Aufgrund der Dichteanomalie des Wassers weisen ausreichend tiefe Stehende Gewässer eine Temperaturschichtung des Wassers auf.
In den europäischen gemäßigten Breiten weisen Stillgewässer eine dimiktische Wasserzirkulation auf. Das bedeutet, die Gewässer durchmischen sich zweimal im Jahr.
Im Frühjahr erwärmen sich die oberflächennahen Gewässer und durch Frühjahrsstürme wird der Wasserkörper vollständig und gleichmäßig durchmischt. Die Durchmischung sorgt für einen ausreichend hohen Sauerstoffgehalt des Gewässers.
Mit Beginn des Sommers bildet sich eine Temperaturschichtung aus, die Zirkulation findet nur noch innerhalb der Temperaturschichten statt.
Der Gewässerkörper weist im Sommer drei Schichten auf:
- Epilimnion: Die warme Oberflächenschicht
- Metalimnion: Die so genannte Sprungschicht, in der die Temperatur mit mehr als 1° Celsius pro Meter Tiefe absinkt
- Hypolimnion: Die gleichmäßg kalte Tiefenschicht mit einer Temperatur bis zu 4°C
Im Herbst kommt es wieder zur Zirkulation und zum Ausgleich der Schichten. Das Wasser kühlt ab, wird dichter und sinkt zum Grund des Sees. Im Winter stagniert die Zirkulation und es bildet sich eine Winter-Temperaturschichtung aus:
- Eisschicht auf der Seeoberfläche, da Eis weniger dicht als Wasser ist, Temperatur 0°C oder niedriger
- Epilimnion: kälteres Oberflächenwasser mit Temperaturen zwischen 0°C und 4°C; da hier die einzige Temperaturveränderung bei zunehmender Tiefe herrscht, fällt das Metalimnion quasi mit dem Epilimnion zusammen
- Hypolimnion: wärmeres Tiefenwasser mit einer Temperatur von 4°C und darüber