Rieneck

Stadtgemeinde im Landkreis Main-Spessart in Deutschland
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Wappen Karte
Datei:Rieneck wappen.png Datei:Karte Rieneck Deutschland.png
Basisdaten
Bundesland: Freistaat Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Main-Spessart
Fläche: 26,20 km²
Einwohner: 2.111 (31.12.2002)
Bevölkerungsdichte: 81 Einwohner/km²
Höhe: 181 m ü. NN
Postleitzahl: 97794
Vorwahl: 09354
Geografische Lage: 50° n. Br.
9° ö. L.
KFZ-Kennzeichen: MSP
Amtlicher Gemeindeschlüssel: 09 6 77 177
Adresse der Stadtverwaltung: Schulgasse 4
97794 Rieneck
Website: www.rieneck.de
E-Mail-Adresse: poststelle@rieneck.bayern.de
Politik
Bürgermeister: Waldemar Horn (Freie Wähler)

Eingebettet in eine malerische Naturlandschaft liegt das Städtchen Rieneck zwischen den südlichen Ausläufern der Rhön und der Ostseite des Spessart am Unterlauf der Sinn.

Erstmals im Jahre 790 urkundlich erwähnt, blickt Rieneck auf eine lange, traditionsreiche Geschichte zurück. Seinen jetzigen Namen erhielt es von seinen ehemaligen Herren, einem Grafengeschlecht, das den Namen Rieneck von einem ausgestorbenen Geschlecht im Mittelrheinischen übernahm. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde über dem Ufer der Sinn eine Burg errichtet, und damit erweiterte sich auch die Siedlung, die seit 7. Juni 1311 als "Oppidum" = Stadt bezeichnet wird. Mit dem Umbau des Kastells zu einer deutschen Ritterburg anno 1168 erhielt Graf Ludwig von Rieneck die Grafschaft im Spessart. Das Grafengeschlecht, dessen Hauptort Lohr am Main war, starb mit Graf Phillipp III. am 3. September 1559 aus. Rieneck gelangte 1673 in den Besitz der Grafen von Nostitz.

Die Burg, Wahrzeichen Rienecks, wechselte im Laufe der Jahre mehrmals den Besitzer. Seit 1959 ist hier eine moderne Jugendburg des Verbandes der Christlichen Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. untergebracht. Träger der Burg ist das Bildungs- und Erholungswerk Burg Rieneck (BEW e.V.). Sehenswert ist die in die 8 m dicken Mauern des "Dicken Turms" eingebaute außergewöhnliche romanische Kapelle in Kleeblattform. Diese spezielle Kapellenform ist auf dem europäischem Festland einmalig. Eine weitere findet man nur auf den britischen Inseln in einem ähnlichen Wehrturm.

Das wirtschaftliche Potenzial Rienecks liegt in der Forstwirtschaft (über 2.000 ha Waldfläche) und vor allem im Fremdenverkehr (2002: 33.500 Übernachtungen). Eine lokale Wirtschaftsstruktur ist vorhanden und besteht überwiegend aus (produzierendem Gewerbe, Handel und Dienstleistungen). Der größere Teil der Erwerbstätigen Rienecks pendelt in die nahegelegenen Regionalzentren Lohr am Main (Bosch-Rexroth), Karlstadt am Main und Würzburg.

Das Städtchen wird von Besuchern geliebt für seine überaus reizvolle Naturlandschaft mit scheinbar endlosen Laubmischwäldern (Spessarteiche), die zum Erholen und Wandern einladen. Die weitläufige Sinntalaue, die Ende der Neunziger zum Naturschutzgebiet deklariert wurde, bietet seltenen Tieren, wie dem Biber und geschützten Pflanzen, wie der Schachblume Heimat.

Verkehrstechnisch ist Rieneck über die Bahn (Strecke Gemünden–Fulda) und den ÖPNV Main-Spessart (Omnibus) angebunden. Die Entfernung zum nächsten ICE-Haltepunkt beträgt 50 km (Würzburg) und zum nächstgelegenen Flughafen sind es 100 km (Frankfurt am Main).