Adler Mannheim | |
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Gründungsjahre: | 1938 Mannheimer ERC 1994 Adler Mannheim GmbH |
Größte Erfolge: | |
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Arena: | |
Name: | SAP Arena |
Standort: | Sportpark Bösfeld, Xaver-Fuhr-Str. 150, 68163 Mannheim |
Eigentümer: | Arena Mannheim Besitzgesellschaft mbh & Co KG |
Kapazität: | ca. 13.600 Zuschauer |
Auslastung: | 2005/06 287.469, ø 11.057 (26 Spiele) |
Dauerkarten: | ca. 5.000 (Saison 05/06) |
Platzierungen letzte Jahre: | |
1999/2000 | Platz 5 (DEL) |
2000/01 | Deutscher Meister (DEL) |
2001/02 | Vize-Meister (DEL) |
2003/04 | Halbfinale (DEL) |
2004/05 | Vize-Meister (DEL) |
2005/06 | Platz 10 (DEL) Play-offs nicht erreicht |
Die Adler Mannheim sind der Rekordmeister sowie ein Gründungsmitglied der Deutschen Eishockey-Liga und gehören ihr bis heute an. Ihr Stammverein ist der Mannheimer ERC (kompletter Name „Mannheimer ERC Eishockey-Spielbetrieb e.V.“), aus dem sie hervorgegangen und in Form einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) organisiert sind. Aufgrund der historischen Wurzeln der Adler Mannheim feuern die Fans der DEL-Mannschaft ihren Club noch immer mit „MERC“-Sprechchören an.
Mannheimer ERC
Im Verein selbst sind heute die Nachwuchs- und Amateurabteilungen - bis auf die in der DNL (Deutsche Nachwuchs Liga) spielende Mannschaft der „Jungadler Mannheim“, die seit 2005/06 mit dem Heilbronner EC zusammenarbeitet - organisiert.
Darüber hinaus gehörten die Frauen der „Mannheimer ERC WildCats“, die in der 1. Bundesliga spielten, zum Verein.
Mannheimer ERC Amateure
Nachdem schon 2004/05 hinter den Schwenninger ERC Fire Wings der Vizemeistertitel in der Baden-Württemberg-Liga - der höchste Spielklasse des Eissportverbandes Baden-Württemberg - erreicht und auf den möglichen Aufstieg in die Oberliga vom Verein aus finanziellen Gründen verzichtet wurde, gelang der Mannschaft 2005/06 der Meistertitel. Auf einen erneut möglichen Aufstieg wurde erneut verzichtet.
Adler Mannheim
Erfolge
Die Mannheimer waren mit wechselnder Mannschaft 1980 (MERC), 1997, 1998, 1999 und 2001 Deutscher Meister. Sie sind noch heute Rekordmeister der Deutschen Eishockey Liga (DEL), welche seit ihrer Gründung 1994 die höchste Liga des deutschen Eishockeys darstellt. Zudem gewannen sie als erste Mannschaft den wiedereingeführten Deutschen Eishockey Pokal 2002 im Endspiel gegen die Kölner Haie.
Aufgrund des großen Erfolgs wurde nach jahrelanger Debatte ein neues Eisstadion (SAP-Arena) im Mannheimer Osten erstellt. Die feierliche Eröffnung war im September 2005.
Geschichte
Gründung
Auf Anstoß des Ruderolympiasiegers Hugo Strauß wurde ab 1936 innerhalb des Rudervereins Mannheimer RC eine Rollschuhabteilung aufgebaut. Zunächst wurde auf wechselnden Flächen gespielt. Nachdem es im Frühjahr 1938 gelang die Rhein-Neckar-Halle als festen Spielort zu bekommen und im Friedrichspark mit dem Bau eines Eisstadions (Eröffnung 1939) begonnen wurde, gründeten daraus 83 Mitglieder am 19. Mai 1938 den Mannheimer Eis- und Rollsport-Club. Bereits in der ersten Saison 1938/39 nahm die Mannschaft an der Qualifikation zur Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft teilnahm.
1941 bis 1943 nahm der MERC an der Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft teil. 1942 stieß der Verein bis ins Halbfinale vor. Dort konnten wegen des Krieges der SC Rießersee und EG Wien keine Mannschaften mehr aufstellen, so dass Mannheim und LTTC Rot-Weiß Berlin kampflos ins Finale gelangten. 24 Stunden vor dem Anpfiff wurde das Spiel abgesagt, weil der "Totale Krieg" ausgerufen worden war. Trotzdem wurde im Jahr darauf noch eine Saison gespielt. Wieder gelangte der MERC ins Halbfinale, in dem erneut LTTC Rot-Weiß Berlin der Gegner sein sollte. Wegen des Krieges wurde die Meisterschaft aber abgebrochen.
