Červený Hrádek (deutsch Rothenhaus) liegt inmitten des böhmischen Erzgebirges bei Jirkov (Görkau). Das Barockschloss wurde 1670 von Antonio della Porta aus der ehemaligen Burg im spätgotischen Stil ausgebaut. Neben dem großen Park, ist heute die Galerie, Ausstellung, der Innenhof und die Schlosskapelle zu besichtigen.
Geschichte
Ursprünglich stand auf dem Platz die Burg Bořek. Belege über die Gründung dieser Burg liegen nicht vor. Vermutlich wurde diese aber vor 1413 von Dietrich Kraa erbaut. 1415 erhielt Kraa von Wenzel IV. die Burg und 2 Teile des Ortes Bořek als Lehen. Seine Frau Katharina verkauften 1417 alles an Wenzel von Morawes und Kopitz. Wenzel war ein Katholik und kämpfte während der Hussitenkriege auf der Seite des Kaisers Sigismund. 1421 wurde die Burg von den Hussiten abgebrannt. Nach der Renovierung wurde sie mit roter Farbe versehen. Ab diesem Zeitpunkt nannte man sie Rote Burg (Červený Hrádek) (Rotes Haus). 1448 kaufte Albert Konipas, königlicher Hauptmann in Brüx (Most) die Burg. 1454 kaufte er noch die Herrschafft Seeberg hinzu. Sein Sohn verkaufte dieses weiter an die Ogir von Otschedlitz. Ab 1473 gehörte die Herrschaft den Glac ze Starého Dvora. Lorenc Glac vererbte 1516 das Eigentum der Tochter Anna, verheiratet mit Sebastian von Veitmühl, den Herren von Chomutov (Komotau). 1547 nahmen Sachsen Červený Hrádek ein, Veitmühl erhielt ihn zwar wieder zurück, verpfändete ihn aber zwei Jahre später Heinrich von Gersdorff. 1554 erwarb Christoph von Carlowitz das Anwesen. Diesen interessierte eher der Bergbau und verkaufte nach und nach die herrschaft. 1576 übergab er den Rest seinen nichtehelichen Sohn August von Gersdorff. Gleich ein Jahr darauf kaufte Bohuslav Felix Hasištejnský z Lobkovic das Anwesen. Ihm gehörte auch Chomutova mit desen Schicksal das des Červený Hrádek bis 1605 verbunden war. Bohuslavs Sohn Jáchym tauschte nach dem Tod seiner Frau das Eigentum mit seinem Verwandten Jiří Popel. Er erhielt Mladá Boleslav. In dieser Zweit war der größte Teil der Bevölkerung katholisch. Jiří Popel war aber überzeugter Katholik. Er entschied dann auch, die bevöljerung zu katholisieren. Helfen dabei sollten ihm Jesuiten, die er nach Chomutov rief. Es kam zum Aufstand, das Schloss wurde geplündert und mit ihm auch das Areal der Jesuiten. Der Aufstand wurde anschließend niedergeschlagen und die Aufständischen hart bestraft. Die Stadt Chomutov mußte hohe Strafzahlungen leisten. Gerettet wurde sie als Popel in Ungnade fiel und sein Eigentum konfisziert wurde. Roku 1605 wurde das große Anwesen nach und nach verkauft. Červený Hrádek mit Jirkov, Blatn und 24 Dörfer kaufte Adam Hrzán z Harasova. Während des folgenden Dreißgjährigen Krieges war die burg desöfteren belagert, erobert, geplündert und zweimal abgebrannt. Ab den 30-er Jahren herrschte die Wittwe Sabina, die kurz nach dem Tode ihres Mannes kaiserlichen Oberst Herrn Morzin heiratete, der mit seiner Abteilung in Chomutov stationiert war. 1646 übernahm ihr Sohn Jan Adam Hrzán das Schloß, das inzwichen eine nicht mehr reparbierbarte Ruine geworden ist. Jan Adam baute 1655 bis 1675 ein neues Schloß. Das Aussehen des Gebäudes hat sich seit dieser zeit kaum geändert, dessen Entwurf vermutlich von Antonio della Porta stammt.
Während der Kriege unter Marie Terezie litt das Schloß wieder einmal. 1771 kaufte Jan Alexandr z Rottenhanu die herrschaft, dier er nach sechs Jahren an seinen Sohn Jindřich übergab. Dieser war einer der bedeutendsten Männer seiner Zeit. Einer der Gründer der texcilen Industriue im damaligen Kreis Žatec. Während seiner Zeit wurde die Schloßkappelle vergrößert. Er ließ auch den englishcen Garten anlegen. Geerbt wurde das Schloß 1809 von seiner Tochter Gabriela, Frau des Grafen Jiří z Buquoye. 1861 zerstörte Feuer die Ställe, Wohnhäuser und Schulen. Zwei Jahre spä#ter übernahm die Enkelin das Gut, die mit Prinz Ludvíka Hohenlohe - Langenburga verheiratet war. Der älteste Sohn Gottfried hatte 6 Kinder, von denen Max Egon Červený Hrádek erhielt. Dieser organisierte hier 1938 die Schicksalsbegegnungen zwischen Lord Runcimana mit Konrád Henlein. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Anwesen konfisziert.
Weblinks
Anschrift
Zámek Červený Hrádek, Náměstí doktora Edvarda Beneše 1, 43111 Jirkov