Toggenburger Haus

Das Toggenburger Haus ist die traditionelle bäuerliche Hausform im Toggenburg. Dieser Haustyp wurde in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert gebaut und prägt heute noch die Landschaft des Tals.
Geschichte
Die Bauernhäuser an der Alpennordseite waren vor dem Dreissigjährigen Krieg klein und innen dunkel. Sie trugen ein flach geneigtes Dach, weil als Bedachungsmaterial nur einheimische Brettschindeln mit groben Steinen zur Beschwerung in Frage kam.[1] Eisennägel konnten zu Beginn des Krieges nur in geringen Mengen bezogen werden.[2] Ab 1860 kommen im Toggenburg die ersten Schmieden auf, was von der Obrigkeit in St. Gallen gefördert wurde. Kurz vor 1600 entwickelte man in Lüttich ein neues Verfahren, Nageleisen zu spalten statt mit dem Hammer zu schmieden. Die so hergestellten Nägel wurden zunächst im holländischen Schiffsbau verwendet.[3] In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kam es zu einem Preissturz der Eisennägel und ab 1670 wurden im Toggenburg die ersten stattlichen Strickbauhäuser mit steilen Nageldächern erbaut.[4] Die Eigentümer dieser Häuser waren jedoch keine einfachen Bauern, sondern wohlhabende Kaufleute, die mit dem Leinengewerbe reich geworden waren.[5]
Gegen 1700 kam es zur politischen Krise zwischen der Bevölkerung des Toggenburgs und des Fürstabts, die 1712 zum Zweiten Villmergerkrieg führte. Die Bautätigkeit kam zum Erliegen. Nach endlosen Verhandlungen kam 1759 der endgültige Friedensvertrag zu Stande. Er und die aufkommende Baumwollspinnerei führten dazu, dass 80 Prozent der Tätschhäuser mit einem Steildach ausgestattet wurden oder durch einen Neubau mit Steildach ersetzt wurden.[5]
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Das Geburtshaus Huldrych Zwinglis ist ein Beispiel eines Tätschhauses, wie es vor dem Dreissigjährigen Krieg im Toggenburg üblich war.[1]
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Das 1672 erbaute Haus in der Furt zwischen Brunnadern und St. Peterzell ist der erste bekannte Strickbau mit aufgespitzem Giebel und Nageldach. Das traditionelle Pfettendach hat einen ziemlich offenen Giebelwinkel.[4]
Baumerkmale


Das Toggenburger Haus ist Block- oder Strickbau, wie er für die zentralen und östlich anschliessenden Alpen vorherrschend und kennzeichnend ist. Gegen Norden ist ungefähr vom Schnebelhorn nach Bütschwil und weiter Richtung Nordosten eine Grenzlinie auszumachen. Die Linie deckt sich im Groben auch mit der Konfessionsgrenze. Nördlich davon ist der Bohlenständerbau verbreitet, eine Mischform von Ständerbau (Rahmen) und Strickbau (Füllung).[6]
Das Dach des Toggenburger Hauses führte zu einer anderen, für alpine Verhältnisse völlig neuen Dachkonstruktion. Das steile Sparrendach ersetzte das flache Pfettendach. Die Sparren liegen nicht auf der Traufe auf, sondern stehen auf einem Widerlager, so dass das Sparrendach eine tragende Brücke bilden kann. Mit Aufschieblingen wird ein Traufvorsprung erreicht, was am Dachknick deutlich sichtbar ist, der im 18. Jahrhundert zu jedem Toggenburger Bauernhaus gehörte.[8] Im Gegensatz zum Appenzellerhaus, dessen Dach typologisch vom Toggenburger Haus abweicht, hat man auf den liegenden Strickbau ein Sparrendach aufgesetzt, das vom stehenden Ständerbau stammt.[9] Hängende Steildächer hatten die Tendenz, im Lauf der Zeit seitlich etwas abzurutschen. Sparrendreiecke, auch als „Züri-Vieri“ bezeichnet, schafen Abhilfe, indem sie die vorstehenden Flugsparren mit den Pfettenbügen verstreben. Im Toggenburg kamen sie nach 1750 auf, waren aber sogleich sehr beliebt. Sie wurden auch bei Pfettendächern angebracht, obwohl sie dort keine statische Funktion haben.[10]