Im Juni 1943 zerstörte ein Luftangriff das Stadion im Friedrichspark und der Eishockeybetrieb in Mannheim wurde eingestellt.
Neuanfang
Nach dem zweiten Weltkrieg nahm der MERC erst wieder ab 1948 am Spielbetrieb teil, wo er 1954 erstmals in die damals höchste Spielklasse die Eishockey-Oberliga aufstieg. Die Mannschaft war dafür aber noch zu schwach und musste mit nur einem einzigen Punktgewinn 1955 sofort wieder absteigen. Es gelang aber der direkte Wiederaufstieg und das Team erreichte 1957 gleich den vierten Patz und konnte sich dann dauerhaft in der höchsten Liga etablieren.
1958 war der MERC eines der Gründungsmitglieder der Eishockey-Bundesliga. Zwar konnte die bayerische Übermacht insbesondere des EV Füssen, SC Rießersee und EC Bad Tölz in dieser Zeit nie durchbrochen werden, immerhin schaffte die Mannschaft aber einige respektable dritte (1959, 1963 und 1965) und vierte Plätze.
Niedergang
1970 musste der Club in Relegation und belegte in der Endabrechnung den zehnten Platz. 1971 wurde mit diesmal nur noch drei Siegen erneut nur der zehnte Platz erreicht. Aufgrund des geänderten Modus bedeutete dies aber diesmal den Abstieg in die Oberliga - damals die zweithöchste Spiellkasse. Dort und in der später gegründeten 2. Eishockey-Bundesliga konnte die Mannschaft zwar oben mitspielen und Platzierungen zwischen 2. und 5. herausspielen, für den Aufstieg reichte es aber zunächst nicht. 1976 trennten sich die Abteilungen Kunstlauf-Schnelllauf-Eisschiessen von der Abteilung Eishockey und bildeten den Mannheimer ERC K-S-E.
Deutscher Meister
1978 wurde die 1. Bundesliga von zehn auf zwölf Vereine aufgestockt, so dass der MERC mit seinem zweiten Platz in das Oberhaus zurückkehren konnte, das er bis heute nicht mehr verlassen musste.
Um bei begrenztem Etat eine bundesligataugliche Mannschaft aufstellen zu können, ging Trainer Heinz Weisenbach neue Wege. Er reiste nach Nordamerika um gezielt nach Spielern mit deutschen Wurzeln zu suchen und verpflichtete unter anderen Harold Kreis, Manfred Wolf, Roy Roedger und Peter Ascherl. Weisenbach war damit der Wegbereiter für die sogenannten Deutschkanadier, die seitdem die deutsche Bundesliga bereicherten. Auch die Verpflichtung des Nationaltorhüters Erich Weishaupt sorgte für Furore. Obwohl ordnungsgemäß von Berlin verpflichtet, erhielt der MERC wegen internen Querelen zwischen dem Berliner SC und den vorgeschalteten Eissport Berlin KG und Eishockey Berlin KG den Spielerpass erst nach der offiziellen Transferfrist, so dass der DEB am 8. November alle bis dahin erspielten Punkte aberkennen wollte. Mannheim und der mit einem anderen Spieler ebenso betroffene SB Rosenheim zogen daraufhin vor ein ordenliches Gericht und gewannen gegen den Verband.
1979/80 gelang der bis dahin größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Vor der Saison wurde die Mannschaft mit Ron Andruff und Holger Meitinger sowie dem Zurückholen der Mannheimer Eigengewächse Marcus Kuhl und Peter Obresa erneut verstärkt. In einem komplizierten Modus, aus Vorrunde, Zwischenrunde und Meisterrunde bestehend, bewies das Team die größte Ausdauer und wurde erstmals Deutscher Meister.
Sommer 2001 musste der Verein Mannheimer ERC Insolvenzantrag stellen und wurde aufgelöst:
- Der Mannheimer ERC K-S-E hat sich daraufhin in Mannheimer ERC e.V. umbenannt.
- Für den Eishockeybereich wurde der Mannheimer ERC Eishockey-Spielbetrieb e.V. als Nachfolger gegründet.
