorwürfe. Die Notwendigkeit einer umfassenden politischen Lösung dieser Probleme zeichnet sich zunehmend ab.

Söhne und Töchter der Stadt

Quellen

  1. Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25[1]

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