Fixierung eines Patienten

Fesselung eines Patienten durch mechanische Vorrichtungen
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In der Medizin wird der Begriff der Fixierung in unterschiedlichen Bereichen bzw. Bezügen verwendet.

  • Er bezeichnet das Ruhigstellen einer Person durch Festschnallen oder Festbinden, wobei das Fixieren oder die Fixation (veraltet) auch kleinere Körperteile betreffen kann, etwa einzelne Gliedmaßen bei einem Bruch, oder Adern bei einer Operation.
  • Er bezeichnet den irreversiblen Grad einer Erkrankung
  • Er bezeichnet in der Histologie den Vorgang, der organisches Gewebe konserviert.


Fixierung einer Person

Die Fixierung einer Person findet oft in einer Notfallsituation statt, die für alle Beteiligten eine hohe Belastung darstellt und sollte daher schnell und "Kämpfe" durchgeführt werden. Hierbei wird der Patient mittels spezielle Gurte auf dem Rücken liegend im Bett fixiert, so das Eigen- und Fremdgefährdung ausgeschlossen wird.

Vorraussetzung

  1. Fixierungen gegen den Willen der betreffenden Person bedarf gem. § 1906 Abs. 4 BGB einer richterlichen Anordnung und darf von Ärzten und Pflegepersonal oder Angehörigen eigenständig nur dann vollzogen werden, wenn eine akute Gefährdung für die zu fixierende Person selbst oder für andere vorliegt und diese durch die Fixierung abgewendet werden kann. Ansonsten ist eine Fixierung strafbare Freiheitsberaubung. Eine richterliche Anordnung muss in diesem Fall umgehend nachträglich beigebracht werden. Die Fixierung selbst samt deren Begründung und deren Dauer muss dokumentiert werden.
  2. Ausreichendes geschultes Personal ist vorhanden. Da bei der Durchführung der Fixierung mit extremen körperlichen Gegenreaktionen zu rechnen ist, muß das Personal Kräftemäßig in der Übermacht sein. Ein Kampf muß unbedingt vermieden werden.
  3. Passendes und ausreichendes Fixiermaterial liegt bereit.

Durchführung

Informieren

Dem Patienten Grund der Fixierung erklären: Fixierung ist im Interesse des Patienten und keine Bestrafung.

Fixieren

Grundsätzlich sollte immer der ganze Körper (Hände, Füße, Bauch, Brust) fixiert werden. Nachdem man weiß, wie der Patient sich verhält, kann man nachträglich die Fixierungen schrittweise entfernen. Die eigentliche Fixierung des Patienten erfolgt aus der personellen Übermacht: Eine Person ist für das rechte Bein zuständig, eine weitere Person für das linke Bein, zwei weitere Personen kümmern sich entsprechend um die Arme und eine weiterer um den Oberkörper.

Arten von Fixierungen

Fixierung im Bett

5-Punkt-Fixierung

Körper ist an 5 Punkten fixiert: Bauch, beide Handgelenke, beide Fußgelenke

  • keine Bewegungsfreiheit
  • Eigengefährdung kann hier ausgeschlossen werden
Diagonal-Fixierung

Körper ist an 3 Punkten fixiert: Bauch, rechter Arm und linkes Bein oder linker Arm und rechtes Bein

  • fluchtsicher
  • Bewegungsfreiheit (z.B. zum Kratzen) ist gegeben
Bauchgurt

Patient ist an einem Punkt fixiert: Bauch

  • Nicht fluchtsicher.
  • Höchste Bewegungsfreiheit.
  • Hier kam es in Vergangenheit zu tödlichen Unfällen durch Strangulation.

Fixierung im Stuhl

Rollstuhl oder Pflegestuhl.

  • Gleiche rechtliche Bedingungen wie Fixierung im Bett

Fixierung (Grad einer Erkrankung)

Irreversibler Grad einer Erkrankung (z.B. fixierte Pulmonale Hypertonie, die zur Eisenmenger-Reaktion führt).

Fixierung in der Histologie

In der Histologie müssen Gewebeschnitte vor der Färbung zunächst fixiert werden. Dazu gibt es verschiedene Verfahren und es kommen unterschiedliche Stoffe wie z. B. Formaldehyd zur Anwendung.


Siehe auch