Meistermannschaften
- 1979/80: Tor: Erich Weishaupt, Joachim Casper; Verteidigung: Harold Kreis, Werner Jahn, Brent Meeke, Bogoslaw Malinowski, Norbert Mundo; Sturm: Marcus Kuhl, Ron Andruff, Holger Meitinger, Peter Obresa, Manfred Wolf, Dany Djakalovic, Peter Ascherl, Elias Vorlicek, Klaus Mangold, Jürgen Adams, Jörg Etz, Roy Roedger; Trainer: Heinz Weisenbach
- 1996/97: Tor: Joachim Appel, Mike Rosati; Verteidigung: Harold Kreis, Paul Stanton, Christian Lukes, Robert Nardella, Alexander Erdmann, Stéphane Richer, Martin Ulrich, Mike Pellegrims; Sturm: Steve Thornton, Mario Gehrig, Pavel Gross, Dave Tomlinson, Daniel Körber, Rob Cimetta, François Guay, Jochen Hecht, Florian Keller, Till Feser, Philippe Bozon, Tommie Hartogs, Alexander Serikow, Christian Pouget, Dieter Kalt, Paul Beraldo; Trainer: Lance Nethery
- 1997/98: Tor: Klaus Merk, Mike Rosati, Christian Künast; Verteidigung: Darren Rumble, Gordon Hynes, Paul Stanton, Christian Lukes, Mike Posma, Christopher Felix, Stéphane Richer, Martin Ulrich, Mike Pellegrims, Alexander Erdmann; Sturm: Mario Gehrig, Pavel Gross, Dave Tomlinson, Philippe Bozon, Rob Cimetta, François Guay, Jochen Hecht, Ole Dahlström, Mike Hudson, Alexander Serikow, Christian Pouget, Denis Chassé, Ron Pasco, Daniel Marois, Philipp Schumacher, Dieter Kalt; Trainer: Lance Nethery
- 1998/99: Tor: Sven Rampf, Pavel Cagas, Danny Lorenz, Helmut de Raaf; Verteidigung: Gordon Hynes, Paul Stanton, Reid Simonton, Christian Lukes, Denis Perez, Stéphane Richer, Mike Pellegrims, Michael de Angelis, Brian Tutt; Sturm: Mark Etz, Pavel Gross, Dave Tomlinson, Philippe Bozon, Kevin Miehm, Jason Young, Ron Pasco, Mike Hudson, Alexander Serikow, Christian Pouget, Mike Stevens, Philip Schumacher, Jan Alston, Jackson Penney; Trainer: Lance Nethery
- 2000/01: Tor: Mike Rosati, Robert Müller, Helmut de Raaf; Verteidigung: Bradley Bergen, Andy Roach, Christian Lukes, Francois Groleau, Stephane Richer, Yves Racine, Dennis Seidenberg, Gordy Hynes, Michael Bakos; Sturm: Mark Etz, Dave Tomlinson, Steve Junker, Wayne Hynes, Devin Edgerton, Ron Pasco, Marc Pederson, Georg Hessel, Todd Hlushko, Mike Stevens, Jan Alston, Jean-Francois Jomphe, Daniel Hilpert, Christopher Straube, Jackson Penney; Trainer: Bill Stewart
Saison 2004/05
Die Mannschaft der Saison 2004/2005 wies viele Stars und Nationalspieler wie Sascha Goc, Vitalij Aab, Christoph Ullmann, Thomas Greilinger oder Nico Pyka auf, wodurch sie zum Kreis der Meisterschaftsanwärter gehörten und die Saison auch tatsächlich als Vizemeister beenden konnten.
Durch den Lockout der NHL konnten sich die Adler zusätzlich mit den beiden deutschen NHL-Spielern Jochen Hecht und Sven Butenschön sowie dem französischen Nationaltorhüter Cristobal Huet und den Verteidigern Andy Delmore und Yannick Tremblay, die allesamt auch in der NHL spielten, verstärken. Trainiert wurden die Adler am Anfang der Saison von Helmut de Raaf, der am 29. November zurücktrat. Co-Trainer Stéphane Richer übernahm das Traineramt. Ihm zur Seite stand Mike Rosati, Ex-Goalie der Adler.
Saison 2005/06
Nach einem enttäuschenden Saisonstart wurde am 14. Dezember 2005 der damalige Bundestrainer Greg Poss zum Nachfolger von Stéphane Richer, der kurz zuvor von seinem Amt als Trainer entbunden worden war. Nach den regulären 52 Spielen und der Endplatzierung 10 in der Tabelle wurden die Play-offs nicht erreicht.
