Miroslav Klose

deutscher Fußballspieler und -trainer
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Vorlage:Fußballspieler Infobox Miroslav Klose (Spitzname: Miro) (* 9. Juni 1978 in Oppeln, Polen) ist ein deutscher Fußballspieler. Er spielt derzeit beim Bundesligisten SV Werder Bremen.

Leben

Miroslav Klose wurde als Sohn des deutschstämmigen Josef (* 3. Oktober 1947 in Slawentzitz) und Barbara Jeż geboren. Sein Vater war 1980/1981 Fußballprofi beim AJ Auxerre in Frankreich. Seine Mutter war Handballerin und spielte in der polnischen Nationalmannschaft.

Klose verbrachte seine Kindheit zunächst in Polen und kam, nach einem Aufenthalt der Familie in Frankreich, im Alter von acht Jahren mit seiner Familie als Aussiedler nach Deutschland in die Pfalz. Dort ging er zur Schule und begann anschließend eine Lehre als Zimmermann. Seit seinem 19. Lebensjahr widmet er sich vorrangig dem Fußball, zunächst als Amateur, später als Profisportler.

Miroslav Klose ist seit dem 31. Dezember 2004 verheiratet und lebt zusammen mit seiner Ehefrau Sylwia und den am 31. Januar 2005 geborenen Zwillingen Luan und Noah in Bremen-Oberneuland.

Klose hat sowohl einen deutschen als auch einen polnischen Pass (doppelte Staatsbürgerschaft).

Karriere als Fußballer

Im Vereinsfußball

Klose spielte in seiner Jugendzeit zunächst Fußball bei der SG Blaubach-Diedelkopf und wechselte 1998 - als Zwanzigjähriger - zum ehemaligen Bundesligisten FC Homburg als Amateur. 1999 ging er zum 1. FC Kaiserslautern und spielte zunächst als Amateur für dessen zweite Mannschaft. Aber schon bald schaffte er den Sprung in die erste Mannschaft des Vereins. Im April 2000 absolvierte er sein erstes Bundesligaspiel.

Bis zur Saison 2003/2004 spielte er beim 1. FC Kaiserslautern und wechselte, nachdem der 1. FC Kaiserslautern in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, für 5 Millionen Euro zum SV Werder Bremen. Dort läuft sein Vertrag bis 2008. In Bremen gelang es ihm nach kurzer Eingewöhnungsphase, den zu Schalke 04 gewechselten Torschützenkönig Ailton zu ersetzen und sich zudem zu einem „kompletten“ Stürmer zu entwickeln: Klose, der zuvor als Spezialist für Kopfballtore galt, weicht nunmehr häufig auf die Flügel aus, setzt mit Übersicht seine Mitspieler ein, ist aufgrund seiner Lauf- und Zweikampfstärke auch wertvoll in der Defensive. Mittlerweile ist er nicht nur mit dem Kopf sondern mit dem Fuß mindestens ebenso effektiv als Torschütze. In der Saison 2005/2006 wurde er mit 25 Toren in nur 26 Spielen Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga. Klose ist mit seinen 84 Bundesligatoren der beste deutsche Torschütze des 21. Jahrhunderts.

In der deutschen Fußball-Nationalmannschaft

Sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft gab Klose am 24. März 2001 in Leverkusen beim Sieg gegen Albanien. Dabei erzielte er kurz vor Schluss das entscheidende Tor zum 2:1. Bei der Fußballweltmeisterschaft 2002 wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft Vizeweltmeister und erhielt mit fünf Toren, welche allesamt mit dem Kopf erzielt wurden (fünf Kopfballtore gelangen bislang noch keinem anderen Spieler bei einer WM), den Silbernen Schuh für den zweitbesten Torschützen des Turniers. Alle Tore erzielte er bereits in der Vorrunde und allein drei davon köpfte er beim 8:0 Erfolg gegen Saudi-Arabien im ersten Gruppenspiel.

Miroslav Klose nahm mit der Nationalmannschaft auch an der Europameisterschaft 2004 in Portugal teil, kam wegen einer vorangegangenen Verletzung jedoch wenig zum Zuge. Auch das Jahr 2005 verlief für Klose in der Nationalmannschaft eher unglücklich: verletzungsbedingt setzte er im Confed-Cup aus, bestritt nur fünf Länderspiele und konnte dabei kein Tor erzielen. Auf Grund seiner überragenden Leistungen in der vergangenen Bundesligasaison und seiner mannschaftsdienlichen Spielweise galt er vor der WM 2006 dennoch als gesetzt für die Stammformation.

Beim Eröffnungspiel der WM 2006 gegen Costa Rica erzielte er an seinem 28. Geburtstag zwei Tore. Beim WM-Spiel gegen Ecuador am 20. Juni 2006 erzielte er ebenfalls zwei Tore. Mit 4 Toren führt er nach der Vorrunde die Torschützenliste an. Beim Achtelfinalspiel der deutschen Mannschaft konnte er mit zwei Torvorlagen für seinen Sturmpartner Lukas Podolski glänzen, womit Klose maßgeblichen Anteil am 2:0-Sieg hatte.

