Estland

Staat im Baltikum, Nordeuropa
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Flagge Estlands

Wappen Estlands

(Details) (Details)
Amtssprache Estnisch
Hauptstadt Tallinn
Präsident Arnold Rüütel
Premierminister Juhan Parts
Fläche 45.227 km²
Einwohnerzahl 1,4 Mio.
Bevölkerungsdichte 31 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit 20. August 1991
Währung Estnische Krone
Zeitzone UTC+2
Nationalhymne Mu isamaa, mu õnn ja rõõm
Kfz-Kennzeichen EST
Internet-TLD .ee
Vorwahl +372
Lage Estlands in Europa
Karte von Estland

Die Republik Estland (estnisch amtlich Eesti Vabariik, engl. Estonia) ist ein baltischer Staat in Nordosteuropa. Seit dem 1. Mai 2004 ist es Mitglied der Europäischen Union.

Bevölkerung

Nach einer auf Selbstzuordnung beruhenden amtlichen Erhebung vom Oktober 2002 waren

Religion

Traditionelle Religion der Esten ist der christliche Glaube in der Form des protestantischen Luthertums, wie er in Skandinavien weit verbreitet ist.

Heute bekennen sich noch etwa 32 % der Bevölkerung als Mitglieder in christlichen Kirchen bzw. Glaubensgemeinschaften. Davon sind:

Daneben gibt es kleinere Gemeinden sonstiger protestantischer, jüdischer und z.T. islamischer Gemeinschaften.

Geschichte Estlands

Hauptartikel: Geschichte Estlands

Estland stand bis zum Ende des Nordischen Krieges unter schwedischer Herrschaft (die letzten schwedischsprachigen Bewöhner wurden während der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg nach Schweden repatriiert). Während des Zerfalls des Russischen Reiches im Verlauf der Oktoberrevolution erlangte Estland 1918 seine Unabhängigkeit. Im Juni 1940 wurde das Land von der Sowjetunion besetzt, einen Monat später die Estnische Sozialistische Sowjetrepublik ausgerufen. Im August 1940 wurde Estland in die Sowjetunion einverleibt. Die sowjetische ökonomische Politik ruinierte die Wirtschaft, und Terror verängstigte die Bevölkerung. Von 1941 bis 1944 war das Land von deutschen Truppen besetzt und litt nun als Teil des Generalkommissariats Ostland unter der der Genozid-Politik des Dritten Reiches. Nach der erneuten Besetzung durch die Rote Armee im Herbst 1944 setzte erneut sowjetischer Terror ein, der in einer Massendeportation und der Zwangskollektivierung der Landwirtschaft 1949 gipfelte. Nach dem Tode Stalins 1953 erfolgte allmählich eine Entstalinisierung, und die Bevölkerung passte sich an die neuen Verhältnisse an. Estland wurde zur sowjetischen Musterrepublik, ohne dass der Wille zur Unabhängigkeit abstarb.

Im August 1991 wurde Estland wieder unabhängig. Es wurde am 2. April 2004 NATO-Mitglied. Die estnische Bevölkerung befürwortete am 14. September 2003 in einem Referendum den Beitritt zur Europäischen Union. Am 1. Mai 2004 wurde daraufhin Estland in die EU aufgenommen.

Geografie

Estland grenzt an Lettland, Russland sowie an die Ostsee. Über den Finnischen Meerbusen hinweg bestehen enge Beziehungen zu Finnland. Das Land ist flächenmäßig etwas kleiner als Niedersachsen und etwas größer als die Schweiz.

Flora und Fauna

Neben Hirschen, Rehen und Füchsen kommen auch Elche, Biber, Marder und vereinzelt Rentiere vor.

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft

Nach skandinavischem Vorbild organisierte Estland nach dem Fall der Mauer sein Gemeinwesen völlig um: wenig Hierarchien, viel Transparenz der staatlichen Organe, moderne Kommunikationstechnik. Dies hat sich offenbar schnell bezahlt gemacht:

Das BIP 2002 betrug 6,8 Mrd. , das Wirtschaftswachstum betrug 5,8 %, die Inflationsrate 3,6 %. Vorherrschender Industriezweig ist die Nahrungsmittel- und Elektroindustrie.

In E-Stonia kam es in nur wenigen Jahren zu einer wahren elektronischen Revolution: 74 % der Bevölkerung haben ein Mobiltelefon (2004) und per Gesetz garantiert Estland den Zugang ins Internet, indem es öffentliche Internetstellen eingerichtet hat, die die Bürger kostenfrei nutzen können. Bedeutung haben außerdem die Hochseefischerei und die Möbelherstellung. Wichtigste Wirtschaftspartner sind die nordeuropäischen Länder, insbesondere das benachbarte Finnland.

Verkehr

Das Verkehrsnetz ist gut ausgebaut. Straße und Schifffahrt auf der Ostsee spielen die wichtigste Rolle, im Güterverkehr zudem auch die Eisenbahn in Form der Gesellschaft Eesti Raudtee. Hochseehäfen befinden sich in Tallinn und Pärnu. Von Süden nach Norden wird das Land von der Via Baltica durchquert. Am 28. September 1994 sank die estnische Fähre Estonia vor der Küste Finnlands auf der Überfahrt nach Stockholm, nachden die Bugklappe auf hoher See abbrach. Bei dem Unglück starben 852 Menschen.

Siehe auch: Tourismus im Baltikum

Am 27. Juni 2004 traten Estland und weitere zwei der 10 neuen EU-Länder dem Wechselkursmechanismus II bei - was der erste Schritt ist, um in frühestens 2 Jahren den Euro einzuführen. Estland, Litauen und Slowenien legten die Leitkurse ihrer Währungen zum Euro fest und verpflichten sich ab sofort, die Schwankungen unter ± 15 Prozent zu halten.

Der Leitkurs für die estnische Krone ist nun 15.6466 pro Euro, was eine maximale Schwankungsbreite von (gerundet) 13.30 bis 17.99 Kronen bedeutet. Die Leitkurse der anderen Staaten sind: Litas 3.45380 und Tolar 239.640 pro Euro. Weiters verpflichtet sich Estland (wie auch Litauen) zu einer nachhaltigen Haushaltspolitik.

Mit Dänemark gehören nun 4 Länder dem WKM II des Europäischen Währungssystems an.

Kultur

Bedeutend ist seit alters her die Universität Tartu als einzige Volluniversität neben mehreren anderen Fachhochschulen und Hochschulen, darunter besonders die Technische Universität Tallinn.

Die estnische Kultur orientiert sich wegen der Sprachnähe des Estnischen zum Finnischen stark an Finnland und wird sehr von Skandinavien aus beeinflusst. Das estnische Nationalepos ist der Kalevipoeg.

Musik

Weltweit bekannt ist Arvo Pärt, ein zeitgenössischer Komponist moderner Klassik.

Estland ist momentan auch sehr erfolgreich mit Acts wie Eda-Ines Etti und Vanilla Ninja in der europäischen Pop-Kultur integriert. Estland hat auch beachtliche Erfolge beim Eurovision Song Contest gelandet, und das Mega-Ereigniss 2000 sogar nach Estland geholt, so dass der Eurovision Song Contest 2001 in Tallinn stattfand.

Abstimmung zur EU- Mitgliedschaft am 14. September 2003:

Wahlbeteiligung: 64%

Ja 66,9%
Nein 33,1%

Ergebnisse der Europawahlen 2004

Wahlbeteiligung: 26,89%

Partei % Sitze
Sozialdemokraten 36,8 3
Zentrumspartei 17,5 1
Reformpartei 2,2 1
Vaterlandsbund 10,5 1

Städte