Als Hundebandwurm bezeichnet man in der Veterinärmedizin alle bei Haushunden auftretenden Bandwürmer. In der Humanmedizin ist besonders die Erkrankung durch Echinococcus granulosus von Bedeutung, weshalb der Humanmediziner unter der Bezeichnung "Hundebandwurm" ausschließlich diese Bandwurmart versteht.
Bandwurmarten
Dipylidum caninum
Gurkenkernbandwurm | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dipylidium caninum | ||||||||||||
Dipylidium caninum (Gurkenkern- bzw. Kürbiskernbandwurm) ist der häufigste Bandwurm beim Hund und kommt weltweit vor. Gelegentlich tritt dieser Bandwurm auch bei Katzen auf. Zwischenwirte sind Flöhe oder Milben (Trichodectes), bei Katzen auch der Katzenhaarling. Die Wurmeier werden von den Flohlarven aufgenommen und entwickeln sich in ihnen zu Cysticercoiden. Durch Fressen der Flöhe gelangen diese Bandwurmstadien in den Darm des Hundes und entwickeln sich dort in 20 Tagen zum adulten Bandwurm. Dieser ist 10-70 cm lang und hat Breite von 2-3 mm. Durch Wechsel der Flöhe auf andere Hunde (oder Katzen) wird er in der Population weiter verbreitet.
Selten werden auch Erkrankungen des Menschen, vor allem bei Kindern beobachtet. Diese nennt man Dipylidiasis.
Echinococcus granulosus
Dreigliedriger Hundebandwurm | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Echinococcus granulosus | ||||||||||||
Echinococcus granulosus ("Dreigliedriger Hundebandwurm") gehört zu den seltener bei Hunden (Canidae) auftretenden Bandwürmern. Als Zwischenwirt dienen Paarhufer und Unpaarhufer, wie Esel und Schweine. Häufigster Übertragungsweg von Hund zu Hund ist der über den Hundekot beispielsweise auf der Straße.
Er ist der Auslöser der zystischen Echinokokkose des Menschen, einer lebensgefährlichen Erkrankung, die in Westeuropa stark zunimmt.
Weblinks
Taenia taeniaformis
Taenia taeniaformis ("Finnenbandwurm") ist der bei Hunden zweithäufigste Bandwurm, der auch Katzen befällt. Zwischenwirte sind Ratten, Mäuse und andere Nagetiere.
Echinococcus multilocularis
Der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) tritt bei Haushunden und Hauskatzen nur sehr selten auf. Beim Menschen verursacht er die alveoläre Echinokokkose.
Klinisches Bild
Bandwürmer lösen bei Hunden nur selten deutliche Krankheitssymptome aus. Stärkerer Befall äußert sich in Abgeschlagenheit, leichtem Durchfall und Abmagerung. Gelegentlich kann es auch zu einer Obstipation (Verstopfung) kommen.
Die beweglichen Bandwurmglieder können am After Juckreiz hervorrufen, was zum sogenannten "Schlittenfahren" führen kann, welches aber auch bei Erkrankung der Analbeutel auftritt.
Diagnose
Die Bandwurmglieder des Gurkenkernbandwurms können im Kot oder der Analregion auffallen. Für den Nachweis von Echinococcus ist eine mikroskopische Untersuchung des Kots zum Nachweis der Wurmeier notwendig.
Bekämpfung
Für die Behandlung infizierter Hunde ist eine regelmäßige Entwurmung, vor allem wegen der für den Menschen gefährlichen Bandwürmer anzuraten. Wirksame Mittel sind zum Beispiel Praziquantel und Epsiprantel. Für die Bekämpfung von Dipylidum canis ist auch eine regelmäßige Prophylxe gegen Flöhe mit Flohmitteln (z.B. Fipronil) empfehlenswert.