Klebdächer kamen im 16. Jahrhundert in Schwyz auf. Sie schützen vor Niederschlägen und beschatten im Sommer bei hohem Sonnenstand die Fenster. Im Toggenburg verbreiteten sie sich ein Jahrhundert später. Während Schwyzer Klebdächer auf aus dem Strickbau herauskragenden Balkenvorstössen ruhen, sind sie im Toggenburg an die Fassaden geheftet.[11] Vermutlich gleichzeitig kamen die Zugläden auf, die unterhalb der Fensterbank in Holzverschalungen versenkbar sind.[12] Dank den Klebdächern sind die Ladenkästen vor dem Regen geschützt. Im 17. Jahrhundert wurden die Klebdächer unten offen gebaut, hundert Jahre später waren konkav ausgekehlte Untersichten üblich.[11]
Ein Kennzeichen der typischen Appenzeller und Toggenburger Häuser sind die Reihenfenster, sogenannte Fensterwagen. Stattdessen hielten sich in Schwyz und Vorarlberg die Einzelfenster. Die Fensterwagen sind ein gotisches Element und von der Ständerbauweise abgeleitet.[13] Um 1800 kommt die weisse Bemalung der Kreuzstöcke und Klebdachuntersichten auf.[14]
Das vierte Bauelement, der Turmerker, kommt nur bei wenigen Toggenburger Häusern vor. Der Eckerker war eine St. Galler Spezialität und diente als Vorbild für die Türmlihäuser. Sie wurden von hochgestellten, Ämter tragenden Bauherren hin, die mit dem Textilhandel zu tun hatten.[15]
Grosse Häuser lohnten sich, den Abgaben waren nicht pro Kopf, sondern pro Haushaltung erhoben.[16]
Firstkammer

Durch das steile Dach ergab sich ein neuer Raum, die Firstkammer. Nach 1670 entstand ein immer grösseres Bedürfnis für diesen grossen Raum, in dem man sich unbeobachtet versammeln konnte. Die Fürstabtei St. Gallen verstärkte nach 1648 ihre gegenreformatorischen Aktivitäten, die die Reformierten als Schikanen empfanden.[17] Die Benutzung der damals fast ausschliesslich paritätischen Kirchen boten Anlass zu Konflikten mit den Katholiken. Der von den Reformierten gepflegte Psalmengesang wurde 1673 im Toggenburg verboten.[18] Die Wirtshäuser verwandelten sich unter der katholischen Fürstabtei zu einem politischen Instrument.[19] In der Firstkammer traf man sich zum Beten und zum Gesang. Mit ihren vielen Fenstern erlaubte sie das Lesen. Weil im 17. und 18. Jahrhundert noch keine Schulhäuser existierten, dienten manche auch als Unterrichtsraum. Da die Reformierten in der Ostschweiz des Lesens und somit der Schriftsprache kundig waren, wurden sie gerne von österreichischen und schwäbischen Händlern aufgesucht.[20] In den Firstkammern trafen sich auch Frauen zu „Stubeten“, zu pietistischen Zusammenkünften, weil ihnen die Gasthäuser verschlossen waren.[21]
Bilder
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Die Toggenburger Häuser prägen heute noch das Landschaftsbild im Tal. Südhang in Unterwasser
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Die Grösse der Firstkammer lässt sich von aussen am Fensterband mit neun Kreuzstöcken erahnen.
Quelle, Krinau -
Auch der Schriftsteller Ulrich Bräker wagte 1760/61 einen Neubau. Das Haus brannte 1836 ab.
