Unter E-Administration oder E-Government im engeren Sinn (elektronisches Regieren und Verwalten)versteht man die Vereinfachung und Durchführung von Prozessen zur Information, Kommunikation und Transaktion innerhalb und zwischen Institutionen der Exekutive (Behörden), sowie zwischen diesen Institutionen und Bürgern (G2C), Unternehmen (G2B) und weiteren staatlichen Institutionen (G2G) durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien.
Ziel
E-Government soll den Bürgerinnen und Bürgern bessere Serviceleistungen bieten und dem Staat dadurch (Personal-)Kosten ersparen, dass die Interaktivität des Internets für den Geschäftsverkehr mit dem Bürger genutzt wird und Personal überwiegend für die Erledigung der eigentlichen Anfrage eingesetzt wird.
Vorgehen bei der Umstellung
Im Rahmen der Umstellung öffentlicher Dienstleistungen und Verwaltungsprozesse auf E-Government werden üblicherweise alle Aufgaben öffentlicher Einrichtungen in einem Katalog zusammen gefasst und auf ihre Internetfähigkeit überprüft. Die öffentliche Hand muss dabei ihre Produkte und Angebote nach den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger ausrichten.
Einen Rahmen für die Vorgehensweise hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit seinem E-Government-Handbuch gesteckt.
Initiativen
Dach des eGovernment in Deutschland ist die von Bund, Ländern und Gemeinden gemeinsam beschlossene Initiative Deutschland-Online. Sie verbindet die eGovernment-Initiative des Bundes BundOnline 2005, die eGovernment-Programme der Länder und die eGovernment-Projekte der Kommunen. Letztere werden gefördert durch das Projekt Media@Komm der Bundesregierung.
Im Rahmen der Initiative BundOnline 2005 hat das Bundesinnenministerium im Jahr 2000 damit begonnen, alle Dienstleistungen der Bundesverwaltung online zu stellen. Mit Stand von Juni 2004 sind schon mehr als 260 der 376 Dienstleistungen im Internet. Zentraler Einstieg ist das Portal bund.de des Bundesverwaltungsamt.
Teil von BundOnline 2005 ist die eGovernment-Standardisierung. Ziel ist die Vermeidung von kostenintensiven und zeitraubenden Parallel-Entwicklungen, die Sicherstellung einer möglichst großen Kompatibilität der Einzelsysteme und eine möglichst große Unabhängigkeit von den Sortwareherstellern. Das entsprechende Dokument "SAGA - Standards und Architekturen in eGovernment Anwendungen" fasst die wesentlichen Anforderungen zusammen, die grundlegend für die Projekte im Rahmen der Initiative BundOnline 2005 sind.
Kritik
Der Wandel öffentlicher Dienstleistungen durch eGovernment wirft viele demokratierelevante Fragen auf. Die Gewerkschaft ver.di hat in ihrer Broschüre "Wie öffentlich und demokratisch wird eGovernment sein?" 100 Fragen zum Thema eGovernment, eDemokratie und öffentliche Dienste erstellt. [[1]]
Siehe auch
Weblinks
- Dr. Thomas Hart, Carolin Welzel (Hrsg.): Public Private Partnerships und E-Government, Bertelsmann-Stiftung 2004 (PDF)
- http://www.kbst.bund.de/-,54/E-Government.htm - Koordinierungs- und Beratungstelle der Bundesregierung für Informationstechnik in der Bundesverwaltung
- http://www.bund.de/bundonline2005 - Initiative BundOnline 2005
- http://www.deutschland-online.de - Deutschland Online; Koordination eGovernment für Verwaltungen
- http://www.osci.de OSCI - Technischer Standard für eGovernment
- http://www.governet.de - Initiative für demokratisches eGovernment
- http://www.univie.ac.at/frisch/