Sándor Ferenczi

ungarischer Psychoanalytiker, Neurologe und Autor
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Sándor Ferenczi (geb. 7. Juli 1873 Budapest, gest. 22. Mai 1933 Budapest) war ein ungarischer Psychoanalytiker. Er wurde als Sohn des Baruch (Bernát) Fraenkel (seit 1879 Ferenczi) und der Rosa Eibenschütz geboren. Sein Vater magyarisierte zusammen mit seinen Kindern seinen Namen von Fraenkel in Ferenczi.

Ferenczi gilt als einer der produktivsten und kreativsten Schüler Freuds. Er hat viele Ideen der erst Jahrzehnte später ausgearbeiteten Objektbeziehungstheorie und Psychotraumatologie in seinen Schriften vorweggenommen. Einen bedeutenden Stellenwert in seiner Theorie haben die Betonung der wichtigen Rolle realer Kindheitserfahrungen in der Ätiologie von psychischen Störungen sowie die Entstehung des archaischen Über-Ichs durch Introjektion des traumatisierenden Objekts (Super-Ego-Intropression). Gemeinsam mit dem Wiener Psychoanalytiker Otto Rank propagierte er in der Schrift Entwicklungsziele der Psychoanalyse (1924) eine aktivere Behandlungstechnik mit stärkerem Engagement des Psychoanalytikers.

Literatur

Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft (hrsg. von der Österreichischen Nationalbibliothek; Redaktion: Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer und Gabriele Mauthe), 1. Band p.314

Századunk Névváltoztatásai – Helytartósági és miniszteri engedélylyel megváltoztatott nevek gyűjteménye 1800-1893, A magyar heraldikai és genealógiai társaság egyik igazgató-választmányi tagja, Verlag von Viktor Hornyánszky, Budapest 1895 p.76 (Namensänderung des Vaters von Fränkel in Ferenczi)

Sigmund Freud / Sándor Ferenczi: Briefwechsel. Band III/ 2. 1925-1933. Herausgegeben von Ernst Falzeder und Eva Brabant. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 2005. 315 Seiten, 47,00 EUR. ISBN 3205990994

Sigmund Freud / Sandor Ferenczi: Briefwechsel. Band III/1, 1920-1924. Böhlau Verlag, Wien 2003 ISBN 3205990978

Hintergründe

(Sándor Ferenczi and Patients’ Perceptions of Analysis© By P. Myers)

(Ferenczi's Mutual Analysis: A Case Where the Messenger was Killed and his Treasure Buried by Sharon R. Kahn, Ph.D)