Sun Myung Moon
Mun Sun-myung (* 25. Februar 1920 in Sangsa-ri, Dorf im heutigen Nordkorea) ist Gründer und Oberhaupt der sogenannten Vereinigungskirche.
Koreanische Schreibweise | |
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Hangeul | 문선명 |
Hanja | 文鮮明 |
Revidierte Romanisierung |
Mun Seon-myeong |
McCune- Reischauer |
Mun Sŏnmyŏng |
Mun Sun-myung wurde in der heute zu Nordkorea gehörenden Provinz P'yŏngan-pukto geboren. Mit 16 Jahren hatte der aus einer presbyterianisch geprägten Familie stammende spätere Sekten-Führer angeblich am Ostersonntag eine Christus-Vision, durch die er sich zum Messias berufen fühlte. Nach wechselnden kirchlichen Aktivitäten machte er am 1. April 1954 in Südkorea seine eigene Kirche auf, die auch in Amerika, Japan und Westeuropa zahlreiche Anhänger gewann, vornehmlich unter jungen Leuten. Seine jetzige Frau Hak Ja Han ist seine Stellvertreterin innerhalb der Organisation. 1957 hat er sich von seiner ersten Frau geschieden.
Von 1964 an betrieb die Moon-Sekte in Deutschland eine Filiale und brachte es hier nach eigenen Angaben auf etwa 1000 Anhänger; weltweit gibt es angeblich über zwei Millionen Jünger. In der Öffentlichkeit wird sie manchmal als Moon-Sekte bezeichnet. Neuerdings setzt sich die Bezeichnung „Moon-Bewegung“ durch, denn Vereinigungskirche bezeichnet eigentlich nur den ausdrücklich religiösen Arm der viel umfassenderen Moon-Bewegung.
Die Lehre ergibt sich aus den laufenden Offenbarungsreden Moons, den "Reden des Meisters". Grundelemente sind die taoistische Kosmologie, schamanistische, Volksreligion aus Korea, weiter die Aufnahme christlicher Missionstheologie. Das Zeichen der "Moon-Bewegung" ist ein östliches Emblem, das Elemente des Taoismus enthält und das "Göttliche Prinzip" abbilden soll. Ziel des göttlichen Prinzips ist es, dass ein vollkommener Mann sich eine Frau zur vollkommenen Eva erziehe, mit ihr sündlose Kinder zeuge und so eine vollkommene Familie als Objekt Gottes gründe. Jesus von Nazareth ist somit in seiner Mission gescheitert, weil er durch seine Kreuzigung keine Familie mehr gründen konnte. Eine seiner Offenbarungen: „das männliche Geschlechtsteil ist von göttlicher Natur“.
„In der geistigen Welt wurde Mun Sun-myung als Sieger des Universums und Herr der Schöpfung anerkannt“, heißt es in einem „Lebenslauf“ des Sekten-Oberhaupts, den dessen Anhänger verbreiteten.
Dieses Machtstreben beschränkt sich keineswegs auf die geistige Welt. Im Kreis seiner Jünger erklärte er angeblich: „Wenn wir sieben Nationen manipulieren können, die USA, England. Frankreich, Deutschland. die Sowjet-Union und vielleicht Korea und Japan. dann können wir die ganze Welt haben.“
Mun verstand es, seiner Organisation ein riesiges Immobilien-, Firmen- und Barvermögen zu verschaffen. Er ließ seine gläubigen „Moonies“, die oftmals zur völligen Selbstaufopferung bereit sind, durch unbezahlte Arbeitseinsätze, durch Verkaufs-, Sammel- und Bettelaktionen die Kirchenkassen füllen.
In Japan und mehreren europäischen Ländern gilt ein Einreiseverbot.
Geburtsdatum
Auch wenn durch einige Quellen das Geburtsdatum 25. Februar belegt ist, stellt die offizielle Biographie der Vereinigungskirche fest, dass er am Erscheinungsfest, dem 6. Januar, geboren sei.
Wirtschaftliche Beteiligungen
Der Moon-Konzern hat Beteiligungen am Waffenkonzern Tong IL, an der nordkoreanischen Pyonghwa Motors und am weltweiten Ginseng-Handel.
Außerhalb der Heimatbasis ist die Moon-Sekte vor allem in den USA wirtschaftlich stark. Sie kontrolliert dort Dutzende von Firmen, darunter die stark rechts orientierte Hauptstadt-Zeitung Washington Times und besitzt den Pressedienst UPI. Der allzu geschäftstüchtige Sekten-Chef selbst allerdings geriet in den Vereinigten Staaten in Schwierigkeiten. Er wurde dort 1982 wegen Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt. Insgesamt war Moon etwa ein halbes Dutzend mal im Gefängnis, unter anderem auch in Nordkorea während des Koreakrieges. In Lateinamerika baute die Moon-Sekte ihren stärksten Stützpunkt in Uruguay auf. Sie besitzt dort die vielgelesene Zeitung „Ultimas Noticias“, eine hochmoderne Druckerei, die drittgrößte Bank des Landes und das beste Hotel der Hauptstadt Uruguays, das "Victoria Plaza“ im Zentrum Montevideos.
In den letzten Jahren gab es Gerüchte über eine Beteiligung des Moon-Konzerns an der italienischen Autofirma Fiat, geplant war oder ist eine Finanzierung einer Produktionsstätte in Nordkorea. Die Moon-Organisation hat 70% Anteile an der nordkoreanischen Pyonghwa Motors, dem Auto-Monopolisten in Nordkorea.
Weblinks
- Die Lehre von Rev. Moon zum Selbststudium
- Biographien, Bilder, Reden, etc. von der Homepage der österr. Verreinigungskirche
- Biographie Moons, herausgegeben von der Moonbewegung (englisch)
- Kritische Auseinandersetzung mit Moon und der Vereinigungskirche
- Objektive Überblicksinformationen
Personendaten | |
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NAME | Mun, Sun-myung |
ALTERNATIVNAMEN | Moon San-myung (Alternative Romanisierung), Hangeul: 문선명; Hanja: 文鮮明 |
KURZBESCHREIBUNG | Gründer und Oberhaupt der Vereinigungskirche |
GEBURTSDATUM | 6. Januar 1920 |
GEBURTSORT | Sangsa-ri, ein Dorf in der heute zu Nordkorea gehörenden Provinz P'yŏngan-pukto |