Adana (altgriechisch Άδανα) ist mit 1,9 Millionen Einwohnern (1990) die viertgrößte Stadt der Türkei und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Der Name ist abgeleitet von Adanos, dem Sohn des Kronos aus der griechischen Mythologie.

Geographie
Adana liegt im Süden des Landes, im Süden des Taurus-Gebirges ca. 40 km vom Mittelmeer entfernt. Die umliegende Region (Çukurova) ist sehr fruchtbar und der Fluss Seyhan durchfließt sie. Adana ist ein Zentrum der türkischen Textilindustrie. Der Bahnhof ist ein Verkehrsknotenpunkt der Bagdadbahn, in der Nähe ist ein internationaler Flughafen (Flughafen Adana). Die Incirlik Air Base der NATO liegt 12 Kilometer östlich der Stadt. Die Stadt ist ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Völker. So bilden zu jeweils etwa 1/3 der Bevölkerung die Araber, Türken und aus dem Osten (u.a. Mardin, Urfa, Diyarbakir) hinzugezogene Kurden. Die seit der Errichtung des Königreichs Kilikien im 11. Jahrhundert sehr zahlreiche armenische Bevölkerung existiert heute nicht mehr.
Geschichte
Die Stadt geht wahrscheinlich auf eine hethitische Siedlung zurück: Seit dem 16. Jahrhundert v. Chr. wird Adanija in hethitischen historischen Texten genannt. In späteren akkadischen Texten Syriens (ca. 1400 v. Chr.) und ägyptischen Berichten (12. Jahrhundert v. Chr.) wird die Stadt unter dem Landesnamen Danuna erwähnt.
Nach dem Ende der Perserherrschaft gehört Adana zuerst zum Reich Alexander des Großen, dann zum Seleukidenreich. Wahrscheinlich unter Antiochos IV. wurde Adana kurzfristig in Antiochia am Saros umbenannt. Pompeius siedelte hier 67 v. Chr. einen Teil der von ihm besiegten Seeräuber an. Seit 72 n. Chr. war die Stadt endgültig Teil der römischen Provinz Cilicia. 260 eroberten die Sassaniden auch Adana.
Zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert wanderten viele Armenier ein, die in ihrem weiter nördlich gelegenen Siedlungsgebiet von den Seldschuken unterjocht worden waren. Unter der Herrschaft der Rubeniden entstand das Königreich Kleinarmenien, zu dem auch Adana gehörte.
Seit dem 16. Jahrhundert gehörte die Stadt zum Osmanischen Reich. 1839 war sie im Türkisch-Ägyptischen Krieg umkämpft. Im April 1909 und 1920 kam es hier zur Ermordung Zehntausender von Armeniern im Rahmen des Völkermordes an den Armeniern. Zwischen 1918 und 1920 war die Stadt durch französische Truppen besetzt. Am 30. Januar 1943 kam es hier zum Gespräch zwischen Churchill und İnönü, bei dem die Alliierten versuchten, die Türkei zum Beitritt in den 2. Weltkrieg zu bewegen, wobei es İnönü gelang, eine klare Zusage hinauszuzögern. Seit den 1980er Jahren wuchs die Bevölkerungszahl durch den Zuzug kurdischer Flüchtlinge stark an.
Sehenswürdigkeiten
Das wichtigste historische Werk in Adana ist die vom Herrscher Hadrian über dem Seyhan-Fluss errichtete Steinbrücke (Taş Köprü). Die im 16. Jahrhundert errichtete Ulu-Moschee und der gleichnamige Komplex sowie die Hasan-Kethüda-Moschee aus dem selben Jahrhundert sind sehenswert. Die größte Moschee der Türkei, die Sabancı Merkez Moschee, ist ebenfalls sehenswert.
Beispiele römischer Mosaikkunst kann man in den antiken Städten Misis und Anazarba sehen. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Yilankale (Schlangenburg). Das archäologische Museum enthält wichtige Grabungsfunde. Yumurtalik und Karatas sind für ihre Strände bekannte Ferienorte in der Umgebung.
Gastronomische Spezialitäten
Adana hat eine sehr reiche und schmackhafte Küche, hier nur ein Teil der bekanntesten Spezialitäten:
- Adana Kebab
- Şalgam
- Yüzük Çorbası
- Topalak
- Analı Kızlı
- İçli Köfte
- Sıkma
- Künefe
- Bici Bici
- Karsambac
- Hummus
Sport
Bekannte Vereine:
- Adanademirspor (Fußball)
- Adanaspor (Fußball)
- Botasspor (Basketball Damen - 1. Türkische Liga)
- Ceyhanspor (Basketball Damen - 1. Türkische Liga)
Städtepartnerschaften
Adana unterhält eine Städtepartnerschaft mit Beerscheba in Israel.
Verkehr
Es bestehen folgende Flugverbindungen:
- Turkish Airlines nach Frankfurt-International