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In der Stickereiblüte um 1900 wurden in vielen Häusern Handstickmaschinen aufgestellt, was an den grossen Fenstern erkennbar ist.[23] Wattwil, Geburtshaus Bräckers
Appenzeller Bahn
BDe 4/4
SGA BCFeh 4/4 6–8 | |
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![]() ABDeh 4/4 6 im Jahr 1986 in Altstätten Stadt
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Nummerierung: | 6–8 |
Hersteller: | SLM, BBC |
Baujahr(e): | 1953 |
Achsformel: | Bbo'Bbo' |
Gattung: | ab 1962: ABDeh 4/4 |
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) |
Länge über Kupplung: | 15 800 mm |
Gesamtradstand: | 12 615 mm |
Lademasse: | 1,5 t |
Dienstmasse: | 35,6 t |
Reibungsmasse: | 35,6 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 50 km/h (Adhäsion) 30 km/h (Zahnrad) |
Stundenleistung: | 472 kW (642 PS) |
Treibraddurchmesser: | 678 mm |
Zahnradsystem: | Riggenbach-Klose, Strub, Von Roll |
Stromsystem: | 1500 V = |
Anzahl der Fahrmotoren: | 4 |
Sitzplätze: | 6 + 32 |
Klassen: | 1. und 2. Klasse |
BCFm 2/4
AB BCFm 2/4 | |
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![]() ABDeh 4/4 6 im Jahr 1986 in Altstätten Stadt
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Nummerierung: | 25–26 |
Hersteller: | SIG, Sulzer, MFO |
Baujahr(e): | 1929 |
Achsformel: | Bo'2' |
Gattung: | ab 1962: ? |
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) |
Länge über Puffer: | 16 400 mm |
Gesamtradstand: | 12 615 mm |
Lademasse: | 1,5 t |
Dienstmasse: | 35,6 t |
Reibungsmasse: | 35,6 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 50 km/h (Adhäsion) 30 km/h (Zahnrad) |
Stundenleistung: | 472 kW (642 PS) |
Treibraddurchmesser: | 720 mm |
Laufraddurchmesser: | 720 mm |
Zahnradsystem: | Riggenbach-Klose, Strub, Von Roll |
Stromsystem: | 1500 V = |
Anzahl der Fahrmotoren: | 4 |
Sitzplätze: | 6 + 32 |
Klassen: | 1. und 2. Klasse |
BT BDe 2/4 | ||
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![]() | ||
Bauartbezeichnung: | BDe 2/4 | BCFe 2/4 |
Nummerierung: | 41 | 42 |
Hersteller: | SIG, SAAS, BT | |
Baujahr: | 1932 | |
Umbau: | 1961 | 1965 |
Ausmusterung: | 1995 | |
Achsformel: | 2'B0' | |
Länge über Puffer: | 23'700 mm | 22'850 mm |
Gesamtradstand: | 19'700 mm | 18'850 mm |
Dienstmasse: | 59 t | 58 t |
Reibungsmasse: | 33 t | 32 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 90 km/h | |
Stundenleistung: | 599 kW | |
Anfahrzugkraft: | 69 kN | |
Stundenzugkraft: | 39 kN bei 55 km/h | |
Triebraddurchmesser: | 1040 mm | |
Laufraddurchmesser: | 920 mm | |
Anzahl Fahrmotoren: | 2 | |
Übersetzungsverhältnis: | 1 : 4,28 | |
Sitzplätze: | 48 (2. Klasse) |
- Max E. Trechsel: Diesel-elektr. Triebwagen der Appenzellerbahn. Schweizerische Bauzeitung, Band (Jahr): 93/94 (1929), Heft 4
- Neues Rollmaterial der Appenzeller-Bahn. Schweizerische Bauzeitung, Band (Jahr): 67 (1949), Heft 39
Bahnhof Vallorbe
Die Strecke der JE ist, zusammen mit der damals im Wallis endenden Simplonstrecke, die kürzeste Transitverbindung von Paris nach Italien. Solange der Simplontunnel nicht durchbohrt war, bot sie keinen Vorteil gegenüber den Linien Paris–Lyon –Genève und Pontarlier–Les Verrieres–Neuchâtel. Der Regionalverkehr in der dünn besiedelten Gegend war gering und die JE warf keinen Ertrag ab.
Stationen und Stationen, Wachhäuser usw. - Die Stationen sind vier: La Sarraz, Arnex, Croy und Vallorbes; sie alle enthalten ein Durchfahrgleis, ein Abstellgleis, ein Passagiergebäude mit Wohnungen, ein Wartsaal und einen Freiverlad und zwei Bahnsteige. In Vallorbes haben diese Anlagen größere Proportionen und es gibt auch ein kleines Depot mit Drehscheibe und Wasserversorgung und die notwendigen Einrichtungen für eine Zollstation: Dienstgleis, Halle für Gepäckkontrolle, Umschlaghalle, Büros, Ladekran, Brückenwaage, etc.
M. Perey: e-periodica Le chemin de fer de Jougne à Eclépens. Im: Bulletin de la Société vaudoise des ingénieurs et des architectes. Band 3 (1877), Heft Nr. 3 (französisch, archiviert in E-Periodica.ch der ETH-Bibliothek, PDF; 6,3 MB).
Div.
