Dittsche – Das wirklich wahre Leben ist eine Improvisationscomedy des WDR Fernsehens mit Olli Dittrich und Jon Flemming Olsen.
Olli Dittrich spielt den Arbeitslosen Dittsche, der am Tresen einer Hamburger Imbisskneipe über das Leben und aktuelle Ereignisse sinniert. Weitere Darsteller neben Dittrich sind Jon Flemming Olsen (der mit Dittrich zusammen in der Country-Band Texas Lightning spielt) als Imbisswirt Ingo und Franz Jarnach (Mr. Piggi) als Stammgast Schildkröte. Daneben spielen in mehreren Folgen Gaststars mit. Dieser nicht ganz ernst gemeinte Wochenrückblick kommt ohne Drehbuch aus und wird live aus einer echten Imbissbude, der Eppendorfer Grill-Station im Eppendorfer Weg 172 in Hamburg, gesendet.
Die Kameraführung wirkt auf den Zuschauer zuweilen etwas befremdlich, weil in einem Intervall von fünf bis zehn Sekunden automatisch eine Kamera nach der anderen angewählt wird, vergleichbar mit Überwachungskameras. Eine weitere Verfremdung ist die sepia-artige Tönung aller Aufnahmen, die außer Rot- und Gelbtönen kaum andere Farben durchlässt.
Handlung
Dittsche ist ein mit blau-weißen Bademantel, Oberhemd, Jogginghose und Badelatschen (die er auf Grund ihrer rot-weißen Farbe „Schumiletten“ nennt) bekleideter Mann. Er spricht mit hanseatisch gefärbtem Akzent und bezieht sein Wissen im Wesentlichen aus dem Fernsehen und der BILD. Der WDR beschreibt Dittsche wie folgt: „Ein begrenzt gebildeter Mensch, ohne eindeutig politische Haltung, manchmal verwirrt und in Wahrheit sehr einsam.“
In der Regel beginnen die Sendungen damit, dass Ingo Dittsche zur Tür hereinkommen sieht, „Ah, Chefvisite ...“ sagt und Dittsche mit einem „Mahlzeit!“ begrüßt. Dittsche betritt Ingos Imbissbude, um eine ALDI-Nord-Plastiktüte voll leerer Bierflaschen abzugeben und neues Bier zu kaufen. Bier trinkend, meist mit den Worten „Das perlt aber heute wieder“ beginnend und die Qualität des Bieres mit dem Fingerplopp testend, verwickelt Dittsche Ingo und dessen Gäste in Gespräche über Aktuelles aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, die auf dem Prinzip des gefährlichen Halbwissens beruhen. Dittsche weiß immer nur so viel von einem Thema, um es zur Sprache zu bringen und ihm seine eigene verdrehte Logik aufzusetzen. Dabei entwickelt er oft abstruse Theorien, während Ingo meist vergebens versucht, ihn zur Vernunft zu bringen.
Kommen tatsächlich einmal Kunden (siehe unten: Gastauftritte), die etwas zu essen kaufen wollen, versucht Dittsche, ihnen das Bestellte mit an den Haaren herbeigezogenen Begründungen auszureden (während der Sendung werden allerdings keine Passanten hereingelassen).
Mit dem Rücken zum Tresen an einem Bistrotisch sitzt Schildkröte, der stets dieselbe Jacke aus Krokodillederimitat trägt und raucht. Meist sind seine einzigen Worte: „(Halt die) Klappe, ich hab' Feierabend.“ Diese fallen meistens am Ende der Sendung, nachdem Dittsche zum bisherigen Gespräch mit Ingo nun seine Meinung einholen will.
In den Dialogen kommen auch regelmäßig Dittsches Nachbarn, Herr und Frau Karger zur Sprache, mit denen Dittsche immer wieder aneinandergerät. Herr Karger ist Friseur und lagert in seinem Keller in einem Schrank größere Mengen von Haarfestiger.
Musik
Zum Vorspann wird das Lied Stand by your man von Tammy Wynette gespielt.
Staffeln
- 1. Staffel: 29. Februar bis 16. Mai 2004 – 11 Folgen
- 2. Staffel: 12. September bis 21. November 2004 – 10 Folgen
- 3. Staffel: 12. Februar bis 19. Juni 2005 – 16 Folgen (zuvor zeigte der WDR am 29. Dezember 2004 einen Jahresrückblick von Dittsche)
- 4. Staffel: 23. Oktober 2005 bis 18. Dezember 2005 – 9 Folgen (Das WDR-Fernsehen zeigte am 22. Oktober 2005 in einer „langen Dittsche-Nacht“ auch sechs ausgewählte Folgen.)