Mannschaft der Saison 2006/07
Rückennummer | Position | Name | Geburtsdatum | Vertrag | Vorige Saison bei | Nationalität |
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31 | Torwart | Ilpo Kauhanen | 21. Oktober 1973 | bis 2008 | Adler Mannheim | / |
33 | Torwart | Danny aus den Birken | 15. Februar 1985 | bis 2007 | Adler Mannheim | |
80 | Torwart | Robert Müller | 25. Juni 1980 | bis 2009 | Krefeld Pinguine | |
4 | Verteidiger | Nico Pyka | 22. Juli 1977 | bis 2007 | Adler Mannheim | |
38 | Verteidiger | Yannick Tremblay | 15. November 1975 | bis 2007 | Adler Mannheim | |
71 | Verteidiger | Marco Schütz | 19. Februar 1985 | Adler Mannheim | ||
76 | Verteidiger | Stephan Retzer | 11. Oktober 1976 | bis 2007 | Adler Mannheim | |
78 | Verteidiger | Stefan Langwieder | 8. Januar 1987 | bis 2007 | Adler Mannheim | |
-- | Verteidiger | Martin Ancicka | 1. Oktober 1974 | bis 2008 | Eisbären Regensburg | / |
-- | Verteidiger | Felix Petermann | 11. April 1984 | bis 2008 | Nürnberg Ice Tigers | |
-- | Verteidiger | Francois Bouchard | 8. August 1973 | bis 2008 | Frankfurt Lions | |
-- | Verteidiger | Pascal Trepanier | 4. September 1973 | bis 2008 | SC Bern | |
-- | Verteidiger | Sven Butenschön | 22. März 1976 | bis 2008 | Vancouver Canucks | |
17 | Stürmer | Christoph Ullmann | 19. Mai 1983 | bis 2008 | Adler Mannheim | |
19 | Stürmer | Fabio Carciola | 25. August 1985 | bis 2008 | Adler Mannheim | |
20 | Stürmer | René Corbet | 25. Juni 1973 | bis 2008 | Adler Mannheim | |
21 | Stürmer | John Tripp | 04. Mai 1977 | bis 2007 | Adler Mannheim | / |
26 | Stürmer | Philipp Schlager | 22. Juli 1986 | Adler Mannheim | ||
29 | Stürmer | Jeff Shantz | 10. Oktober 1973 | bis 2008 | Adler Mannheim | |
52 | Stürmer | Sachar Blank | 10. Juli 1985 | bis 2007 | Adler Mannheim | |
57 | Stürmer | Ronny Arendt | 24. November 1980 | bis 2007 | Adler Mannheim | |
77 | Stürmer | Marcus Kink | 13. Januar 1985 | bis 2008 | Adler Mannheim | |
87 | Stürmer | André Schietzold | 11. Januar 1987 | bis 2007 | Adler Mannheim | |
-- | Stürmer | Tomas Martinec | 5. März 1976 | bis 2009 | Nürnberg Ice Tigers | / |
-- | Stürmer | Francois Methot | 26. April 1976 | bis 2008 | Nürnberg Ice Tigers | |
-- | Stürmer | Rick Girard | 1. Mai 1974 | bis 2008 | Augsburger Panther | |
-- | Stürmer | Eduard Lewandowski | 3. Mai 1980 | bis 2008 | Kölner Haie | |
-- | Stürmer | Nathan Robinson | 31. Dezember 1981 | bis 2007 | Providence Bruins | |
Trainer | Greg Poss | 6. August 1965 | Adler Mannheim | |||
Co-Trainer | Teal Fowler | 11. Dezember 1970 | bis 2008 | Krefeld Pinguine |
Der Spieler besetzt eine Ausländerlizenz |
Förderlizenzspieler |
(C) = Mannschaftskapitän/(A) = Assistenten des Kapitäns
(Stand: 19. Juni 2006)
Mannheimer ERC WildCats (Frauen)
Die Frauenmannschaft des Mannheimer ERC trägt den Beinamen „Wild Cats“ und wurde 1982 gegründet und führte erst den Beinamen „Bob Cats“. Ab 1984 spielte die Mannschaft in der Baden-Württemberg-Liga und ab 1986 zusätzlich in der NRW-Liga/Bundesliga Nord mit.
Die erfolgreichste Zeit der Wild Cats lag zwischen 1988 und 1994 mit je drei Deutschen Meisterschaften und Vizemeisterschaften. Nach einem Umbruch in der Mannschaft, währenddessen aber der sportliche Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft wurde, schaffte die Mannschaft 1998 erneut die Vizemeisterschaft und errang 1999 und 2000 die Meistertitel Nummer 4 und 5.
Die Wildcats haben in der Saison 05/06 den Spielbetrieb vorerst aufgegeben. Nachdem vier Spielerinnen ihre Verträge kündigten, musste der Mannheimer ERC seine Damenmannschaft mit sofortiger Wirkung aus dem Spielbetrieb der Damen-Bundesliga Nord zurückziehen, da keine spielfähige Mannschaft mehr existierte. Der MERC wurde somit aus der Tabelle und aus der Wertung genommen.
Literatur
- Jörg Schäufele: 50 Jahre MERC: 1938-1988. Mannheim 1988
- Rainer Kundel: Wir sind Meister...:Das offizielle Buch zur Deutschen Meisterschaft 1997. Mannheim 1997
Weblinks