Quemoy oder Kinmen (Langzeichen 金門, Kurzzeichen 金门, Pinyin Jīnmén, deutsche Übersetzung: Goldenes Tor) ist eine aus 15 Inseln bestehende Inselgruppe, 2,3 Kilometer (bei Flut) und minimal 1,8 Kilometer (bei Ebbe) von der Küste der chinesischen Provinz Fujian entfernt, gegenüber der Hafenstadt Amoy, die, wie auch die Insel Matsu, von der Republik China auf Taiwan verwaltet wird. Das Besondere ist, dass die beide Inseln unter der nationalchinesischen Provinzverwaltung von Fujian unterstehen. Sie sind also der letzte Teil Festlandchinas, der von den Nationalchinesen (bzw. Taiwanern) kontrolliert wird. Nur die Inseln Taiwan und die Pescadoren gehören der "Provinz Taiwan" der Republik China an. Die Entfernung zu den zu Taiwan gehörenden Penghu-Inseln (Pescadoren) beträgt 82 nautische Meilen und zu Kaohsiung auf Taiwan 150 nautische Meilen. Es gibt ein Größeres Quemoy (大金門, Pinyin Da Jinmen), ein kleineres Quemoy (小金門, Pinyin Xiao Jinmen) und eine Anzahl von kleineren Inseln. Die Gesamtfläche beträgt 150,46 km². Drei der Inseln der Kinmen-Inselgruppe sind von der VR China besetzt. 1949 wurde ein Angriff der chinesischen Volksbefreiungsarmee auf Kinmen von den Truppen der Kuomintang erfolgreich abgewehrt und Kinmen daraufhin zu einer Festung zur Verteidigung Taiwans ausgebaut. Neun Jahre später, am 23. August 1958, begann ein 44-tägiges Bombardement der Insel Kinmen durch chinesische Truppen, in dessen Verlauf 470.000 von der Provinz Fujian aus abgefeuerte Granaten auf Kinmen einschlugen. Nach jahrzehntelanger Isolation als militärisches Sperrgebiet ist Kinmen seit einigen Jahren auch touristisch zugänglich und bietet im Rahmen der "Three Mini Links" (Post-,Transport- und Handelsverbindung) die bisher einzige ständige Fährverbindung zwischen einer zur Taiwan gehörenden Insel und dem chinesischen Festland. Die Einwohner von Kinmen genießen Steuererleichterungen. Ein bekanntes Produkt aus Kinmen ist der Kaoliang-Likör.