- 5. Staffel: 5. März bis 28. Mai 2006 - 12 Folgen
- 6. Staffel: ab 22. Oktober 2006
Gastauftritte
Neben den drei Hauptakteuren spielen noch eine Reihe prominenter Gaststars sowohl vor als auch hinter dem Tresen mit. Dabei schlüpfen diese in keine Rolle, sondern spielen sich selbst. Bisher dabei waren unter anderem: Marius Müller-Westernhagen, Harald Schmidt, Detlev Buck, Anke Engelke, Aílton, Uwe Seeler, Thomas Gottschalk, Daniel van Buyten, Rudi Carrell u.v.m. Für die vollständige Liste, siehe Weblinks.
Auszeichnungen
Die Sendung wurde 2004 mit dem Deutschen Fernsehpreis und 2005 mit dem Adolf-Grimme-Preis in Gold ausgezeichnet. Dittsche war für den Deutschen Comedypreis 2005 und für die Eins Live Krone 2005 nominiert.
Die Sprüche von Dittsche
Neben Dittsches zum Teil grotesken Ideen und Ansichten zu aktuellen Themen lebt die Sendung auch von den immer wiederkehrenden Sprüchen, die Dittsche zu jeder Gelegenheit benutzt. Im Folgenden ist eine kleine Auswahl von typischen Sprüchen gezeigt:
- „Mahlzeit!“ (als Begrüßung)
- „Wie geht Dir das?“ (weitere Begrüßung)
- „Muggelich“ – Dittsches Vokabel für gemütlich, schön oder angenehm
- „... ist das Stichwort“
- „..., ma sagen, ...“
- „..., jetz, ne, ...“
- „Bidde! Bidde!“
- „Da schließt sich der Kreis“
- „Das is' 'ne Weltidee!“
- „Das is n reiner ...“ (z. B. Titan – damit meint er dann z. B. Oliver Kahn oder Michael Schumacher, bezogen auf die Bezeichnung „Titan“, die die BILD des Öfteren gebraucht)
- „Das sach ich dir!“
- "...meine Freizeitamphibie..." (zu Schildkröte)
- „Und jetzt kommst du!“
- „..., mein Ingo, ...“
- „Das perlt aber“ – nachdem er Bier trinkt - kurz danach sagt er: "Das perlt aber wirklich."
- „Du bis'n Spinner“ – zu Ingo
- „..., man weiß es nich!“ – meistens nach einer besonders obskuren Schlussfolgerung
- „Ich bin ja 'nen Fuchs!“ – bevor er eine seiner ungewöhnlichen Handlungen erläutert
- „Das stand inne Bild-Zeitung drinne“ – Dittsche klammert sich felsenfest an die News der BILD und erklärt Ingo die Welt wie er sie in seinen Augen sieht .
- "Du bis' 'n reiner Guter!!!" liebevoll zu Ingo.
- "Der Bär ist ein Fuchs." dies sagte Dittsche letztens über den Braunbären JJ1, der aus Österreich nach Deutschland kam
Mit dem Wort "gruffeln" bezeichnet Dittsche gern den Nachgeschmack von Alkohol. "Der Kümmerling gruffelt auch ganz anders." Manchmal sagt Dittsche auch: " Das kannst du haben; Das kannst du hier haben; Das kannst du hier in dein Laden haben!"
Dittschberger Pilsner
Seit Herbst 2005 wird in der Sendung Dittschberger Pilsner verwendet. Grund dafür ist mit größer Wahrscheinlichkeit die Diskussion um Schleichwerbung in der ARD im Sommer 2005. Übergangsweise wurde um das in älteren Folgen offen dargestellte normale Pils (z.B. Jever) eine Serviette gewunden. Dem Zuschauer gegenüber wurde dies damit begründet, dass Dittsche sonst regelmäßig überperlendes Bier auf Ingos Tresen tropfte.
Siehe auch
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- offizielle Dittsche-Website des WDR-Fernsehens
- offizieller Dittsche-Podcast des WDR-Fernsehens
- WDR-Podcast einfacher Download im MP3-Format
- Liste der Gastauftritte, Sendetermine und Inhaltsangaben
- Dittsche Fanseite
- Die Welt am Sonntag über Dittsche