- Kandidatur UNESCO-Weltkulturerbe: Rhätische Bahn in der Kulturlandschaft Albula/Bernina. 3. Begründung der Eintragung. S. 380
- amigosdeltren
- Die transandinische Eisenbahn zwischen Buenos Aires und Valparaiso
- Signale der Schweizerischen Bundesbahn: www.google.ch/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=4&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjxhqmJ_6zWAhUElxoKHdDLAYcQFgg3MAM&url=http%3A%2F%2Fs0fd4f19a616b61d7.jimcontent.com%2Fdownload%2Fversion%2F1250445109%2Fmodule%2F2351631817%2Fname%2FSignale%2520der%2520SBB.pdf&usg=AFQjCNFauHTyTdYOwAHPOoOd-no9CXrxGw
- Neue Zahnradlokomotiven von A. Borsig, Berlin. In: Die Lokomotive, 1907, S. 194–199 (ANNO – AustriaN Newspapers Online): Preussische Staatsbahn, Transandinobahn FCTC, Villa-Nuovabahn Beo Oporta in Portugal, Werkbahn mit 85 cm Spurweite
- Zahnradbahnen nach der Bauart Abt. In: Die Lokomotive, 1907, S. 222 (ANNO – AustriaN Newspapers Online): fast analog 1919, S. 66
- Die Lokomotive 1907, S. 235 (wie SBZ)
- C Vierzylinder-Verbund-Zahnrad- und Adhäsions-Tenderlokomotive Gruppe 980 der kgl. Ital. St.-B. In: Die Lokomotive, 1913, S. 34–37 (ANNO – AustriaN Newspapers Online)
- An Zahnradbahnen, Bauart Roman Abt, ... In: Die Lokomotive, 1919, S. 14 (ANNO – AustriaN Newspapers Online)
- Zahnradbahnen System Abt. In: Die Lokomotive, 1919, S. 66 (ANNO – AustriaN Newspapers Online): Nachtrag Transandenbahn und Bahnen in Bosnien
- Neuere Lokomotiven der Antofagasta-, Chile- und Bolivia-Eisenbahn (Südamerika). In: Die Lokomotive, 1921, S. 181ff. (ANNO – AustriaN Newspapers Online)
- Die Lokomotiven der bayrischen Zugspitzbahn. In: Die Lokomotive, 1932, S. 3–13 (ANNO – AustriaN Newspapers Online)
- 1Bo1Bo+1Bo1Bo Elektro-Schnellzuglokomotive der Gotthardbahn. In: Die Lokomotive, 1933, S. 5–7 (ANNO – AustriaN Newspapers Online)
- Die Zahnstange des Mechanikers Riggenbach NZZ
- Roman Liechty: Die Triebfahrzeuge der Schweizerischen Landesausstellung in Zürich. In: Die Lokomotive, 1939, S. 153–158 (ANNO – AustriaN Newspapers Online)
- Roman Liechty: Die Triebfahrzeuge der Furka-Oberalp-Bahn. In: Die Lokomotive, 1943, S. 150–152 (ANNO – AustriaN Newspapers Online)
Die Eisenbahnen von Java sind verhältnismäßig billig gebaut worden; eine Ausnahme macht nur die Strecke Yogyakarta-Magelang-Willen I, bei der eine Zahnradstrecke, Bauart Riggenbach, von erheblicher Länge eingelegt werden mußte.
Zahnradlokomotiven aus Esslingen
Einzelnachweise
- ↑ a b Kirchgraber, S. 12
- ↑ Kirchgraber, S. 13
- ↑ Kirchgraber, S. 14
- ↑ a b c Kirchgraber, S. 15−16
- ↑ a b Kirchgraber, S. 18
- ↑ Kirchgraber, S. 33
- ↑ Kirchgraber, S. 90
- ↑ Kirchgraber, S. 25
- ↑ Kirchgraber, S. 31
- ↑ Kirchgraber, S. 25
- ↑ a b Kirchgraber, S. 31–32
- ↑ Anderes/Hagmann, S. 48
- ↑ Kirchgraber, S. 69
- ↑ Kirchgraber, S. 47, 69–70
- ↑ Kirchgraber, S. 33
- ↑ Kirchgraber, S. 46
- ↑ Kirchgraber, S. 20
- ↑ Kirchgraber, S. 20–21
- ↑ Kirchgraber, S. 23
- ↑ Kirchgraber, S. 21–22
- ↑ Kirchgraber, S. 24
- ↑ Anderes/Hagmann, S. 56
- ↑ Anderes/Hagmann, S. 50–51