Er ist mit 28 Toren nach Michael Ballack (31 Tore) der beste derzeit aktive Torschütze in der Nationalmannschaft. Außerdem erzielten nur Helmut Rahn (10), Jürgen Klinsmann (11)und Gerd Müller (14) mehr WM-Tore für Deutschland als er.

Markenzeichen

Klose ist vor allem für seinen Salto bekannt, denn er bei wichtigen selbsterzielten Toren aus Freude auf dem Spielfeld schlägt. Zuletzt sah man Kloses berühmten Salto bei seinem 1:0-Tor gegen Ecuador, und sogar beim Achtelfinale gegen Schweden, wo sein Stürmerkollege Lukas Podolski gleich zweimal traf.

Statistik

(Stand: 29. Juni 2006)

Bundesligaspiele

Bundesligatore

Europapokalspiele

Europapokaltore

Länderspiele

Länderspieltore

  • 28 insgesamt, davon
    • 9 Weltmeisterschaftstore (WM 2006: 4)

Größte sportliche Erfolge

  • Vize-Weltmeister 2002, 0:2 gegen Brasilien
  • „Silberner Schuh“ als zweitbester Torschütze der WM 2002 (5 Treffer)
  • Vize-Pokalsieger 2003, 1:3 gegen den FC Bayern
  • UC-Halbfinale 2001, mit dem 1. FC Kaiserslautern
  • 2mal CL-Achtelfinals 2005 und 2006, mit Werder Bremen
  • Vize-Meister 2006 mit Werder Bremen
  • Torschützenkönig Saison 2005/2006 mit 25 Toren

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Klose gilt als besonders fairer Spieler: Für sein faires Verhalten während der Bundesligabegegnung des 31. Spieltages der Saison 2004/2005 zwischen Werder Bremen und Arminia Bielefeld im Mai 2005 erhielt Klose von der Deutschen Olympischen Gesellschaft die Fair-Play-Plakette des deutschen Sports und vom Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) die Fairplay-Trophäe: Beim Stande von 0:0 hatte der Schiedsrichter einen Elfmeter für Werder Bremen gegeben. Klose hatte daraufhin beim Schiedsrichter angegeben, dass der gegnerische Torwart ihn im Strafraum regelgerecht vom Ball getrennt und nicht gefoult habe. Der Schiedsrichter hatte daraufhin die Elfmeterentscheidung und die Gelbe Karte gegen Torhüter Mathias Hain wieder zurückgenommen.
  • In einer Umfrage der Fachzeitschrift kicker wurde Klose von 249 Bundesligaprofis mit 38,3% zum besten Feldspieler der Vorrunde 05/06 und von 46,8 % (233 Teilnehmer) zum besten Feldspieler der Saison gewählt. Von "Premiere" wurde er am Saisonende als bester Spieler der Saison 2005/06 ausgezeichnet.
  • In der Bundesligasaison 2005/06 wurde Miroslav Klose nicht nur mit 25 Treffern Torschützenkönig, sondern überbot auch (durch zusätzlich 14 Vorlagen) mit insgesamt 39 Punkten [[1]] den von Ailton in der Saison 2003/04 aufgestellten Rekord in der seit der Saison 1995/96 geführten Scorerliste.

Trivia

  • Miroslav Klose feiert seine Tore häufig mit einem Salto vorwärts, dies brachte ihm den Beinamen „Salto-Klose“ ein.
  • Mit Ivan Klasnić bildet Klose bei Werder Bremen einen sehr erfolgreichen Angriff, der „K.-u.-K.-Sturm“ genannt wird.
  • Eine Freundschaft verbindet Klose mit dem Behindertensportler und dreifachen Paralympics-Sieger Wojtek Czyz.
  • Klose gilt als sehr heimatverbunden. Obwohl seit der Kindheit in Deutschland lebend und inzwischen zusätzlich auch Deutscher, spricht er mit der Familie oder Kollegen, wie dem ebenfalls aus Polen stammenden Nationalmannschaftskollegen Lukas Podolski, häufig Polnisch.
  • Für ein gewisses „Aufsehen“ sorgte Miroslav Klose während der Fußballweltmeisterschaft 2002 in einem Fernsehinterview. Auf die Frage des Reporters Waldemar Hartmann, was er am Abend vor einem wichtigen Spiel tue, antwortete Klose, er werde in einem Buch, das er aus Deutschland mitgenommen habe, weiterlesen. Daraufhin stellten sich die Moderatoren der Fußballsendung ernsthaft die Frage, welcher wohl der letzte deutsche Fußball-Nationalspieler gewesen sei, der ein Buch gelesen hätte.
  • Im Januar 2001 reiste Polens Nationaltrainer Jerzy Engel in die Pfalz, um den Stürmer zu überreden, in der polnischen Nationalmannschaft zu spielen. Klose hatte nie auf seine polnische Staatsbürgerschaft verzichtet, winkte jedoch ab: „Ich habe einen deutschen Pass, und wenn es so weiter läuft, habe ich eine Chance auf eine Berufung durch Rudi Völler.“


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