Jever

Stadt in Niedersachsen, Deutschland
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Jever (Aussprache: "Jefer") ist eine Kleinstadt und Kreissitz des Landkreis Friesland in Niedersachsen, Deutschland.

Sie hat gegenwärtig ca. 14.000 Einwohner und ihr Name ist - allerdings in der nicht korrekten Form "Jewer" - dank der gleichnamigen Biersorte bundesweit bekannt.


Geschichte

Archäologische Funde aus dem Jahre 1850 (u.a. 5000 römische Silbermünzen) lassen auf eine sehr frühe Besiedlung des jeverschen Stadtgebietes schließen. Man vermutet, dass sich bereits um die Zeitenwende hier eine Ansiedlung der Chauken befunden hat. Der Stadtname erscheint zum ersten Mal 1158 als Geverae, die latiniserte Form des niederdeutschen Geveren oder Gaveren ("Weideland", im übertragenen Sinne auch "Thingstätte"). Um 826 kommt Jever unter die Herrschaft des dänischen Fürsten Hariold. Er hatte sich taufen lassen und war dafür von Ludwig dem Frommen mit der Grafschaft Rüstringen, zu der auch Jever gehörte, belehnt worden. Über die Dänenherrschaft in Friesland berichtet das Gudrunlied.

Herzöge aus Sachsen und anschließend die hannöverschen Welfen waren weitere Herren des Jeverlandes. Spätestens asm Ende des 12. Jahrhunderts kommt Jever unter die Herrschaft Oldenburgs. Ein Schreiben, das die Östringer zwischen 1271 und 1285 an König Philipp III. von Frankreich richten, läßt auf eine "Demokratisierung" des Östringerlandes schließen. Hier heißt es, dass die Östringer keinem Fürsten unteran sind sondern ihre Richter und Häuptlinge selbst wählen.

In Jever geprägte Münzen, die am Finnischen Meerbusen und im Wartheland gefunden worden sind, lassen die Bedeutung Jevers als Handelsort erahnen. Im 10. und 11. Jahrhundert war Jever Seehafen. Zwar verlandet der Seezugang im Laufe der Zeit, dennoch behält Jever seine Bedeutung als Handelsort und Endpunkt eines bedeutenden Heerweges. 1347 werden die Einwohner Jevers bereits als Stadtbürger bezeichnet. Um das Jahr 1400 sind enge Handelsbeziehungen zu den Vitalienbrüdern bezeugt. Bekannteste Vertreter dieser Piratengenossenschaft, die sich auch die "Likedeeler" nannten, waren Klaus Störtebeker und Goedeke Michels.

Der letzte Häuptling des Jeverlandes war Edo Wiemken, der 1505 den Bau des Schlosses vollendete und dessen Grabmal sich in der Stadtkirche befindet. Für eine Interimszeit kam Jever unter die Herrschaft des ostfriesischen Grafen Edzard der Große. Fräulein Maria, Erbtochter Edo Wiemkens, stellte jedoch wieder die jeversche Unabhängigkeit her. Unter ihrer Regentschaft erhielt Jever auch offiziell die Stadtrechte und bezeichnet sich bis heute als "Marienstadt".

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Stadtpanorama Jevers vor 1930

Sehenswürdigkeiten

Kirchen und Religionsgemeinschaften

Kirchen

Freikirchen

Religionsgemeinschaften

Persönlichkeiten

Literatur

  • Carl Woebcken, Jever - Stadt der Kunst, Sage und Geschichte (6. Auflage, Jever 1977)
  • Carl Woebcken, Jeverland. Gewesenes und Gebliebenes, in: Heft 8 der Mitteilungen des Jeverländischen Altertums- und Heimatvereins Jever o.J.)
  • Karl Fissen, Das alte Jever. Urkunden, Urteile, Schilderungen und Bilder (Jever 1981)